Voerde. Im Rat steht der Beschluss der Entwurfsplanung zum Umbau von Kirchplatz und Dammstraße an. Vereinbarung über Kostenteilung ist noch zu treffen.
Die Tagesordnung zu der für Dienstag, 31. März, ab 17.30 Uhr, geplanten Ratssitzung wurde angesichts der Corona-Krise nach Angaben von Bürgermeister Dirk Haarmann auf dringend notwendige Beschlüsse reduziert. Zum Vergleich: Waren es 2019 noch 47 Punkte insgesamt, sind es in der ersten regulären Sitzung des Entscheidungsgremiums in diesem Jahr nun 23. Anträge der Fraktionen fehlen, anders als sonst, komplett, deren Vorsitzende verzichten auf die sonst üblichen Haushaltsreden, um den in Zeiten der Pandemie schwierigen Termin nicht in die Länge zu ziehen. Neben der Verabschiedung des Haushaltes für 2020, die zwingend vom Stadtrat vorzunehmen ist, ist unter anderem auch die Entscheidung zur Umgestaltung des Kirchplatzes und der Dammstraße in Götterswickerhamm flankierend zur geplanten Deichsanierung in dem Rheindorf vorgesehen.
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Ende November 2019 hatte der Bau- und Betriebsausschuss nach Abschluss eines wettbewerblichen Vergabeverfahrens beschlossen, das Büro „Landschaft planen + bauen NRW GmbH“ (Lp+b) mit der Planung der städtebaulichen Maßnahme zu beauftragen. Nach umfangreichen Abstimmungsgesprächen mit den Beteiligten hat das Büro einen Vorentwurf erarbeitet und vor etwa fünf Wochen im Beisein von Vertretern der evangelischen Kirchengemeinde, des Deichverbandes Mehrum, der Bezirksregierung Düsseldorf, des Denkmalschutzes und des Straßenbaulastträgers Straßen.NRW in einer Arbeitssitzung im Rathaus vorgestellt.
Demnach soll der Raum zwischen der evangelischen Kirche und der Gaststätte „Rheinwacht“ über die Dammstraße hinweg zu einem Dorfplatz und Begegnungsort aufgewertet werden. Für Veranstaltungen aber soll der Bereich nicht vorgesehen werden, wie die Verwaltung in der Vorlage für die Politik erklärt. Die barrierefreie Erreichbarkeit soll eine ebenso hohe Priorität haben wie das Anlegen von Grünflächen.
Kirchmauer kann nicht erhalten werden, weil sie baufällig ist
Um die Sicht zu verbessern, ist geplant, die Dammstraße um 50 Zentimeter abzusenken und mit einem „abgestreuten Gussasphaltbelag optisch in die Platzgestaltung“ zu integrieren. Mit Hilfe der Rinnenführung und von Pollern soll der Straßenverlauf erkennbar bleiben. Letztere könnten für die gelegentliche Anfahrt der Kirche teils entfernt werden. Die vorhandene Kirchmauer könne, da diese „baufällig“ sei, nicht erhalten bleiben. Diese soll aber in Abstimmung mit der Baudenkmalbehörde in einer neuen Ausprägung teilrekonstruiert werden. Dazu erhalte sie ergänzend zu ihrer Stützfunktion des Straßenkörpers eine vorgelagerte Sitzmauer.
Nach Tieferlegung der Straße verbleibt ein Höhenunterschied von 65 Zentimetern zum Niveau der Kirche. Dies soll über Stufen – auch zum Sitzen – vermittelt werden, wie es weiter heißt. Der Baum an der Kirche soll in die Grünfläche integriert werden, die sich aus der neuen Kirchmauer entwickle.
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Die Fläche, die bei der Maßnahme überplant wird, befindet sich im Besitz von Stadt, evangelischer Kirchengemeinde und Straßen.NRW. Der Stadtrat soll die Verwaltung damit beauftragen, mit den beiden anderen Eigentümern auf Grundlage der Bedarfsplanung eine Vereinbarung über die Kostenteilung zu erreichen. Dabei soll das Städtebauförderprogramm berücksichtigt werden.
Die Umbaukosten werden auf rund 670.000 Euro geschätzt. Der städtische Anteil liege voraussichtlich bei 346.000 Euro, wobei sich aufgrund der laufenden Verhandlungen hier noch Veränderungen ergeben könnten. Der Stadt wurde nach eigenen Angaben grundsätzlich in Aussicht gestellt, dass 65 Prozent der Kosten des Platzumbaus, die zuwendungsfähig sind, gefördert werden können. Der maximale Betrag liege allerdings bei 250.000 Euro. (P.K.)
>>Info: Zeitfenster in Sachen Deichsanierung
Anfang September, so lautet das Ziel, möchte der Deichverband Mehrum die Änderungsplanung zur Sanierung des Hochwasserschutzes in Götterswickerhamm bei der Bezirksregierung Düsseldorf zur Genehmigung einreichen, erklärt Deichgräf Ingo Hülser auf Nachfrage der NRZ. Zu der ursprünglich vor einigen Jahren vorgelegten Planung mit meterhoher Mauer durchs Dorf, größtenteils am Rheinufer entlang hatte es etwa 600 Einwendungen gegeben. Der Hochwasserschutz wird nun mit mobilen Elementen auf der bestehenden Dammstraße umgesetzt. Die Änderungsplanung beinhalte dann auch den Umbau des Kirchplatzes, so Hülser.
Für August sei geplant, dass die Bürgerinteressengemeinschaft Rheindörfer Deichverband und Stadt einlädt, um bei einer Veranstaltung den Planungsstand vor Abgabe bei der Bezirksregierung vorzustellen. Das Zeitfenster stehe vorbehaltlich des weiteren Verlaufs der Corona-Krise. (P.K.)