Kreis Wesel. Der mit dem Coronavirus infizierte Mann aus Hünxe hatte Kontakt zu Eltern und Schülern der Gesamtschule Hünxe. Sie sind in Quarantäne.

Die Anzahl der Corona-Infizierten im Kreis Wesel ist von zehn am Mittwoch auf 15 am Donnerstag gestiegen. Mittlerweile wurde das Virus bei zwei Bürgern in Dinslaken und einem Hünxer nachgewiesen. Die Krankheitsverläufe sind laut Kreis Wesel unproblematisch.

Der infizierte Mann aus Hünxe hatte auch Kontakt mit Schülern und Eltern der Gesamtschule Hünxe. Die Gemeindeverwaltung war am Donnerstag deswegen in der Schule. An der Schule selbst besteht kein Verdacht - aber mehrere Eltern und Schüler befinden sich in Quarantäne zuhause. Derzeit sind keine Maßnahmen an der Schule geplant, die Gemeindeverwaltung behält die Situation im Blick.

Schulen sollen geöffnet bleiben

Bei großen Schulen mit mehreren hundert Schülern gibt es Nachfragen von Eltern, ob der Schulbetrieb eingestellt werden müsse. Die Ernst-Barlach-Gesamtschule in Dinslaken etwa hat mehr als 1000 Schüler, die Gesamtschule Hünxe um die 1000, OHG und THG Dinslaken jeweils um die 800. Das Land will derzeit wegen Corona aber keine Schulen schließen. Nach derzeitigem Stand sei das nicht erforderlich, so Regierungschef Armin Laschet.

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Der Dinslakener SPD-Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit fordert aber: „Die Landesregierung muss jetzt gut vorbereitet die nächsten Schritte planen, wenn sich die Situation weiter verschärft“, sagt Stefan Zimkeit. „Insbesondere müssen Notfallpläne vorliegen, falls Kitas und Schulen flächendeckend geschlossen werden. Viele Kinder müssen weiterhin betreut werden“. Zimkeit fordert von den Verantwortlichen in Bund und Land, auch vor unpopulären Entscheidungen nicht zurückzuschrecken, wenn dies die Ausbreitung des Coronavirus deutlich reduzieren oder verlangsamen könnte. „Es gibt die Tendenz, die Entscheidungen nach unten zu delegieren – von Bund und Land zu den Kommunen oder beispielsweise den Schulleitungen, die dann am Ende die Verantwortung tragen sollen.“ Die Gesundheit der Menschen müsse immer Vorrang haben. „Es ist besser, eine Veranstaltung zu viel abzusagen, als zu wenig.“

Kreis: Neues Verfahren bei Erst- und Zweitkontakten

Der Kreis unterscheidet mittlerweile zwischen Erst- und Zweitkontakten von Infizierten. Wer direkten Kontakt mit einem Corona-Patienten hatte, wird vom Gesundheitsamt des Kreises Wesel informiert (Erstkontakt), die Kontakte dieses Bürgers wiederum (Zweitkontakte) werden aus Kapazitätsgründen nicht mehr informiert. Ein Mensch habe, das habe die Erfahrung gezeigt, zwischen 25 und 50 Kontakte, so Anja Schulte, Sprecherin des Kreises Wesel. Auch noch die wiederum 25 bis 50 Kontakte dieser Erst-Kontaktpersonen zu ermitteln und zu informieren, sei nicht möglich.

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