Voerde. Ob der Weihnachtsmarkt 2020 wegen der Corona-Krise überhaupt wird stattfinden können, steht in den Sternen. Anmeldeverfahren hat jedoch begonnen.

Alle Jahre wieder – seit der Premiere 2008 – weihnachtet es am Wasserschloss Haus Voerde. Ob es auch am dritten Adventswochenende 2020 so sein wird, steht mit Blick auf die Corona-Pandemie in mehrfacher Hinsicht in den Sternen. Für die Beantwortung der Frage, ob der beliebte Weihnachtsmarkt an der Allee wird stattfinden können, ist zunächst einmal maßgeblich, dass zu diesem Zeitpunkt Großveranstaltungen wieder zugelassen sind. Zuletzt war das dafür bis mindestens Ende August ausgesprochene Verbot auf zwei weitere Monate ausgeweitet worden – und das mit der Option einer erneuten Verlängerung. Nichtsdestotrotz hat der Verein „Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde“ vor etwa zehn Tagen mit dem Anmeldeverfahren für den Budenzauber begonnen, der in diesem Jahr auf das Wochenende vom 11. bis 13. Dezember fallen würde.

Erster Schritt: Interesse bei potenziellen Ausstellern abfragen

Der Vorsitzende Stefan Schmitz erklärt dies mit dem Wunsch, auf den Fall, dass Bund und Land grünes Licht für Großveranstaltungen nach Ende Oktober geben sollten, vorbereitet zu sein. Würde man die Entscheidung dazu abwarten und erst dann in das Anmeldeverfahren gehen, bliebe für die danach zu treffenden Planungen nur noch wenig Zeit. Der Verein habe die Aussteller aus den Vorjahren kontaktiert und über das beginnende Prozedere informiert. Sollte am Ende der Weihnachtsmarkt an der Allee in Folge der dann aktuellen Infektionslage ausfallen, würden den Ausstellern, die sich bereits angemeldet haben, keine Kosten entstehen. Dies sei ihnen mitgeteilt worden, erklärt Stefan Schmitz.

Auch interessant

Ziel sei es in diesem ersten Schritt zunächst einmal, das Interesse an einer Teilnahme abzufragen. Bisher habe der Verein positive Rückmeldungen erhalten. Dennoch glaubt Schmitz nicht, dass der Budenzauber 2020 die Ausstellerzahlen wie in den Vorjahren haben wird. Abhängig von den Anmeldungen müsse in einem zweiten Step dann geschaut werden, wie der Weihnachtsmarkt sich finanziell darstellen lässt: Die Hälfte der Kosten für die Veranstaltung des Budenzaubers sei durch die Sponsoren gedeckt. So muss geklärt werden, ob sie sich angesichts möglicher Auswirkungen der Corona-Krise 2020 in dem gleichen Maße wie in den Vorjahren einbringen können, wie Schmitz erklärt. Nach den Sommerferien möchte er diesbezüglich Gespräche mit den Sponsoren führen. „Dann muss die Entscheidung getroffen werden, ob der Weihnachtsmarkt finanziell darstellbar ist.“

Für den Fall, dass Bund und Land Großveranstaltungen für den Zeitraum wieder zulassen, in dem der Weihnachtsmarkt am Haus Voerde terminiert ist, stellt sich aktuell die Frage, welche Auflagen damit verbunden sein werden. Um den Strom an Besuchern lenken zu können, läge eine Zugangsbeschränkung zum Budenzauber nahe. „Doch wie will man die machen?“, fragt sich Stefan Schmitz und gibt zu bedenken, dass sich die Menschen dann vor den Eingängen stauen könnten.

Veranstalter ist auf Regelungen des Landes angewiesen

Wie sollen die Sicherheitsabstände etwa auch auf dem Vorplatz, auf dem die Bühne und die Pagodenzelte stehen, oder auf dem „schmalen Rundweg durch den Schlosspark eingehalten werden?“, fragt sich Stefan Schmitz des weiteren. Oder: Müssen Artikel an den Ständen, die sich Besucher anschauen und anfassen, im Anschluss desinfiziert werden? Wie im Einzelnen bei dieser Art von Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten verfahren werden soll, dazu müsse es entsprechende Hinweise geben. „Wir sind da auf die Regelungen des Landes angewiesen“, betont Stefan Schmitz. Zur „richtigen Normalität zurückzukehren“, also, den Weihnachtsmarkt wie in der Vergangenheit stattfinden zu lassen, „das werden wir 2020 nicht schaffen“. Dies werde erst gelingen, wenn ein Impfstoff gefunden sei, erklärt der Vorsitzende des veranstaltenden Vereins.

Was die Möglichkeit eines Weihnachtsmarktes am Haus Voerde in fünfeinhalb Monaten angeht, bleibt auch die Infektionslage abzuwarten. Stefan Schmitz verweist auf den Corona-Ausbruch bei der Fleischfirma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück oder – viel näher – auf die mehr als 80 mit dem Virus infizierten Mitarbeiter eines in der Dönerfleischproduktion tätigen Unternehmens in Moers. Ein regionaler Lockdown wie in Ost-Westfalen könnte durch Vorfälle wie diese auch im Kreis Wesel drohen.

>>Info: Online-Anmeldung

Wer handwerklich oder kunsthandwerklich arbeitet und gerne als Aussteller am Weihnachtsmarkt am Wasserschloss Haus Voerde vom 11. bis 13. Dezember teilnehmen möchte, kann sich auf der Webseite weihnachtsmarkt.voerde.online.de dafür unverbindlich anmelden.

Das Gleiche gilt für Interessierte, die das gastronomische Angebot während des Budenzaubers ergänzen wollen, und Firmen, Vereine oder Institutionen, die sich dort präsentieren wollen.