Dinslaken. Stadt und Din-Event können nichts dafür, dass Coronamaßnahmen in NRW unterschiedlich streng sind. Din-Event aber hätte Konzept nachbessern können

Absolut angemessen oder völlig überzogen: Beim Thema Coronamaßnahmen scheint es (abseits diverser Verschwörungstheorien) derzeit nur zwei Extreme zu geben. Diese zeigen sich auch bei den Reaktionen zur Sommerkultur-Reihe im Burgtheater in Dinslaken. Es ist doch schön, dass endlich wieder etwas stattfindet, das Leben nach dem strengen Lockdown Mitte März nun wieder zurückkehrt, die Künstler Auftritts- und Einkommensmöglichkeiten haben, sagen die einen. Es kann doch nicht sein, dass über 1000 Menschen ohne Maske und ohne Abstand beieinander sitzen dürfen, obwohl Corona nach wie vor präsent ist und die Zahlen der Neuinfektionen steigen, sagen die anderen.

Beide Positionen sind nachvollziehbar: Wir wünschen uns doch alle möglichst viel Normalität zurück, haben auf der anderen Seite aber auch Angst vor einer zweiten Welle, Sorge davor, dass die Lockerungen zu früh kommen, wir uns gefährden.

Unterschiedlich strenge Regelungen sind nicht nachvollziehbar

Was hingegen nicht nachvollziehbar ist: Wie unterschiedlich streng die Coronamaßnahmen sind. Warum müssen Schüler ab Mittwoch auch auf dem Schulhof (das ist ja auch draußen) ihre Maske tragen, während im Burgtheater über 1000 Menschen ohne Bedeckung zusammensitzen dürfen? Das ergibt keinen Sinn. Hier muss nachgebessert werden, um die zwei Extreme nicht weiter zu verstärken.

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Das können Stadt und Din-Event nicht im Alleingang, dafür bedarf es Vorgaben des Landes. Die Din-Event aber hätte ihr Konzept zumindest auf weniger Besucher münzen, es spätestens nach den ersten besorgten Reaktionen doch noch anpassen können – dann gäbe es die Sorgen bei einem Besuch im Burgtheater nicht und einem vergnüglichen Abend stünde nichts im Wege.