Voerde. Mathias Brücker tritt in Voerde als Bürgermeisterkandidat für die Partei „Die Partei“ an. Er stellt sich unseren 46 Fragen.

Er ist mit Abstand der jüngste Bewerber um den Chefposten im Voerder Rathaus: Mathias Brücker, geboren 1993, tritt alias „Buggy“ bei der Kommunalwahl für die „Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative“ – besser bekannt als die Partei „Die Partei“, gerne auch Satire-Partei genannt – an, die sich den *zwinkersmiley und so viele weitere ausgeschriebene Smileys zu Eigen gemacht hat. Brücker ist SPS-Automatisierungsingenieur. Das steht für „speicherprogrammierbare Steuerung“.

1. Wie geht es Ihnen?

Gut.

2. Was machen Sie am 13. September gegen 20 Uhr?

Wahrscheinlich auf unserer Wahlsiegparty ein Bier trinken.

3. Was ist aktuell Ihr politisches Lieblingsthema – es muss nichts mit Kommunalpolitik zu tun haben?

Ein absoluter Dauerbrenner ist Andi B. Scheuert. Der Name Andi B. Scheuert, von Mitgliedern „Der Partei“ oft auch Andy B. Scheuert geschrieben, spielt an auf CSU-Politiker Andreas Scheuer, der seit 2018 Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur ist. Es ist absolut bemerkenswert, wie sich diese Person – trotz nachweislicher Inkompetenz – so lange im Amt halten kann. Ich hoffe, dass sich andere Politiker und Politikerinnen hieran kein Beispiel nehmen.

4. Was macht eigentlich Spaß an Politik?

Die Diskussionen und der Austausch mit meinen Mitmenschen.

5. Und was nervt an Politik?

Die #fckafd.

6. Gibt es eine Eigenschaft, die jeder Kommunalpolitiker hat oder haben muss?

Selbstironie und das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger.

7. Was hat Ihr Vorgänger bereits so gut gemacht, dass Sie es weiter voranbringen wollen?

Der derzeitige Bürgermeister geht häufig in den Dialog mit den Voerder Bürgerinnen und Bürgern. Diesen Austausch mit den Voerdern werde ich im Falle meiner Wahl noch weiter vorantreiben. Die Voerder Bürgerinnen und Bürger verdienen ebenfalls eine transparente Verwaltung.

8. Und was hat Ihr Vorgänger schlecht gemacht?

Der Voerder Marktplatz ist nun wahrlich keine Augenweide. Hier würde ich andere Akzente setzen und zum Beispiel Bäume pflanzen und für mehr Begrünung sorgen.

9. Eine positive Erkenntnis, die Sie aus der Coronakrise gezogen haben?

Dass die Menschen im sozialen, politischen und wirtschaftlichem Bereich kreativ nach Lösungen gesucht haben. Insbesondere die Hilfsbereitschaft der Menschen untereinander hat mich besonders beeindruckt.

10. Und einen Mangel, den die Coronakrise zutage gebracht hat?

Dass diejenigen Menschen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind, finanziell zu wenig Anerkennung erfahren. Hier muss nachgebessert werden!

11. Warum sollten die Voerder Sie wählen und nicht Ihre Mitbewerber?

Mit mir wird Veränderung in das Voerder Rathaus einziehen. Im Gegensatz zu meinen Mitbewerbern bringe ich mehr Gestaltungsmotivation mit in das Rathaus.

12. Was sind die drei wichtigsten Dinge, die unter Ihrer „Regie“ zuerst angegangen werden sollten?

Zunächst einmal müssen die Duschen in der Otto-Willmann Schule erneuert werden. Dies ist mir ein persönliches und wichtiges Anliegen. Darüber hinaus werde ich mich schnellstmöglich um ein neues Marketingkonzept der Stadt Voerde kümmern. In diesem Zuge werde ich auch den Neubau des Voerder Kombibades, sowie das STEAG-Gelände oben auf meiner Agenda positionieren.

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13. Wo können die drei Kommunen Dinslaken, Voerde und Hünxe und auch der Kreis Wesel enger zusammenarbeiten?

Beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie in der Planung von Fahrradstraßen am schönen Niederrhein.

14. Zu Fuß, mit Fahrrad, Auto oder Nahverkehr: Wie bewegen Sie sich am liebsten und häufigsten fort?

Privat bewege ich mich zu 10 Prozent zu Fuß, zu 60 Prozent mit dem Fahrrad, zu 20 Prozent mit dem Auto und zu 10 Prozent mit dem Zug. Am liebsten fahre ich ebenfalls Fahrrad.

