Hünxe. CDU-Landratskandidat Ingo Brohl besuchte auf Einladung der Hünxer CDU den Milchviehbetrieb der Berger-Lohrs in Bruckhausen. Probleme diskutiert.

„Ich stehe ganz klar für eine starke regionale Lebensmittelerzeugung. Hier sehe ich einen vorbildlich geführten Betrieb.“ Auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Bruckhausen/Bucholtwelmen besuchte der CDU-Landratskandidat Ingo Brohl zusammen mit dem Hünxer CDU-Kreistagsmitglied Arnd Cappell-Höpken den landwirtschaftlichen Milchvieh-Betrieb der Familie Berger-Lohr in Bruckhausen, um sich vor Ort über die aktuelle Situation und Probleme in der Landwirtschaft zu informieren.

Björn Berger-Lohr und Gattin Monika führten zusammen mit Mutter Annegret und Töchterchen Ida (Bruder Johannes stieß nach der Schule dazu) die Gäste über den Hof. Mit dabei waren von der CDU Hünxe auch Gemeindeverbandsvorsitzender Wilhelm Windszus und vom Ortsverband die Vorsitzende Rezia Mols sowie Ernst Daubenspeck. Ingo Brohl dankte für die Einladung. Er freue sich als Diplom-Wirtschaftsjurist, „mit den Menschen vor Ort in Kontakt zu kommen und über Agrarpolitik zu diskutieren“.

250 Kühe auf dem Hof

Zunächst wurde der Melkbetrieb auf dem 125-Hektar-Gelände vorgestellt. Die rund 250 Kühe werden zweimal am Tag jeweils drei Stunden gemolken, die beiden Milchtanks alle zwei Tage geleert. Jedes Tier wird registriert und nach Leistung gefüttert (Kälber mit Milch über fünf Wochen), ein Computerprogramm wertet die Daten aus. Vor fünf Jahren wurde der Melkstand umgebaut, die Kühe und Rinder haben auch einen Laufhof. „Mit 50 Kühen haben wir einmal angefangen“, erinnert sich Björn Berger-Lohr, der einen Teil des Stroms auf seinem Hof mit Solarenergie selbst erzeugt. „Das ist günstiger.“

Dann ging es aus den Ställen wieder nach draußen und ein heikles Thema wurde angesprochen: Gülle und die behördlichen Auflagen für Maßnahmen zum Schutz einer Versickerung von Regenwasser in den Boden. So genannte Siloanlagen sollen dies verhindern. Ein Architekt habe rund 300.000 Euro dafür überschlagen, so Berger-Lohr. Die bisherigen Siloplatten aus Beton hätten dann ausgedient. „Man investiert in Auflagen, ohne einen Mehrwert zu haben“, kritisiert Cappell-Höpken. Kosten für Austragung und Düngerzukauf kämen hinzu. Aus allen diesen Gründen müssten viele kleinere Betriebe aufgeben. „Ein Hundehaufen auf der Wiese ist gefährlicher“, überspitzt er bewusst: „Gülle ist nicht gleich Nitrat.“ Gleichzeitig wehrt er sich gegen pauschale Verurteilungen.

Kitas und Schulklassen vor Ort

Ingo Brohl kann die Sorgen verstehen. Seine Besuche in der Landwirtschaft hätten ihm gezeigt: „Es wird überreglementiert.“ Das gelte auch für Produkte aus Ländern, „wo wir keine Kontrolle haben“. Es müsse mehr Verlässlichkeit und Sicherheit geben. Als Landrat wolle er sich so oft wie möglich mit der Kreisbauernschaft an den Tisch setzen, um Probleme zu besprechen. Oft wisse der Verbraucher gar nicht, wo die landwirtschaftlichen Produkte herkämen. Ingo Brohl sprach sich für regelmäßige Führungen für Kitas und Schulklassen vor Ort aus. „Das ist wichtig für unseren Berufsstand“, so der Moerser.

Er fragte den Gastgeber als Viehhalter nach Schnittstellen zum Kreis. Das seien Baugenehmigungen, das Veterinäramt mit Kontrollen und die Kreiszüchterzentrale, so Björn Berger-Lohr. Derzeit sei er in Gesprächen bezüglich der Siloanlagen. Ingo Brohl: „Ich stehe für Transparenz mit den Eigenschaften eines Bürgermeisters.“ Zu einer guten Lebensmittelqualität und -erzeugung gehöre es auch, „schwarze Schafe herauszuholen“.

Am Ende seines Besuchs fragt der Gast die Berger-Lohrs nach einem Wusch. Björn: „Gleiche Produktionsbedingungen wie in der EU, vernünftige Preise und Gleichbehandlung.“ – Ingo Brohl: „Ein dickes Brett, aber ich gehe daran!“