Dinslaken. Gerd Baßfeld tritt als Bürgermeisterkandidat für die Linken in Dinslaken an. Der Hiesfelder will für soziale Gerechtigkeit kämpfen.

Auch die Linken haben mit Gerd Baßfeld einen eigenen Bürgermeisterkandidaten in Dinslaken aufgestellt. Der gebürtige Hiesfelder besuchte hier damals die Volksschule und wechselte anschließend an eine Realschule in Walsum. Dann ging’s in die Lehre auf der Zeche in Lohberg – hier arbeitete Baßfeld fünf Jahre lang als Betriebs- und Grubenschlosser. Er holte sei Fachabitur nach, wollte eigentlich Pfarrer werden und wurde schlussendlich Sozialarbeiter. Für die Evangelische Kirche in Bottrop arbeitete er schließlich über 30 Jahre, auch als Vertrauensmann in der Mitarbeiter-Vertretung.

1. Wie geht es Ihnen?

Trotz Corona Krise gut, denn ich bin gesund.

2. Was machen Sie am 13. September gegen 20 Uhr?

Mit Freunden und Familie den Wiedereinzug in den Stadtrat feiern.

3. Was ist aktuell Ihr politisches Lieblingsthema – es muss nichts mit Kommunalpolitik zu tun haben?

Endlich den sozialen Wohnungsbau stärken und eine radikale Verkehrswende einleiten.

4. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Dass auch eine kleinere Partei wie Die Linke Großes bewirken kann – wir haben endlich die zweite Gesamtschule.

5. Und was nervt an Politik?

Die Unehrlichkeit vieler Politiker, leider auch auf kommunaler Ebene.

6. Gibt es eine Eigenschaft, die jeder Kommunalpolitiker hat oder haben muss?

Sich auch nach Fehlern mal entschuldigen können und diese korrigieren.

7. Was hat Ihr Vorgänger bereits so gut gemacht, dass Sie es weiter voranbringenwollen?

Renovierung und Digitalisierung aller Schulen, weiterer Ausbau aller Kindergärten und Spielplätze.

8. Und was hat Ihr Vorgänger schlecht gemacht?

Er hat den Dinslakener Bürgerinnen und Bürger ein Stück Heimat genommen, das Hiesfelder Freibad, ich hätte dieses Freibad erhalten.

9. Eine positive Erkenntnis, die Sie aus der Coronakrise gezogen haben?

Gemeinsames soziales Handeln.

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10. Und einen Mangel, den die Coronakrise zutage gebracht hat?

Die Coronakrise hat die sozialen und wirtschaftlichen Schwächen unserer Gesellschaft ganz klar aufgezeigt.

11. Warum sollten die Dinslakener Sie wählen und nicht Ihre Mitbewerber?

Weil ich ehrlich bin.

12. Was sind die drei wichtigsten Dinge, die unter Ihrer „Regie“ zuerst angegangenwerden sollten?

Digitalisierung aller Dinslakener Schulen – Renovierung und Ausbau des Radwegenetzes – mehr bezahlbaren Wohnbau schaffen, zum Beispiel 40 Prozent Sozialwohnungen an der Trabrennbahn.

13. Wo können die drei Kommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe und auch der Kreis Wesel enger zusammenarbeiten?

Beim ÖPNV, im sozialen Bereich und bei der Bekämpfung der Kinderarmut.

14. Zu Fuß, mit Fahrrad, Auto oder Nahverkehr: Wie bewegen Sie sich am liebsten und häufigsten fort?

Mit dem Fahrrad, hier sollte jedes Ratsmitglied Vorbild sein. Auch als Bürgermeister würde ich im Dienst möglichst mit dem Fahrrad fahren.

15. Ihre größte Stärke?

Kämpfen für soziale Gerechtigkeit.

16. Und Ihre größte Schwäche?

Zu Hause Ordnung halten.

17. Was ist Ihr Lieblingsort am Niederrhein?

Unser Garten.

18. Welche drei Orte in Dinslaken sollte ich unbedingt besuchen?

Wassermühle und ehemaliges Freibad in Hiesfeld – die Altstadt mit Burgtheater – die ehemalige Zechenanlage mit Gartenstadt Lohberg.

19. Wieso gerade die?

Diese Orte erzählen viel von der Geschichte Dinslakens und den Veränderungen dieser Stadt.