15. Ihre größte Stärke?

Zum einen kann ich mich sehr schnell in neue Themengebiete einarbeiten und zum anderen fällt es mir sehr leicht neue Kontakte zu knüpfen und mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten.

16. Und Ihre größte Schwäche?

Da ich nun mal rote Haare habe, wahrscheinlich, dass ich keine Seele besitze. Andere Politiker und Politikerinnen haben ja bereits bewiesen, dass dies auch von Vorteil sein kann. *zwinkersmiley

17. Was ist Ihr Lieblingsort am Niederrhein?

Mein Garten.

18. Welche drei Orte in Voerde sollte ich unbedingt besuchen?

Meinen Garten. Den Rhein in Götterswickerhamm. Das Wasserschloss Haus Voerde.

19. Wieso gerade die?

Alle drei Orte sind für mich Perlen der Naherholung.

20. Haben Sie einen Lieblingsstadtteil in Voerde und wieso gerade den?

Das ist eine Suggestivfrage. Ich finde alle Stadtteile von Voerde super!

21. Gehört Voerde zum Ruhrgebiet oder zum Niederrhein?

Voerde ist der bunte Belag zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet. Voerde vereint das Beste aus beiden Welten. Deshalb ist Voerde sowohl Niederrhein als auch Ruhrgebiet.

22. Lieber ein guter Film oder ein gutes Buch?

Lieber ein kühles Pils.

23. Ihr Lieblingsbuch?

Herr Sonneborn geht nach Brüssel: Abenteuer im Europaparlament.

24. Das letzte Konzert, das Sie besucht haben, war…?

Ein Konzert der Antilopen Gang im Kulturtempel in Oberhausen.

25. Gehört der Wolf an den Niederrhein? Ja oder nein?

Das ist keine politische Entscheidung. Das soll der Wolf gefälligst selbst entscheiden.

26. Wie kann die Digitalisierung an den Schulen besser und schneller vorangebracht werden?

Indem man über den Digitalpakt Schule Fördergelder beantragt. Ebenso müssen die Lehrenden fit im Umgang mit digitalen Medien sein und Unterrichtsinhalte online bereitstehen. Darüber hinaus sollte das Fach Informatik ein Pflichtfach von Klasse 7 bis Klasse 10 werden.

27. Was kann die Kommune tun, um klimafreundlicher zu werden?

Die Kommune sollte zum einen den öffentlichen Nahverkehr ausbauen. Zum anderen sollten bestehende Fahrradwege ausgebessert und neue geplant und gebaut werden. An dieser Stelle möchte ich auch nochmal darauf hinweisen, dass der Marktplatz dringend begrünt werden sollte.

28. Die Mobilität in Voerde und im Kreis Wesel: Welches Konzept schwebt Ihnen vor?

Ich setze mich für einen kostenlosen ÖPNV in Voerde, im Kreis Wesel und idealerweise in ganz NRW ein. Auch die Walsumbahn sollte in diesem Zuge wieder in Betrieb genommen werden. Ebenso sollte Voerde die Partei-Bahn (Personen-Aufnehmende-Ring-Transport-Eisen-Bahn) zur umweltfreundlichen Verbindung der Rheindörfer einführen.

29. Wie kann bei der Nachnutzung des Kraftwerksgeländes in Möllen das in der Politik unbestrittene Ziel, dort anteilig Wohnen vorzusehen, trotz der planerischen Hürden realisiert werden?

Die Stadt Voerde sollte einen bundesweit bekannten Mediator engagieren, der sich der Thematik annimmt. Auf Grund seiner Kontakte in die Wirtschaft und in die Politik wird dieser Mediator die planerischen Hürden schon zur Zufriedenheit aller aus dem Weg räumen. Vielleicht steht Sigmar Gabriel ja zur Verfügung?

30. Welche Vorteile böte aus Ihrer Sicht eine Reaktivierung der Walsumbahn für die Stadt Voerde und wie sähe für Sie die ideale Anbindung aus (ein Stichwort: Haltestellen im Stadtgebiet) aus?

Eine Reaktivierung der Walsumbahn würde in Kombination mit der Partei-Bahn eine sehr gute ÖPNV-Anbindung aller Stadtteile in Voerde sicherstellen. Die Walsumbahn könnte hierbei auf Voerder Stadtgebiet Haltestellen in Spellen, Löhnen, Voerde und Möllen haben.

