Hünxe. Schüler der Grundschule Am Dicken Stein in Bruckhausen bastelten für Bewohner des Malteser-Wohnstifts in Hünxe Osterdekoration und Schutzmasken.

„Läuft …“ sagt der Klassenlehrer der Klasse 4a der Schule Am Dicken Stein in Hünxe-Bruckhausen und legt der Schulleiterin Barbara Kehr einen großen Umschlag auf den Schreibtisch. Die Kinder seiner Klasse haben auf einen lieben Brief der Bewohner aus dem Erdgeschoss des Malteser-Wohnstifts St. Barbara in Hünxe-Dorf geantwortet. Sie haben nicht nur geschrieben, sondern auch gemalt und erläutert, welche Matheaufgaben sie gerade lösen müssen. Die Schulleiterin lässt den Briefumschlag offen, einige Dinge sollen noch hinein.

Die Kinder ihrer Schule haben in den vergangenen Monaten vor der Corona-Krise viele schöne Dinge mit den Bewohnern des Wohnstiftes erlebt und für die Dekoration des Hauses gebastelt. Viele Kinder und Helfereltern haben diese Aktionen bisher begleitet und das freiwillig im Nachmittagsbereich und mit Fahrgemeinschaften.

Pläne für gemeinsame Aktion geschmiedet

„Da geht doch noch was,“ meinten Heimleiter Thomas Müller-Bußmann und die Leiterin des Sozialen Dienstes, Larissa Komelkow. Und so traf man sich im Schulleiterbüro der Schule Am Dicken Stein zum Kaffee und schmiedete Pläne für weitere gemeinsame Aktionen im Frühling und Sommer, denn die Bewohner fragten immer wieder nach den Kindern und wann sie denn wiederkämen. Als Überraschung und als Dankeschön für die vergangene Zeit hatte Müller-Bußmann eine Lesepatenschaft der NRZ für die Schule im Gepäck. Rundherum gute Zeiten also.

Am 13. März endete das Pläneschmieden ganz abrupt, denn Corona legte sich auf Land und Leben, Schulen wurden geschlossen, alle Pflegeeinrichtungen zum Schutz der Bewohner auch und das gesellschaftliche Leben erstarrte, keine Besuch mehr, nichts. An der Schule Am Dicken Stein findet Notbetreuung statt, viele Dinge liegen unfertig und unerledigt auf den Lehrerzimmertischen. Die Kinder arbeiten zu Hause am Lernstoff, malen Regenbögen „Wir bleiben zu Hause“ und hängen „Herzleuchten“ ins Fenster.

Anrufe aus der Lehrer- und Elternschaft

Barbara Kehr bekommt Anrufe aus der Lehrer- und Elternschaft: „Frau Kehr, wir haben für St. Barbara gebastelt und die Kindern haben noch etwas für den großen Briefumschlag“, „Werden genähte Mundschützer benötigt?“, „Was können wir noch tun?“ So wurde überall gebastelt und genäht, eine Kollegin gründete eine Nähgruppe, auch in der Notbetreuung haben die Kinder für St. Barbara gebastelt und Ostereier verziert. Mittlerweile konnte Barbara Kehr drei große Kartons mit Frühlings- und Osterdeko und genähten Dingen vor den Haupteingang des Wohnstifts stellen.

Bisher sind alle Mitarbeiter und Bewohner im Wohnstift gesund geblieben. „Wenn die Schutzpatronin des Hause, die heilige Barbara, weiterhin ihre schützenden Hände über alle ausbreitet, wird es hoffentlich auch so bleiben“, dankt Barbara Kehr mit einem „Herzleuchten“.