Hünxe. Firma Kipp plant im Gewerbegebiet Bucholtwelmen eine Biomasseanlage. Fernwärme Hünxe mbH vor der Gründung. Gemeindewerke sind mit Anteilen dabei.
Der Haupt- und Finanzausschuss befasst sich in seiner Sitzung am kommenden Montag, 8. Juni, um 17 Uhr im Rathaus unter anderem mit der Gründung der „Hünxer Bioenergie GmbH“ und Gründung einer Gesellschaft „Fernwärme Hünxe mbH“.
Die Firma Kipp plant an ihrem Standort im Gewerbegebiet Hünxe-Bucholtwelmen eine Biomasseanlage mit einer Feuerungswärmeleistung von etwa 36 MW zu errichten. Der in der Dampfturbine mit einer elektrischen Leistung von zwölf MW erzeugte Strom, etwa 78.000 MWh pro Jahr, soll nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vermarktet werden. Hierzu ist die Beteiligung an einer EEG-Ausschreibung erforderlich.
Material aus Landschaftspflege und Kompostierung
Die in der Kraft-Wärme-Kopplung erzeugte Wärme von bis zu 70.000 MWh pro Jahr soll über eine noch zu errichtende Fernwärmeleitung in das Netz der Fernwärme Niederrhein GmbH eingespeist werden. Der Brennstoffbedarf beläuft sich auf rund 139.000 Tonnen Biomasse, wobei das Material aus Landschaftspflegematerial, Holzhackschnitzeln und Siebüberläufen aus der Kompostierung besteht.
Diese Anlage soll durch die „Hünxer Bioenergie GmbH“ (HBE) betrieben werden. Nach dem aktuellen Verfahrensstand sollen bei der Gründung der HBE die Biowärme Dinslaken GmbH mit 59 Prozent, die Firma Kipp mit 26 Prozent und die Gemeindewerke Hünxe GmbH mit 15 Prozent beteiligt werden.
40 Millionen Euro Investitionssumme
Die derzeitige Projektkalkulation beinhaltet ein Investitionsvolumen von rund 40 Millionen Euro. Die Investition soll zu 30 Prozent mit Eigenkapital und zu 70 Prozent mit Fremdkapital finanziert werden.
Die Erlöse der Anlage ergeben sich im Wesentlichen aus dem Stromabsatz nach EEG beziehungsweise aus dem Wärmeverkauf. „Im Ergebnis lässt das Projekt über eine Laufzeit von 20 Jahren eine attraktive, risikoadäquate Verzinsung des von den Gemeindewerken eingesetzten Kapitals erwarten“, so Kämmerer Michael Häsel in der Vorlage.
Gemeinsame Gesellschaft für Fernwärmeleitungen
Und: Die Gemeindewerke Hünxe GmbH wollen gemeinsam mit der Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH eine gemeinsame Gesellschaft zur weiteren Verlegung von Fernwärmeleitungen auf dem Gemeindegebiet Hünxe gründen. Das Bestandsgebiet der Stadtwerke Dinslaken GmbH bleibt von dieser Gesellschaft unberücksichtigt.
Die Gemeindewerke Hünxe GmbH sollen mit 25,1 Prozent und die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH mit 74,9 Prozent an der „Fernwärme Hünxe GmbH“ beteiligt werden. Die Beteiligten erarbeiten aktuell eine Gesellschaftervereinbarung.
Mittelbare Beteiligung der Gemeinde Hünxe
Von den Gemeindewerken Hünxe GmbH sollen Michael Häsel als Geschäftsführer und Philip Salomon als Prokurist für die Fernwärme Hünxe GmbH benannt werden. Als Gesellschaftsvertreter soll der zweite Geschäftsführer der Gemeindewerke Hünxe GmbH, Christian Creutzburg, entsendet werden.
Hierbei handelt es sich um eine mittelbare Beteiligung der Gemeinde Hünxe, die auch der Aufsichtsbehörde angezeigt werden muss.
Weitere Themen im Ausschuss
Ferner geht es in der Sitzung um die Lärmbelästigung durch Kunstflug am Verkehrslandeplatz (VLP) Schwarze Heide. In der Vergangenheit hat es bereits Gespräche mit der Bezirksregierung Düsseldorf gegeben, die als zuständige Flugaufsichtsbehörde zu Verstößen gegen die Bestimmungen zum Fluglärm berichtet hat. In der Sitzung wird der Vertreter der Gemeinde Hünxe im Lärmschutzbeirat des VLP Schwarze Heide über die Aktivitäten des Beirats berichten.
Die Aussetzung der Beitragserhebung für die Ganztagsbetreuung an den Hünxer Schulen in den Monaten Juni und Juli wird thematisiert, ebenso die Einrichtung einer Fahrradstraße am „Voerder Weg“ (SPD-Antrag). Es gibt die Einwohnerfragestunde. (P.N.)