Voerde. Die Caritas hat am Verbandssitz in Voerde eine eigene Kapelle - und noch viele Ideen. Der Caritasdirektor hat etwa Adressänderung beantragt.
Sie ist das Herz des neuen Caritas-Sitzes – und sie ist nun fertig: Der Caritasverband hat nun in Voerde eine eigene Kapelle am neuen Standort. Statt der geplanten großen Feier zur Fertigstellung des Caritas-Sitzes, die – vor Coronazeiten – für April geplant war, wurde der Gebetsraum vorerst mit einem Wortgottesdienst für Kinder eingeweiht.
Im vergangenen Jahr verlegte der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel seinen Sitz von Dinslaken nach Voerde-Friedrichsfeld in die Räume der ehemaligen Parkschule. Die Gebäude wurden saniert und renoviert. Neben der Verwaltung des Caritasverbandes und dem MVZ sitzen hier auch mehrere Dienste des Caritasverbandes.
Laurentius begrüßt die Betenden vor der Kapelle
Eine Figur des heiligen Laurentius heißt nicht umsonst die Menschen auf dem Weg zur Kapelle willkommen. Die Armen, die Kranken seien der wahre Schatz der Kirche, so beschied Diakon Laurentius einst den römischen Kaiser. Und so ist für Caritasdirektor und Diakon Michael van Meerbeck selbstverständlich, dass der neue Verbandssitz auch eine Zuflucht für Menschen in Not bieten soll. „Für Notfälle“, so Michael van Meerbeck, gibt es eine Schlafstelle - ein kleiner Raum mit angeschlossenem Bad, der für eine Nacht Obdach bieten soll. Laurentius könnte, so hofft Michael van Meerbeck, dem Verband auch formal eine neue Heimat geben: Er hat bei der Stadt Voerde angefragt, ob die Adresse der ehemaligen Parkschule – bislang Parkstraße 13 – in Laurentiusplatz umbenannt werden kann. Das soll aber nur die Caritas betreffen, nicht den Rest der Parkstraße.
Der Tabernakel stammt aus der St. Elisabeth-Kirche
Wie die Büros ist auch die Kapelle in einem früheren Klassenzimmer untergebracht. In den Büros lassen die großen Klassenfenster den Blick auf den friedvollen Innenhof mit seinen großen Bäumen zu. Vor dem Fenster des Caritasdirektors flitzen Eichhörnchen über die Bäume, rascheln die Blätter im Wind. In der Kapelle wurden die Scheiben durch farbiges Glas ersetzt. Das ist, so van Meerbeck, „heutzutage schwer zu bekommen“ und wurde in Polen gefertigt. Die Scheiben tauchen den Innenraum in warmes Licht.
Bis auf eine Marienstatue, die auch in dem Wortgottesdienst für Kinder eine zentrale Rolle spielte, ist der Raum recht sachlich eingerichtet. Bis an diesem Tag zuerst ein Transporter und direkt hintendrein Pastor Wilhelm Kolks auf das Gelände brausen. Einen Tabernakel und einen dazu passenden Ambo, ein Stehpult, haben sie im Gepäck. Mit vereinten Kräften schaffen die Helfer des Möbellagers, Kolks und van Meerbeck den schweren, goldfarbenen Schrein in die Kapelle. Der Tabernakel war vor vielen Jahren nach einer Sanierung der St. Elisabeth-Kirche überflüssig geworden - ebenso der Ambo – und wurde seither anstelle zur Aufbewahrung von Hostien als Tresor genutzt, berichtet Pastor Kolks. Nun wurde er wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt.
Weitere Pläne
Eine weitere Zukunftsvision hat Michael van Meerbeck für den Caritas-Sitz: Wenn das Gebäude gegenüber der Kapelle nicht mehr für Flüchtlinge vorgehalten werden müsse, könnten dort drei Nonnen einziehen, die derzeit in Diensten der Caritas sind und in Dinslaken in einem Mehrfamilienhaus leben. Von dem Gebäude aus könnten sie durch einen eigenen Garten zur Kapelle gehen.
Auch ein Skulpturengarten soll am neuen Sitz noch entstehen.