Dinslaken. Der Präsident der Handwerkskammer ehrte Peter Biskup. Er ist seit 50 Jahren Mitarbeiter bei der Dinslakener Firma Kahmann.

50 Jahre Arbeit in einer Firma, das gebe es heute selten und wenn, dann nur im Handwerk, da ist sich Karl-Heinz Reidenbach, stv. Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf sicher. „Sie arbeiten in einer tollen Firma, aber Ihre Firma hat auch einen ebenso tollen Mitarbeiter“, sagt er zu Jubilar Peter Biskup. Am 1. August 1970 hatte Peter Biskup als 14-Jähriger seine Lehre zum Industriekaufmann in der Firma Kahmann begonnen. „Das war noch unter Josef Kahmann, der 101-jährig im vergangenen Jahr verstorben ist“, erzählt der Jubilar.

Mit der Mutter zur Bewerbung

Er erinnert sich noch daran, wie er, ein wenig angstvoll, mit der Mutter über den Hof der Baufirma ging. Wirkliche Vorstellungen zum Beruf des Industriekaufmannes hatte er damals nicht. „Aber rechnen konnte ich gut, und so dachte ich, bewerbe dich einfach mal.“ Drei Bewerbungen hatte er damals nur abgeschickt. Nach der Ausbildung ging es zur Bundeswehr, danach wieder zurück in den Betrieb. Die Geschäftsführung wechselte, Josef Kahmann zog sich aus dem Geschäftsleben zurück, sein Sohn Michael übernahm die Firma und expandierte.

Ausbildung - immer über den eigenen Bedarf hinaus

Peter Biskup bildete sich innerhalb des Betriebes weiter, bekam seinen Schein zur Ausbildungsbefähigung und konnte nun selber Lehrlinge in den Beruf einführen. „Wir haben immer über den eigenen Bedarf ausgebildet für andere Unternehmen“, berichtet Biskup. Würde er noch einmal denselben Weg gehen? Peter Biskup muss nicht überlegen, seine Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „In diesem Betrieb auf alle Fälle, sie alle sind wie eine zweite Familie für mich.“

„Hier wird die Idee eines Familienbetriebes noch wirklich gelebt“

Seine Chefs, angefangen von Josef Kahmann über Michael bis hin zum Juniorchef Robert Kahmann, hätten alle immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitarbeiter und würden helfen, soweit sie können. „Hier wird die Idee eines Familienbetriebes noch wirklich gelebt“, so Peter Biskup. Sein 50-jähriges Betriebsjubiläum ist zugleich der offizielle Beginn seines Rentnerdaseins. Biskup hofft, dass er noch im Betrieb weiterarbeiten darf. „Wieso darf“, mischt sich Robert Kahmann in die Überlegungen ein, „du musst.“ Und so wird Peter Biskup zumindest für wenige Stunden und in Notfällen immer noch seinem Betrieb zur Seite stehen.

Das hofft auch Seniorchef Michael Kahmann, der dem Jubilar nicht nur eine nette Feier ausrichtete sondern in seiner Rede auch noch einmal die vergangenen 50 Jahre Revue passieren ließ. Eine Zeit, in der es noch mechanische Schreibmaschinen und Rechner gab, in der es Tage dauerte, die Löhne der Mitarbeiter auszurechnen. „Dennoch hast Du es immer geschafft, dass alle pünktlich ihren Lohn bekamen“, so Kahmann. Er erinnert an die Anfänge der Firma, als man noch einen Kohlen- und Heizölhandel betrieb, an den Wandel zu einem Bauunternehmen, an die Neuerungen in der Technik, die immer schneller voranschritt, an die Umbrüche, die jeder Mitarbeiter mittragen musste, im Büro und in der Firma. Hier gibt es mehr Artikel aus Dinslaken, Hünxe und Voerde

„In der Hektik des Tagesgeschehens warst Du immer der ruhende Pol. Dein Melden am Telefon ‘Firma Kahmann Biskup’ ist für viele unserer Geschäftspartner zu einem Markenzeichen geworden“, fährt Michael Kahmann fort. „Deine Art und Deine Verlässlichkeit haben ganz entscheidend zum Image der Firma beigetragen.“ Bei seiner Abwesenheit, während eines Urlaubs etwa, habe er seine Firma immer in guten Händen gewusst, so Kahmann. Für die Zukunft wünsche er Biskup alles Gute, aber auch, dass er die Firma noch lange mit Rat und Tat unterstützen werde.