Dinslaken. Im März wurde der Ortsverband gegründet, im September tritt die Partei „Die Partei“ bei der Wahl an. Nun wurde das Wahlprogramm präsentiert.

Seit März gibt es „Die Partei“ auch in Dinslaken, der Ortsverband wurde gegründet und am Sonntag präsentierte die Truppe um Ben Perdighe herum das Wahlprogramm mit dem Titel „Dinslaken 2036“. Denn ab September möchte man im Rat der Stadt Dinslaken vertreten sein.

Einen wahrlich historischen Ort hat sich diese junge Partei für die Vorstellung ihrer Ziele für Dinslaken ausgesucht: Die Zechenwerkstatt in Lohberg, dort hat viele Jahrzehnte das Herz der Stadt geschlagen, wurde das schwarze Gold an die Tagesoberfläche geholt, haben sich die Menschen solidarisch gezeigt, haben sich gegenseitig geholfen, sind füreinander eingestanden. Weit gefehlt, wenn Sie nun denken, die Mitglieder der Partei wollen wieder den Einstieg in den Bergbau – nein, sie geben sich olympisch, dabei sein ist alles, und haben ihr Programm einem Ziel unterworfen: Im Jahre 2036 sollen die Olympischen Spiele in Dinslaken stattfinden.

„Die Glocken sind sicher“

Mit Satire, mit überspitzten Forderungen, mit Anleihen aus der Geschichte und der Politik ist das Programm gefüllt: „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Die Glocken sind sicher!“ heißt es dort zum Beispiel. Der prominenteste Vertreter der Partei ist der ehemalige Chefredakteur des Satire-Magazins „Titanic“, Martin Sonneborn. Er hat es sogar zum Abgeordneten im Europaparlament geschafft. Unterstützung bekommen die Dinslakener von Dr. Mark Benecke, der in einem Video das Programm für gut befindet.

Provokant ist schon der Titel des Programms: „Dinslaken 2036“, die Olympischen Spiele sollen nach Dinslaken geholt werden, dafür sollen die angrenzenden Stadtteile von Voerde, Königshardt, Wehofen und Walsum „aufgekauft“ werden. Dinslaken würde so zur Großstadt, was natürlich wichtig ist für eine Bewerbung beim IOC. Auf dem Kraftwerksgelände in Möllen soll das Olympische Dorf entstehen. „So entsteht auf Kosten des IOC attraktiver Wohnraum mit Rheinblick für die zukünftigen Generationen.“ Mit Appartements im Kühlturm, mit guter Anbindung an Fluss und Straße. Ein Vorteil des Geländes: „Alles ist aktuell schon eingezäunt und mit Pförtnern und Überwachungskameras versehen.“

Trabrennbahn wird „olympisches Kolosseum“

Das Gelände der Trabrennbahn würde als Sportstätte erhalten bleiben. Dort würde „Die Partei“ ein „olympisches Kolosseum“ errichten und dort würden 2036 die meisten Wettkämpfe ausgetragen. Zwischendurch kann man erkennen, wofür hinter der Satire, den Provokationen die Leute stehen, für einen vernünftigen ÖPNV, für vernünftige Sportstätten, für bezahlbaren Wohnraum, für einen vernünftigen Umgang miteinander, ohne Hasstiraden in sozialen Netzwerken.

Das Programm beinhaltet eine klare Absage an die AfD. Die Wutbürger und möglichen Wähler dieser Gruppierung sollten mit ihrem Kreuz keinen Mist anstellen. Man verfolge auch mit Dinslaken 2036 keine Wiederholung der von den Nazis missbrauchten Spielen vor dann 100 Jahren: „Berlin 36 darf nie wieder passieren – Wir alle wissen, wie dieses Desaster damals endete.“

Kontakt zum Ortsverband

Der Ortsverband Dinslaken wurde im März dieses Jahres gegründet und hat zurzeit zwölf Mitglieder. Bei der Kommunalwahl am 13. September tritt die Partei „Die Partei“ in allen 22 Wahlbezirken an. Auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten verzichtet man, wie Ben Perdighe berichtet. Kontakt kann per Mail aufgenommen werden. Die Adresse lautet: dinslaken36@die-partei-dinslaken.de