Dinslaken/Voerde. Bürger aus Dinslaken und Voerde nähen Behelfsmasken aus Stoff. Mehr als 1100 wurden schon an Pflegende und Schutzbedürftige verteilt.

Auch sie sind Helden der Krise: Menschen, die anpacken, die helfen – in ihrer Freizeit, ganz selbstlos. Weil Atemschutzmasken Mangelware sind, nähen immer mehr Menschen Behelfs-Mundmasken und verteilen sie an andere, die sie dringend brauchen: Schutzbedürftige und Pflegende. In Voerde hat eine Gruppe von zwölf Frauen und Männern in nur einer Woche schon etwa 1000 Stoffmasken genäht. Auch in Dinslaken gibt es entsprechende Aktionen.

Hier nähen Bürger aus Voerde Behelfsmasken

Melanie Dera arbeitet als Betreuungskraft in der Tagespflege von Carpe Diem in Dinslaken und hilft – während die Tagespflege geschlossen ist – im Empfang des Seniorenparks in Voerde aus. Außerdem ist die 42-Jährige alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Kurz gesagt: Melanie Dera hat keine Langeweile. Trotzdem hat sie die Facebook-Gruppe „BehelfsMundMaske für Voerde“ als Ableger der „Corona Nothilfegruppe Voerde“ ins Leben gerufen und die Organisation übernommen. Sie sorgt für Material und Lieferung und hat ein Dutzend Gleichgesinnte zusammengetrommelt, die nähen und nähen und nähen. „Aktuell arbeiten wir rund um die Uhr - aber unwahrscheinlich gerne und mit viel Herzblut“, sagt Bettina Röhlings, ebenfalls Admin der Gruppe.

Melanie Dera hat dem Seniorenpark Carpe Diem in Voerde am Dienstag selbstgenähte Masken gebracht: Marco Künemund, Mirjana Hedrich und Kerstin Braun freuen sich.
Melanie Dera hat dem Seniorenpark Carpe Diem in Voerde am Dienstag selbstgenähte Masken gebracht: Marco Künemund, Mirjana Hedrich und Kerstin Braun freuen sich. © PRivat | Carpe Diem

Viele Pflegedienste und einige Seniorenheime – St. Elisabeth Spellen, Carpe Diem Seniorenpark Voerde und St. Christophorus Friedrichsfeld – habe die Gruppe schon mit Masken ausgestattet, berichtet Melanie Dera, außerdem Bürger aus der Risikogruppe. Insgesamt sind schon 1000 Masken entstanden.

Sie berichtet von der Begegnung mit einer alten Dame beim Discounter, die sich „notdürftig mit einem Stück Küchenrolle an zwei Gummibändern geschützt hat.“ Melanie Dera hat der Seniorin eine Maske geschenkt – und sich vorgenommen, immer Masken für solche Fälle im Auto zu haben. „Ich mache nur das was ich kann, und ich liebe es einfach, Menschen glücklich zu machen“, sagt sie. Wer helfen mag, kann Gummilitze spenden. Die seien derzeit schwer zu bekommen.

Hier nähen Bürger aus Dinslaken Masken

Auch die Quiltzauberei Dinslaken hat eine Masken-Nähaktion ins Leben gerufen. Das Dinslakener Handarbeitsgeschäft hat eine Nähanleitung samt Stoffempfehlungen und Materialchecks auf seiner Facebookseite gepostet und Stoff gespendet. 100 Masken sind schon fertig. „Die Anzahl an Masken, um die wir gebeten werden ist überwältigend und erschreckend“, so Inhaberin Ina Magedanz. Über den Info-Link können sich sowohl Menschen melden, die beim Nähen der Masken helfen oder spenden möchten, als auch diejenigen, die Masken benötigen. Firmen werden ans Maßatelier Overdick weitergeleitet. Infos: https://bit.ly/BMNS-Info.

Die Schneiderei der Burghofbühne Dinslaken näht während der Zwangspause ebenfalls Masken aus Fundusstoffen und verschenkt sie an Institutionen aus den Bereichen Pflege, Betreuung, Gesundheit im Kreis Wesel. Interessierte können an blank@burghofbuehnedinslaken.de mailen.