31. Wie kann aus Ihrer Sicht die Finanzlage der Stadt weiter aus eigener Kraft gestärkt werden?

Die Finanzlage kann durch die Ansiedlung von Gewerbe und daraus resultierender Einnahmen gestärkt werden. Allerdings belasten die Altschulden den Haushalt, sodass nur ein Schuldenschnitt durch Landes- oder Bundesmittel die Finanzlage endgültig verbessern kann. Dies würde unter anderem im Zuge einer Machtübernahme der sehr guten Partei „Die Partei“ im Jahre 2021 im Rahmen der Bundestagswahl geschehen.

32. Wann glauben Sie ist realistisch mit einem Baustart des geplanten Kombibades zu rechnen?

Leider ist mir vor kurzem meine Glaskugel zum Wahrsagen auf den Boden gefallen und zersprungen. Aus diesem Grund wage ich diesbezüglich keine Prognose. Ich bin jedoch optimistisch, da Andi B. Scheuert in Voerde kein Entscheidungsträger ist.

33. Wie lässt sich aus Ihrer Sicht die Position der in Konkurrenz zu Schulen in Nachbarkommunen stehenden Comenius-Gesamtschule stärken?

Im Rahmen von „Fridays for Future“ sollte die Stadt Voerde streikenden Schülerinnen und Schülern der Comenius Gesamtschule, aber auch des Gymnasiums Voerdes, mit einem Streikgeld von 10 Euro pro Freitag unterstützen. Dies würde einen erheblichen Wettbewerbsvorteil der Voerder Schulen in Kontrast zu den Schulen der Nachbarkommunen darstellen.

34. Wohin wollen Sie die Stadt Voerde mit Blick auf die Radinfrastruktur bringen?

Zum einen möchte ich Voerde zum Naherholungsgebiet Nummer eins in der Region ausbauen. Hierbei spielt die Radinfrastruktur eine entscheidende Rolle. In diesem Zuge setze ich mich auch für einen Radschnellweg Rhein und dessen Anbindung an den Radschnellweg Ruhr ein.

35. Wie hoch werden Sie das Thema digitale Verwaltung vor allem mit Blick auf den Bürgerservice hängen?

Wie hoch ist das Rathaus? Das Thema betrifft jede Bürgerin und jeden Bürger früher oder später. Daher werde ich das Thema „digitale Verwaltung“ am Rathaus so hoch wie möglich hängen.

36. Voerde und der Kreis Wesel im Jahr 2025 – welche Vision haben Sie?

Ich träume von blühenden Landschaften und verweise auf meine defekte Glaskugel. *zwinkersmiley* Dies ist vor allem auch von der Kooperationsbereitschaft der anderen Parteien abhängig.

37. Und im Jahr 2050?

Noch blühendere Landschaften? Im Ernst – das kann niemand wissen. Möglicherweise ist der Meeresspiegel angestiegen und die Holländer haben sich in Voerde niedergelassen?

38. Wenn Sie nicht Politik machen, was machen Sie dann?

In meiner Freizeit verbringe ich sehr gerne Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden. Ich spiele Tischtennis beim TV Voerde und gehe außerdem gerne auf Festivals und Konzerte (sofern diese nicht auf Grund von Corona ausfallen).

39. Wenn es bei Ihnen nicht die Partei geworden wäre – welche Partei wäre es dann?

Für mich sind lediglich seriöse Parteien interessant. Von daher fühle ich mich von den anderen Parteien nicht vertreten.

40. Was sagen Sie Leuten, die sich nicht für Politik interessieren?

Ich sage den Leuten, dass das Ihre persönliche Entscheidung ist. Allerdings weise ich auch darauf hin, dass die nicht-Teilnahme am politischen Leben und an Wahlen immer auch extreme Parteien stärkt. #fckafd

41. Wie sah Ihr erstes politisches Engagement aus?

Vor meinem Engagement in der sehr guten Partei „Die Partei“ habe ich mich bereits auf Demonstrationen für unsere Demokratie und politische Anliegen eingesetzt.

42. Was war die interessanteste Frage, die Ihnen ein Bürger mal gestellt hat?

„Darf ich Dir ein Bier ausgeben?“

43. Und was war die blödeste?

„Meint Ihr das eigentlich ernst?“

44. Ihr politisches Vorbild?

Ich habe kein politisches Vorbild.

45. Verraten Sie uns eine Sache, die die Öffentlichkeit bislang noch nicht über Sie wusste?

An lauen Sommertagen trinke ich gerne einen Kamillentee und lese Brecht unter einem Kirschenbaum.

46. Etwas, das Sie gerne noch erzählen möchten?

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!