Dinslaken. Stadtwerke Dinslaken präsentierten Geschäftsbericht 2019. Das Holzenergiezentrum wird ab Oktober errichtet und Personal soll aufgestockt werden.

Mit dem Geschäftsjahr 2019 ist man bei den Stadtwerken Dinslaken zufrieden. Die Corona-Pandemie wird sich nicht negativ auf das Geschäftsjahr 2020 auswirken und ab Oktober wird das Dinslakener Holzenergiezentrum gebaut. Bei der Jahrespressekonferenz konnte Geschäftsführer Josef Kremer viele gute Nachrichten verkünden. Die Ausschüttung an die Stadt, für dieses Jahr sind 15 Millionen Euro vorgesehen, wird kommen. Und das Unternehmen will neue Jobs schaffen.

„Wir sind froh, dass wir nun loslegen können“, kommentierte Josef Kremer die aktuelle Situation beim geplanten Holzenergiezentrum an der Thyssenstraße. Die Frist, in der die von der Bezirksregierung erteilten 1. Teilgenehmigung angefochten werden konnte, ist am 7. September abgelaufen. Nun verfüge man über eine bestandssichere Genehmigung. Mit dem Energiezentrum gelinge eine C02-neutrale Erzeugung von Strom und Wärme. Rund 70.000 Tonnen CO2 werden so pro Jahr eingespart. „Wir sind die Energiewende, in drei Jahren haben wir dann die Energiewende zu 100 Prozent vollzogen“, betonte Josef Kremer.

Die Stadtwerke investieren 180 Millionen Euro in das Holzheizkraftwerk. Den Rohstoff bringen Lkw zur Anlage, pro Stunde würden drei, vier Fahrzeuge die Thyssenstraße ansteuern. Nur an Wochentagen und nur tagsüber. Bei der Vergabe der Aufträge für die Kessel und Turbinen sei man auf einem guten Weg, so Kremer. Im ersten Quartal 2023 soll an der Thyssenstraße Wärme und Strom produziert werden. Wegen Corona habe sich der Termin der Inbetriebnahme verschoben, ursprünglich war geplant, die Anlage Ende 2022 in Betrieb zu nehmen.

Aus Kohleverstromung aussteigen

So früh wie möglich wolle man aus der Kohleverstromung aussteigen, betonte Kremer. Dabei geht es um die Lieferung vom Kohlekraftwerk in Walsum. Anfang nächsten Jahres soll das geschehen, die Versorgung der Kunden mit Strom und Wärme sei zu den gleichen Preisen gesichert. Bis 2024 werde für die Stadtwerke Holz der wichtigste Rohstoff für die Erzeugung von Fernwärme und Strom, daneben werde weiterhin die Abwärme des Thyssen-Stahlwerks genutzt. „Der Rohstoff ist da, das macht uns nicht bange“, sagte Kremer.

Die Stromabgabe an Endkunden sank laut Geschäftsbericht für das Jahr 2019 von 304 Millionen kWh auf 276,6 kWh (Umsatz: 69,1 Millionen Euro). Die Gasabgabe stieg von 396,6 Millionen kWh auf 409,7 Millionen kWh (12,09 Millionen Euro). Der Wärmeabsatz stieg von 980,1 Millionen kWh auf 989,2 kWh (78,65 Millionen Euro).

2018 gab es Gewinn in Höhe von 22,7 Millionen Euro, 2019 waren es 11,6 Millionen Euro

Für 2018 wurde für den Konzern Stadtwerke ein Gewinn in Höhe von 22,7 Millionen Euro ausgewiesen, für 2019 ein Gewinn in Höhe von 11,6 Millionen Euro. Vor zwei Jahren hätten Sondereffekte zu dieser Gewinnsumme geführt. Die Ausschüttung an die Stadt in Höhe von 15 Million Euro könne trotzdem erfolgen.

Das Geschäft mit Strom und Gas entwickelt sich laut Kremer positiv. Die Zahl der Kunden in Dinslaken sei stabil geblieben. Rund die Hälfte der Kunden, die nach Insolvenzen von „Billig-Stromanbietern“ zu den Stadtwerke kamen, sei den Stadtwerken erhalten geblieben. Im deutschlandweiten Vertrieb verzeichnete die Stadtwerke Dinslaken Unternehmensgruppe einen Zuwachs von rund 1400 Kunden. Für dieses Jahr wird damit gerechnet, dass diese Zahl übertroffen wird.

>> NEUE MITARBEITER WERDEN BENÖTIGT

Das Personal soll bis Anfang 2024 von jetzt 412 Konzernbeschäftigten auf rund 500 erhöht werden. Die neuen Jobs sollen zu 80 Prozent in der Technik entstehen und zu 20 Prozent in der Verwaltung, so Geschäftsführer Josef Kremer.

Insgesamt gibt es bei den Stadtwerken 20 Auszubildende. Das Geschäft wachse, vor allem Fernwärme sei gefragt, deshalb müsse das Personal aufgestockt werden. Bundesweit sind die Stadtwerke an 70 Standorten vertreten.