Hünxe. Ina und Tim Pillekamp, Initiatoren der Petition für ein Kunstflugverbot an der Schwarzen Heide, sehen freiwillige Selbstverpflichtung kritisch.

Die Petition der Initiatoren Ina und Tim Pillekamp, direkte Anwohner des Verkehrslandeplatzes (VLP) Schwarze Heide, die ein Verbot von Kunstflug bzw. eine deutliche Einschränkung fordern, verzeichnet aktuell 876 Unterschriften (Stand 28. Juli, 12 Uhr). „Wir haben immer betont, dass wir weder die Schließung des VLP anstreben, noch ortsansässige Firmen in ihrer Existenz bedrohen wollen“, sagen sie. Aber: „Wir leben hier und sind dem Lärm jeden Tag ausgeliefert.“

Am 18. Juni hätten alle Fraktionen im Gemeinderat Hünxe eine Resolution unterzeichnet, „womit ein starkes Signal gesetzt wurde, den Hünxer Bürgern in dieser Sache beizustehen und die Bezirksregierung aufzufordern, sich dem ebenfalls anzunehmen“. Mit diesem Arbeitsauftrag habe sich Bürgermeister Dirk Buschmann und VLP-Geschäftsführer André Hümpel vergangene Woche mit ihnen getroffen.

Gutes Nachbarschaftsverhältnis erreichen

„Hierbei wurden beide Seiten erörtert und lediglich überlegt, ob eine freiwillig Selbstverpflichtung durch die ortsansässigen Flugschulbetreiber eine Lösung sein könnte.“ Eine freiwillige Selbstverpflichtung suggeriere Rechte für die betroffenen Bürger, „die jedoch dadurch gar nicht erzeugt werden. Es erweckt den Anschein, als seien damit alle Probleme vom Tisch. Dass Herr Buschmann in Presseberichten erklärt, es sei damit eine Einigung in Sicht, ist so nicht richtig“, sagen die Pillekamps.

„Es wäre sicherlich auch für uns wünschenswert, wenn durch so ein banales Mittel, wie einer freiwilligen Selbstverpflichtung, ein gutes Nachbarschaftsverhältnis erreicht werden könnte.“ Mit dieser Idee kämen weitere Fragen auf, die geklärt werden sollten, meinen sie. „Die Aussage, dass die rechtlichen Möglichkeiten zur Einschränkung ausgeschöpft seien, sehen wir als haltlos an.“ Gemäß Landeplatz-Lärmschutzverordnung seien die Flugaufsichten der Länder „dazu ermächtigt, weitere Einschränkungen, hier zeitliche, vorzunehmen, wenn dies zum Schutz der Bevölkerung erforderlich wird“.

Derzeitiger Zustand akzeptierbar

Im Grunde dürfe von 7 Uhr bis Sonnenuntergang geflogen werden, außer zur Mittagszeit. Dies werde in der Regel auch zwischen 9 und 19 Uhr genutzt, so die Pillekamps. „Also welche Rechtsgrundlage wird angewendet?“, fragen sie. Im Übrigen seien die Kunstflugbewegungen „seit der Petition wie abgerissen“. Im Moment fliege mal vereinzelt ein Kunstflieger, „diesen derzeitigen Zustand könnte man akzeptieren. Die Frage ist nur, ob das so bleibt oder im nächsten Frühjahr nach und nach wieder mehr geflogen wird, bis wir irgendwann wieder denselben nicht auszuhaltenden Zustand haben.“ Es seien insgesamt noch viele Fragen zu klären, „bevor tatsächlich eine echte Einigung in Sicht kommen könnte“.

Die Petition kann bis zum 5. August unterschrieben werden: www.openpetition.de/petition/blog/verbot-des-kunstflug-am-flugplatz-schwarze-heide-2. Die Pillekamps wollen sie anschließend persönlich Charlotte Quik (MdL/CDU) und Rene Schneider (MdL/SPD) übergeben.