Dinslaken. Besuch der Klasse 8 a am GHG: Alle tragen Maske. Die Maske aber hat die Freude auf die Rückkehr in die Schule getrübt – und die Hitze erst recht.

Als am Mittwoch um 9.55 Uhr die dritte Unterrichtsstunde für die Klasse 8 a am Gustav-Heinemann-Gymnasium (GHG) in Dinslaken beginnt, zeigt die Wetter-App auf dem Smartphone bereits 27 Grad Celsius an. Es ist warm im Klassenzimmer, die Luft scheint zu stehen – obwohl ein Fenster und die gegenüberliegende Tür in dem Raum bereits sperrangelweit offen stehen. Es sei „soooo waaarm“ haben die Achtklässler fast unisono geantwortet, als die Reporterin danach fragte, wie sich der erste Unterrichtstag mit Maske so anfühle. Ihre Bedeckungen haben sie aber alle aufgesetzt und das auch fast alle richtig: Nur bei einer Schülerin blitzt ansatzweise das Nasenbein hervor, sie zuppelt an ihrer Bedeckung, dann ist auch ihre Nase wieder komplett darunter verschwunden.

„Die ersten zwei Stunden mit Maske waren schon anstrengend – aber wenn es unser aller Gesundheit dient, tragen wir sie natürlich“, hat Klassenlehrerin Kathrin Fuchs gesagt, als sie die Reporterin gemeinsam mit der zweiten Klassenlehrerin Julia Böhling in Empfang genommen und in den Raum begleitet hat. Sie seien beide noch froh darüber, den größten Raum an der Schule zu haben – gemessen an den 31 Mädchen und Jungen, die zur Klasse 8a gehören, erscheint dieser aber nicht sonderlich groß.

Organisatorisches muss geregelt werden

In Stunde 3 ist natürlich noch nicht an Unterricht zu denken, es müssen erstmal weitere organisatorische Dinge geregelt werden: Es ist nicht nur der erste Schultag nach den Ferien, es ist der erste Schultag mit allen Kindern seit so viel längerer Zeit – und das unter Coronabedingungen. Die Klasse 8a hat außerdem die Besonderheit, dass sie in ihrer Konstellation erst seit heute existiert: Die im vergangenen Schuljahr noch drei siebten Klassen am GHG wurden in Stufe 8 nun auf zwei zusammengelegt.

Klassenlehrerin Kathrin Fuchs nutzt die Stunde dazu, organisatorische Dinge mit ihren Schülern abzuklären – und auch die coronabedingten Neuerungen.
Klassenlehrerin Kathrin Fuchs nutzt die Stunde dazu, organisatorische Dinge mit ihren Schülern abzuklären – und auch die coronabedingten Neuerungen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Deshalb sitzen auch alle neben neuen Klassenkameraden, um sich schneller und besser kennenlernen zu können. So zum Beispiel Liana (13) und Tara (12). „Ich finde es nicht so doll, hier mit Maske sitzen zu müssen. Es ist einfach viel zu warm“, sagt die 13-Jährige. Und auch die Zwölfjährige findet, dass es „echt hart“ sei mit der Maske. „Ich habe mich zwar schon auf die Schule gefreut, aber wir können ja nicht mal kurz etwas trinken.“

Essen und Trinken ist nur draußen erlaubt

Denn Essen und Trinken, das ist derzeit nur draußen auf dem Schulhof erlaubt. Deshalb gibt es am GHG zwischendurch Trinkpausen auf dem Schulhof – die Kinder einer ganzen Klasse gehen dann gemeinsam raus, stellen sich mit ausreichend Abstand zueinander auf, dürfen die Maske abziehen und trinken. Das habe gut funktioniert, erzählen die beiden Klassenlehrerin, es nehme allerdings natürlich auch einige Zeit in Anspruch.

Gleiches gilt auch für die Fragen, die die Schüler auch coronabedingt haben. Felix möchte wissen, wann denn die Mensa wieder öffnet – doch das kann Fuchs ihm nicht beantworten. Auf die Frage von Aaron, ob man denn nicht wenigstens mit einem Trinkhalm etwas trinken könne, weil man dann „die Maske ja auch gar nicht absetzen muss“, hat sie hingegen eine klare Antwort und die lautet „Nein. Damit fangen wir gar nicht erst an.“

Fuchs weist die Schüler darauf hin, „dass die Maske immer über der Nase bleiben muss. Wenn ihr euch nicht daran haltet, werden eure Eltern benachrichtigt und ihr müsst nach Hause.“ Einige Kinder lachen. „Das ist gar nicht lustig, denn den Unterricht müsst ihr dann zuhause alleine nacharbeiten. Und ihr erinnert euch doch noch sicherlich daran, wie schwierig das in der Vergangenheit manchmal war, oder?“ Die Lacher verstummen. „Wir machen das, um uns und andere zu schützten“, appelliert die Klassenlehrerin. Die Kinder nicken.

>> KURZSTUNDEN WEGEN HITZE

  • Dass das Land die „Hitzefrei-Regelung“ kürzlich gelockert hat, nutzt auch das GHG. Während der Unterricht am Mittwoch nach der 4. Stunde endete, gibt es am Donnerstag und Freitag jeweils Kurzstunden, das heißt der Unterricht endet spätestens um 12.30 Uhr.
  • Für die Q1 gibt es eine Ausnahme – aufgrund der Kooperation mit anderen Schulen.