Hünxe/Dinslaken. Brömmenkamp-Bewohner fragen sich, wer nachts auf der Halde Lohberg schießt oder sprengt. Nach zweitem Vorfall gehen sie nun an die Öffentlichkeit.

Die Bewohner der Brömmenkamp-Siedlung in Hünxe-Bruckhausen sind besorgt: Vor einigen Tagen sind sie des Nachts aufgeschreckt worden – von einem lauten Knall, den sie auf der Halde Lohberg verortet haben und der, so sagen sie, vielmehr eine Detonation als ein bloßer Knall gewesen sein soll. Und das passierte nicht zum ersten Mal.

„Die Halde war taghell erleuchtet, es gab einen richtig hellen Blitz und einen großen Auflauf auf der Straße“, sagt Heinrich Peters, Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Brömmenkamp. Schon Ende des vergangenen Jahres habe die Nachbarschaft am Brömmenkamp gegen 2 Uhr nachts eine ähnliche Doppeldetonation gehört, gespürt und zumindest den ausgelösten Lichtblitz gesehen. „Das geht in meinen Augen nicht so weiter“, sagt Peters. Denn auch wenn er sowie weitere Anwohner nach beiden nächtlichen Vorfällen jeweils die Polizei gerufen hätten, die auch zur Halde gekommen sei, habe diese vor Ort angekommen natürlich nichts mehr feststellen können.

„Behörden müssen sich Gedanken machen“

„Doch da oben muss etwas passieren“, sagt Peters. „Das Thema brennt uns hier in der Nachbarschaft wirklich unter den Nägeln. Die Behörden müssen sich Gedanken machen, was man da tun könnte; müssen wissen, dass dort nachts immer wieder etwas passiert.“ Wichtig sei, dass diese nächtlichen Vorfälle dokumentiert würden, dass im Fall der Fälle niemand später sagen könne, er habe davon nichts gewusst. Von den zuständigen Behörden müsse ein Konzept erstellt werden, wie man der Vorgänge auf der Halde Herr werden könne.

Der Zutritt zur Halde Lohberg ist zwar verboten – dennoch sollen hier gerade nachts immer wieder Menschen unterwegs sein. Genug Löcher im Zaun gibt es dafür jedenfalls.
Der Zutritt zur Halde Lohberg ist zwar verboten – dennoch sollen hier gerade nachts immer wieder Menschen unterwegs sein. Genug Löcher im Zaun gibt es dafür jedenfalls. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Nach dem Vorfall vor einigen Tagen ist Peters also aktiv geworden. Bürgermeister Dirk Buschmann hat er angeschrieben und auf die Vorfälle aufmerksam gemacht, ebenso wie das Landesoberbergamt, die RAG Montan Immobilien (MI), Vertreter der Hünxer Politik und den dortigen Jagdpächter. Und er hat die NRZ zu einem Gespräch eingeladen, bei dem neben einigen Nachbarn auch der für die Halde zuständigen Jagdpächter Helmut Hilger, Hünxes SPD-Bürgermeisterkandidat Volker Marquard, der SPD-Vorsitzende Jan Scholte-Reh und Jürgen Kosch von der UWH dabei sind.

Jagdpächter: Auf der Halde wird mit anderen Waffen als Jagdgewehren geschossen

„Klar ist, dass auf der Halde Munition gebraucht wird, die nicht von Jagdgewehren stammt. Dort wird mit anderen Waffen geschossen“, bestätigt auch Jagdpächter Helmut Hilger bei der Zusammenkunft in Heinrich Peters’ Garten. Darüber hat er auch das Landesoberbergamt bereits in Kenntnis gesetzt, die Behörde wiederum hat diese Antwort per Mail an Peters geschickt.

Offiziell ist die Halde Lohberg verschlossen.
Offiziell ist die Halde Lohberg verschlossen. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Die Brömmenkamp-Nachbarschaft wünscht sich nun Öffentlichkeit für das Problem. Sie sorgen sich, dass auf der Halde – die offiziell zwar umzäunt und somit nicht zugänglich sei, die aber problemlos durch eines der vielen Löcher in den Zäunen zu betreten wäre – irgendwelche Sprengstoff-Mischungen ausprobiert werden. Die SPD-Vertreter Marquard und Scholte-Reh sagen bei der Nachbarschaft zu, Landrat Ansgar Müller auf die Haldenproblematik aufmerksam zu machen. Das ist bereits erfolgt, die Siedlergemeinschaft wartet nun gespannt auf weitere Schritte.