Dinslaken. Die AWG gewann erstmals ein Direktmandat. Allerdings gab es Unterschiede zwischen normalen und Briefwahlstimmen. Die SPD lässt das prüfen.
Erstmals konnte Remzi Ugur von der AWG einen Wahlbezirk gewinnen. Er holte im Wahlbezirk 7 Lohberg 32,73 Prozent vor der SPD (28,12 %) und der CDU (9,70 %). In den dazugehörigen Stimmbezirken Jugendheim St. Marien und Feuerwache konnte Ugur aber nur 10,39 (45 Stimmen) beziehungsweise 2,87 Prozent (13 Stimmen) auf sich vereinen. Bei der Briefwahl im Stimmbezirk 7 hingegen entfielen 57,40 Prozent der Stimmen (225) auf Ugur.
Das sagt die AWG
Der Ratsherr freut sich über das Ergebnis. Dass dies vor allem über die Briefwahl erreicht wurde, erklärt sich Remzi Ugur damit, dass die AWG sämtliche Erstwähler nicht nur angeschrieben sondern auch persönlich angesprochen und versucht hat, zur Teilnahme an der Wahl zu begeistern. „Als wir sie auf die Möglichkeit der Briefwahl aufmerksam gemacht haben, haben sie sofort zugeschlagen“ und hätten die Unterlagen über den QR-Code oder die Stadt angefordert.
Die Verteilung der Briefwahlunterlagen habe aber „nicht richtig geklappt“, so Ugur. Die Unterlagen seien mit Verzögerung gekommen. Darauf habe er die Stadt auch aufmerksam gemacht. Weil der späteste Einwurftermin zur Rücksendung aber der Donnerstag vor der Wahl war, habe sich die AWG angeboten, die verschlossenen Wahlbriefe zu sammeln und zum Wahllokal zu bringen - noch am Sonntag habe er Unterlagen dort eingereicht, so Ugur, die die AWG beim Fußball und Markt in Lohberg eingesammelt habe. Dass so viele dieser Briefwahlstimmen auf die AWG entfallen sind, erklärt sich Ugur durch den persönlichen Kontakt.
Das sagt die SPD
Die SPD, die den Ratswahlbezirk 7 bei der Kommunalwahl 2014 noch auf sich vereinen konnte, findet das Ganze zumindest „verwunderlich“ so Reinhard Wolf und will es von der Stadt prüfen lassen. Bei der Kommunalwahl 2014 entfielen im Ratswahlbezirk 7 insgesamt 57,44 Stimmen auf die SPD und 12,26 auf die AWG, das Abstimmungsergebnis bei der Briefwahl entsprach in etwa dem in den Wahllokalen.
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Das sagt die Stadt Dinslaken
Bislang, so Stadtsprecher Marcel Sturm, liege „keinerlei offizieller Einspruch“ vor. Sollte das geschehen, werde dieser geprüft und das Ergebnis dem Wahlprüfungsausschuss vorgelegt.