Die in Sachen Corona-Krise geäußerte Kritik am Verwaltungschef sollte nicht politischen Interessen dienen. Ein Kommentar von Petra Keßler.
Die Entscheidung, die Ratssitzung trotz Corona-Krise stattfinden zu lassen, dürfte sich der Verwaltungschef nicht leicht gemacht haben. Wie auch, wenn ein Risiko für die Ratsmitglieder nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden kann? Aber kann es das beim Einkaufen im Supermarkt, wo die Abstände mitunter schwieriger einzuhalten sind als in einem großen Ratssaal mit Personen, die sich kennen und als Vorbilder für die Bevölkerung aufgefordert sind, sich vorschriftsgemäß zu verhalten?
Am Ende steht es den Stadtverordneten frei, der Sitzung fernzubleiben. Dazu sollten die Fraktionschefs die zur Risikogruppe zählenden Ratsmitglieder auch anhalten. Auch gilt abzuwarten, ob die Lage nach den Osterferien eine andere als jetzt sein wird. Eine Kritik muss sich der Bürgermeister gefallen lassen: die an der Länge der Tagesordnung. Sicher ist aber auch eines: Die Corona-Krise taugt nun wahrlich nicht dafür, mit ihr Wahlkampf zu betreiben.