Dinslaken/Voerde/Hünxe. Nicht nur coronabedingt verzeichnen die Kommunen eine große Nachfrage für die Wahlunterlagen. Junge Leute bevorzugen Beantragung per Internet.
Viele werden am 13. September ihr Wahllokal aufsuchen, um ihre Stimme abzugeben. Viele haben aber bereits ihre Stimme vergeben, haben die Stimmzettel für die Ratswahl, Bürgermeisterwahl, Landratswahl und Kreistagswahl ausgefüllt. Zum ersten Mal werden auch die Mitglieder des Ruhrparlaments bestimmt. Die Briefwahl macht es möglich, auch kann schon in den Wahlbüros abgestimmt werden. Experten sagen einen Anstieg bei den Personen voraus, die die Briefwahl nutzen.
Großer Zuwachs in Dinslaken
Einen großen Zuwachs an Briefwählern verzeichnet Dinslaken in diesen Zeiten. Haben bei der vergangenen Kommunalwahl im Jahr 2014 von 55.281 wahlberechtigten Bürgern und Bürgerinnen 6504 eine Briefwahl beantragt, sind es bereits jetzt 10.420 Wahlberechtigte (von insgesamt 54.347 Wahlberechtigten). Interessant dabei – auch bei der Wahl zum Integrationsrat verzeichnet die Stadt Dinslaken mit 747 verschickten Briefwahlunterlagen einen deutlichen Trend nach oben, wie es sich überhaupt bei dieser Integrationsrats-Wahl mit der Beteiligung nach oben hin entwickelt. Es sei also eine deutliche Tendenz in Richtung Briefwahl zu verzeichnen, sagt Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadt Dinslaken. Für ihn wäre es sehr überraschend, wenn der Ansturm auf die Briefwahlunterlagen nicht mit der Corona-Pandemie zusammenhinge.
Eine persönliche Beantragung der Briefwahlunterlagen sei noch bis zum 11. September, 18 Uhr, im Rathaus möglich – und zwar nur dort im Saal Agen im Erdgeschoss und nicht wie bei früheren Wahlen im Bürgerbüro Stadtmitte.
Bürger und Bürgerinnen, die Fragen zur Briefwahl haben, können sich gerne an das Wahlbüro der Stadt Dinslaken wenden unter 02064/66-888 oder per Mail an wahlbuero@dinslaken.de. Die Öffnungszeiten im Saal Agen sind montags bis mittwochs von 8 bis 16 Uhr, donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr und Samstag von 9 bis 13 Uhr.
Deutlicher Anstieg in Voerde
Durch die Corona-Pandemie und der vereinfachten Beantragung der Briefwahlunterlagen durch das Internet und per QR-Code verzeichnet auch das Voerder Wahlbüro einen deutlichen Anstieg an Briefwählern. Aktuell haben schon 5847 Bürger und Bürgerinnen sich ihre Briefwahlunterlagen schicken lassen (bei der Kommunalwahl 2014 waren es insgesamt 4493). „Rechne ich mir die Wahlbeteiligung von 60 Prozent aller Wähler in 2014 aus und nehme sie als Maßstab für die jetzige Wahl, sind es jetzt schon ein Drittel, die sich für eine Briefwahl entschieden haben“, bemerkt Nicole Johann, Dezernentin und Wahlchefin der Stadt Voerde.
Auch sie führt die hohe Beteiligung auf Corona zurück, sieht aber auch einen Trend hin zur Briefwahl. Vor allem junge Leute würden die unkomplizierte Beantragung per Internet und QR-Code bevorzugen. Immerhin zwei Drittel aller Briefwahlunterlagen wurden auf diesem Wege beantragt.
Über 1000 Anträge in Hünxe
Auch in der Gemeinde Hünxe zeichnet sich der Trend zur Briefwahl deutlich ab. Derzeit haben bereits 2.969 Wähler und Wählerinnen bei einer Zahl von insgesamt 11.800 Wahlberechtigten eine Briefwahl beantragt, Tendenz stündlich steigend. Allerdings, schränkt Hauptamtsleiter Klaus Stratenwerth ein, ist der Run in den ersten Wochen tendenziell enorm hoch und fällt dann aber stetig ab, zumindest bei den vergangenen Wahlen.
Wie es zu Zeiten von Corona ist, bleibe abzuwarten. „Bereits in der ersten Woche, nachdem die Wahlbenachrichtigungen verschickt waren, hat es deutlich über 1000 Anträge zur Briefwahl gegeben“, so Stratenwerth.
Bei der vergangenen Kommunalwahl waren es insgesamt nur 2400 Briefwähler, eine deutliche Steigerung also. Die habe sicherlich mit Corona zu tun, doch nicht nur, vermutet Stratenwerth. Auch in Hünxe haben viele Wähler die vereinfachte Antragsform über das Internet und den QR-Code gewählt. „Das haben deutlich mehr genutzt“, sagt der Wahlleiter.
Im Briefwahlbüro hätten hingegen viele ältere Stammwähler nach ihren Unterlagen gefragt. In Erwartung der hohen Zahlen bei der Briefwahl habe man in Hünxe statt wie bisher drei in diesem Jahr vier Briefwahlvorstände einberufen, damit am Wahltag alles ganz reibungslos abläuft.
Die Briefwahlunterlagen in den drei Kommunen können bis zum 11. September in den jeweiligen Rathäusern persönlich abgeholt werden.
Für die Kommunalwahlen ist der Wahlbriefumschlag rot, für die Wahlen zum Integrationsrat orange. Der komplett verpackte und verklebte Wahlbrief geht zum Wahlbüro – entweder per Post oder durch persönliche Abgabe in den jeweiligen Rathäusern.
Der Wahlbriefumschlag muss bis spätestens am Wahltag, 13. September, 16 Uhr, abgegeben werden. Nur dann gelten die Stimmen noch. Also, den Postweg bedenken und im Zweifelsfall lieber persönlich vorbeibringen oder in den Briefkästen der Rathäuser einschmeißen.