Hünxe. Im Naturgarten von Werner und Ilse Masurek stehen besondere Nisthilfen für Insekten. Angefangen hat alles mit einem Kauf in den Niederlanden.

Vor allem im März und April summt und brummt es im schönen Naturgarten von Werner und Ilse Masurek am Spickerweg in Hünxe-Bruckhausen, jetzt besuchen nur noch vereinzelt Wildbienen, Wildhummeln, Florfliegen und Marienkäfer die vier Insektenhotels. Sie alle hat Werner Masurek in viel liebevoller Kleinarbeit selbst gebaut. „Ich habe die Ideen, mein Mann muss ausführen“, sagt Ehefrau Ilse und lächelt. Die beiden 70-jährigen Rentner sind sehr naturverbunden und genießen ihren Ruhestand. Dazu gehört die Gartenarbeit und das Werkeln an den fröhlich-bunten Insektenhotels.

Angefangen hat die Leidenschaft vor etwa sieben Jahren mit dem Kauf eines kleinen Insektenhäuschens in Holland. „Für zehn Euro, das Blechdach habe ich gemacht“, erzählt der Hobbybastler. Dann ging es schnell weiter. „Wir wollten unseren Wassertank im Garten verkleiden, am besten mit einem großen Insektenhotel“, erinnert sich die Ideengeberin.

Für alle Insekten ist etwas dabei

Gesagt, getan. Bambusröhrchen und Holunderstäbchen wurden besorgt, diese mit sieben bis neun Millimeter Löchern aufgebohrt und alles in Blechdosen oder andere Öffnungen der Holzkonstruktion gepresst. Ziegelstein, Stroh und rote Röhrchen gibt es für Florfliegen („die lockt die Farbe an“), Tannenzapfen für Marienkäfer. Zum Schluss versieht Werner Masurek die Frontseite immer mit Karnickeldraht. „Wir haben Buntspechte im Garten, die ziehen sonst die Röhrchen heraus.“ Die beiden Kunststoffraben zur Abschreckung hätten nichts gebracht. „Der Specht hat uns den Vogel gezeigt“, erzählt Ilse Masurek und lacht.

Aus einem Rad wurde dieses Insektenhotel mit Gesicht gebaut.
Aus einem Rad wurde dieses Insektenhotel mit Gesicht gebaut. © FUNKE Foto Services | Volker Herold

„Für Bienen und flotte Käfer“ steht oben auf dem zweiten Insektenhotel. Die Idee habe ihr Neffe gehabt und die Folie mit dem Computer entworfen. „Wir haben den Spruch mit dem Lötkolben eingebrannt“, sagt Ilse Masurek, die auch immer versuche, bienenfreundliche Pflanzen für ihren Garten zu kaufen, etwa Minze, Sommerflieder oder Hängerosmarin. „Ich sehe mir im Pflanzgarten an, wo Bienen gern drangehen.“

Ehepaar hat im Ruhestand Zeit für die Natur

Seit 1985 wohnen die Masureks in der Brömmenkampsiedlung, ihr Garten misst rund 700 Quadratmeter. „Wir könnten noch mehr Land gebrauchen, so viel gibt es für die Natur zu tun“, sagen sie. Beide haben im Ruhestand Zeit. Werner war Linienbusfahrer, sie arbeitete bei der Sparkasse.

Auch die beiden weiteren Insektenhotels am Spickerweg sind eine Augenweide – nicht nur für Insekten. Eines sieht aus wie ein Gesicht. Werner Masurek hat es aus zwei Wagenrädern einer alten Handsämaschine gefertigt. Metall und Holz wurden bemalt, teilweise geklebt. Auch hier finden die Insekten genügend engen Raum, in den Röhrchen ihre Eier abzulegen und die Öffnungen zu verkleistern. „Wildbienen bilden keine Völker und stechen nicht“, weiß Ilse Masurek. „Im Frühjahr schwirrt es hier nur so herum.“

An weiteren Ideen mangelt es dem Ehepaar nicht

Ab und zu müssten geplatzte Röhrchen ausgewechselt, eine Reinigung vorgenommen werden. „Das ist wie eine Wartung“, erklärt der Bruckhausener. Die Einrichtung eines funktionstüchtigen Insektenhotels für Garten oder Balkon sei gar nicht schwer, Material gebe es für wenig Geld im Baumarkt. Auch verweist Masurek für Informationen auf die Internetseite der Naturschutzjugend www.najuversum.de/BeesInn. Eines seiner Insektenhotels ist dort auch zu sehen.

Auch wenn das Ehepaar mit Gartenarbeit samt Teich, Totholzecke und den bestehenden vier Insektenhotels – auch in Coronazeiten – fast täglich gut ausgelastet ist, an weiteren Ideen mangelt es nicht. „Meine Frau möchte gern ein Insektenhotel wie eine Kirche mit Kirchenschiff, ich vielleicht noch eins aus einem alten Radiogehäuse“, sagt Werner Masurek und weist auf zwei Lücken am Gartenzaun. „Aber dieses Jahr nicht mehr!“