Dinslaken. Polizei hat „keine Erkenntnisse“, dass es sich bei Vorfall in Dinslaken-Lohberg „um eine Straftat gehandelt haben könnte“. Zeugin sei glaubhaft.

Die Kreispolizei Wesel hat „absolut keine Erkenntnisse“, dass es sich bei dem Vorfall am Samstagmittag in Dinslaken-Lohberg „um eine Straftat gehandelt haben könnte“. Das erklärt Kreispolizeisprecher Timm Wandel auf NRZ-Anfrage. „Für uns ist der Sachverhalt geklärt“, sagt er. „Es gibt für uns überhaupt keinen Anlass, der Augenzeugin nicht zu glauben.“

Der Vorfall hatte über das Wochenende auf Facebook bekanntlich für Unruhe gesorgt: Die „Kinderseelenschützer“, ein Verein der eigenen Angaben zufolge von Kindesmisshandlung Betroffenen eine Stimme geben will, hatte am Samstag in dem sozialen Netzwerk mit der Überschrift „Versuchte Kindesentführung in Dinslaken – Täter flüchtig“ von einem Vorfall berichtet, wonach ein dreijähriges Mädchen in Lohberg von zwei Männern „über den Gartenzaun hinweg entführt“ werden sollte. Auch eine Beschreibung der beiden Männer teilte der Verein dort mit.

Polizei: Zeugin ist glaubhaft

Die Polizei schilderte den Vorfall am Sonntagmittag mit Verweis auf die Aussagen der 33-jährigen Augenzeugin, die sich erst Samstagabend bei der Polizei gemeldet hatte – als sich, wie die Polizei es ausdrückt, „bereits in verschiedenen sozialen Medien diverse Theorien und Falschmeldungen verbreitet hatten“ – anders: Demnach sei das dreijährige Mädchen im Gartenzaun des elterlichen Vorgartens eingeklemmt gewesen und ein zufällig vorbeilaufender Mann habe dem Kind dabei geholfen, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien, indem er es über den Zaun hob.

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„Die Zeugin war bei dem Vorfall in unmittelbarer Nähe und hätte dem Mädchen selbst geholfen, wenn der Mann es nicht zuvor schon getan hätte“, sagt Kreispolizeisprecher Wandel. Es gebe „absolut überhaupt keinerlei Hinweise“ darauf, ihrer Aussage nicht glauben zu können, betont er.

Auch einen ähnlichen Vorfall in Dinslaken, der sich laut Facebook-Beitrag des Vereins bereits am Dienstag ereignet haben soll und bei dem, wie der Verein erklärt, die von ihm veröffentlichte Täterbeschreibung der Männer ebenfalls zutreffen soll, kann Wandel nicht bestätigen. „Einen Hinweis auf diesen Vorfall am Dienstag gibt es nicht!“