20. Haben Sie einen Lieblingsstadtteil in Dinslaken und wieso gerade den?

Hiesfeld, hier bin ich geboren und hier lebe ich, mein Stück Heimat.

21. Gehört Dinslaken zum Ruhrgebiet oder zum Niederrhein?

Dinslaken ist die Nahtstelle zwischen Ruhrgebiet und Niederrhein.

22. Lieber ein guter Film oder ein gutes Buch?

Ein gutes Buch.

23. Ihr Lieblingsbuch?

Säulen der Erde und Im Schatten der Zeche (ein historischer Krimi, der in Oberhausen und Umgebung spielt).

24. Das letzte Konzert, das Sie besucht haben, war…?

Udo Lindenberg auf Schalke.

25. Gehört der Wolf an den Niederrhein? Ja oder nein?

Jaein.

26. Wie kann die Digitalisierung an den Schulen besser und schneller vorangebracht werden?

Unbürokratische Umsetzung sofort und an allen Schulen, die Coronakrise hat den Mangel deutlich gezeigt (siehe Homeschooling). Alle Kinder brauchen hier für Chancengleichheit auch gleiche Bedingungen.

27. Was kann die Kommune tun, um klimafreundlicher zu werden?

Wir benötigen einen Aktionsplan Klimaschutz 2035, zum Beispiel sollten alle städtischen Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden, eine Satzung zur Begrünung von Fassaden und Dächern und Entsiegelung auch privater Gärten. In Dinslakens Innenstadt muss der Autoverkehr als größter Verursacher von CO2-Emissionen reduziert werden, darum fordere ich den Ausbau des ÖPNV und des Radwegenetzes nach dem Kopenhagener Modell.

28. Die Mobilität in Dinslaken und im Kreis Wesel: Welches Konzept schwebt Ihnen vor?

Eine neue, gemeinsame, radikale Verkehrswende. Weg vom Individualverkehr, hin zu einem bezahlbaren und ausgebautem ÖPNV.

29. Müssen in 2021 die Steuern erhöht werden, um ein Abrutschen in die Haushaltssicherung zu vermeiden?

Nein! Die Bürgerinnen und Bürger dürfen nicht weiter belastet werden. Wir benötigen eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommune von Bund und Land.

30. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Wie wollen Sie diesen ermöglichen?

Weiterer Ausbau von Sozialwohnungen und der bezahlbaren Eigenheimen für junge Familien.

31. Ihre Ideen für die B 8?

Weg vom Individualverkehr, Ausbau des ÖPNV.

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32. Und Ihre Ideen für die L4n? Wie wollen Sie einen Konsens mit der Gemeinde Hünxe erzielen?

Wir benötigen keine L4n.

33. Sind Sie für eine Trennung der Positionen Kämmerer und Stadtplaner?

Ja.

34. Wo soll künftig die Martini-Kirmes stattfinden?

Wieder in die Stadtmitte.

35. Was halten Sie von der Reaktivierung der Walsumbahn mit Stationen in Dinslaken und Voerde?

Ein sehr guter Vorschlag, den Die Linke schon länger fordert.

36. Dinslaken und der Kreis Wesel im Jahr 2025 – welche Vision haben Sie?

Sehr gut ausgebauter ÖPNV und ein gutes Radwegenetz.

37. Und im Jahr 2050?

Fahrradfreundlichste Stadt im Kreis und 30 Prozent weniger Autoverkehr.

38. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann?

Mit den Enkeln spielen.

39. Wenn es bei Ihnen nicht „Die Linke“ geworden wäre – welche Partei wäre es dann?

Die Linke, denn mein Herz schlägt links.

40. Was sagen Sie Leuten, die sich nicht für Politik interessieren?

Wenn man etwas verändern will ist politisches Handeln wichtig.

41. Wie sah Ihr erstes politisches Engagement aus?

Meine Kriegsdienstverweigerung.

42. Was war die interessanteste Frage, die Ihnen ein Bürger mal gestellt hat?

Jede Frage ist wichtig.

43. Und was war die blödeste?

Es gibt keine blöden Fragen.

44. Ihr politisches Vorbild?

Martin Luther King und Ernesto „Che“ Guevara

45. Verraten Sie uns eine Sache, die die Öffentlichkeit bislang noch nicht über Sie wusste?

Ich schaue gerne Märchenfilme.

46. Etwas, das Sie gerne noch erzählen möchten?

Gehen Sie wählen und werden Sie politisch aktiv.