Dinslaken. Prozent-Geschäftsführerin stellte aktuellen Stand an Kathrin-Türks-Halle vor. Im Dezember soll die Bauabnahme starten können. Budget reicht wohl.

Die Stadthalle in Dinslaken nimmt weiter Formen an. „Wie man sieht, passiert hier gerade vieles – es wird in allen Bereichen wie wild gearbeitet“, sagt Prozent-Geschäftsführerin Walburga Wüster. Gemeinsam mit Alexander Gerner und Matthias Boeke, zwei der drei Bauleiter bei dem umfangreichen Sanierungsprojekt, steht sie vor dem künftigen Bühneneingang und blickt nach oben, in Richtung des Bühnenturms, der bereits seit geraumer Zeit mit silberfarbenen Aluminiumplatten verkleidet ist und so zumindest etwas verrät, wie die Kathrin-Türks-Halle künftig aussehen wird.

Hinter dem Trio herrscht an diesem Mittwochvormittag viel Bewegung: Elektriker, Lüftungsbauer oder auch Anlagenmechaniker für Sanitär- und Heizungstechnik sind vor Ort und arbeiten.

Begehungen derzeit nicht möglich

Außerhalb des Gebäudes darf die NRZ ein aktuelles Foto machen. Die Baustelle selbst hingegen kann an diesem Mittwoch nicht betreten werden, stattdessen hat Wüster Fotos von innen gemacht und mitgebracht. Aus Sicherheitsgründen seien Begehungen derzeit nicht möglich, sagt sie. Nicht überall sei bereits Estrich verlegt, es gebe noch viele Unebenheiten im Boden und bei den Treppen, erklärt Wüster. Im September aber – dann soll der Estrich weitestgehend verlegt sein – wolle man Politik und Presse wieder zu einem Rundgang einladen. „Bis dahin werden jetzt auch immer mehr Bereiche fertig.“

Der Rohbau ist das schon, auch die Arbeiten in den Büros der Din-Event, im Konferenz- und im Mehrzweckraum sowie in den Künstlergarderoben seien bereits „sehr weit“ fortgeschritten, die Lüftung sei installiert, sagt Wüster. Gerade würden Vorarbeiten für die Deckensegel in der Halle getätigt. Das sei komplex, da hier nicht nur auf den Schall geachtet werden müsse, sondern auch auf Beleuchtung, Sprinkler, Lüftung und die Brandmeldeanlagen. Nicht weniger komplex sei auch das Einarbeiten der Technik. „Es hängt wirklich alles voll davon“, sagt Wüster. Und das nehme natürlich viel mehr Raum ein, als noch in den 1970er-Jahren. Ein Beispiel dafür ist auch die Lüftungsanlage: Während die in dem ursprünglichen Bau in einem Raum Platz fand, muss sie nunmehr in gleich drei Räumen untergebracht werden. Dafür wurde an der Halle angebaut und auch für den Haupteingang. Die Fassade am Haupteingang wird derzeit montiert, anschließend muss sie gedämmt und dann außerdem noch verglast werden.

Prozent-Geschäftsführerin Walburga Wüster hat die NRZ mittlerweile in das Baustellenbüro gegenüber von der Stadthalle geführt, zeigt hier erklärend immer wieder auf einen der unzähligen aufgehängten Pläne. Jeden Donnerstag trifft sich die Geschäftsführerin der Prozent, die das Projekt bekanntlich übergeordnet steuert, hier mit den Fachplanern und Technikern zur Teamsitzung.

Koordination ist Herausforderung

Es sei durchaus eine Herausforderung, das große Projekt zu koordinieren, so Wüster. „Es geht ja nicht nur darum, die Gewerke abzustimmen. Auch die Akustik muss stimmen und die Optik. Es muss alles zusammenpassen.“ Nicht nur coronabedingt (mehr Info siehe Box) habe es immer wieder Veränderungen und Anpassungen während der Bauphase gegeben. Die Arbeiten aber liegen weiterhin im Zeitplan. „Wir alle bemühen uns sehr, dass wir das hinkriegen“, sagt Wüster.

Ab November sollen sich Mitarbeiter der städtischen Tochtergesellschaft Din-Event in die neue Technik einarbeiten können und ab Dezember und bis Ende Januar soll dann die Abnahme des Baus erfolgen. Der für Februar 2021 geplanten Eröffnung – ein angedachtes Datum wolle man noch nicht verraten – soll also nichts im Wege stehen.

Auch die Kosten – das sind 34,6 Millionen Euro inklusive Sicherheitsbudget – sollen gehalten werden können, so Walburga Wüster.

>> Coronakrise hatte Auswirkungen aufs Bauvorhaben

  • Die Coronakrise habe sich durchaus auf die Stadthalle-Arbeiten ausgewirkt, erzählt Prozent-Geschäftsführerin Walburga Wüster. „Es gab vorher zum Beispiel Sachen, die es jetzt nicht mehr gibt, weil die Produktion eingestellt wurde“, sagt sie. Hier habe man also umplanen und andere Artikel ordern müssen.
  • Auch Lieferprobleme mit Waren aus beispielsweise der Türkei oder Polen habe es zwischenzeitlich gegeben, bei Leuchten aus Italien oder Spanien habe man lange Lieferzeiten in Kauf nehmen müssen. „Wir hoffen aber, dass jetzt alles so eingestellt ist, dass es auch pünktlich kommt“, sagt Wüster.
  • Die Arbeiten sind mit zwei Ausnahmen alle vergeben: Die Gebäudeendreinigung fehle noch und die Bestuhlung sei zwar schon ausgesucht, müsse aber noch vergeben werden.