Dinslaken. Im Rahmen des Bürgerbarometers 2020 startete die Redaktion einen Selbstversuch: Warum ist so schwer, auf das eigene Auto zu verzichten.

Ja, ich könnte mit dem Bus zur Redaktion fahren. Ein paar Tage habe ich es gemacht. Aber immer? Mein Bus war stets pünktlich, es gab immer einen freien Sitzplatz. Warum ist es aber so schwer, auf das eigene Auto zu verzichten, in den Bus zu steigen und sich fahren zu lassen?

Busse fahren nur alle 30 Minuten

In unserem Bürgerbarometer haben viele der interviewten Dinslakener die Pünktlichkeit kritisiert, das Streckennetz, das Angebot. Da ist etwas dran – Busse, die nur alle 30 Minuten fahren, laden nicht unbedingt ein, einzusteigen. Der Fahrplan mit wenigen Fahrten passt häufig nicht zum Terminplan der Leute.

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ch wollte um 9 Uhr in der Redaktion sein. Mit dem Auto kann ich passgenau eintreffen. Mit dem Bus nicht. Zweimal pro Stunde fährt die Linie 17 von Hiesfeld in Richtung Bahnhof, immer um 17 und um 47. Fünf Minuten brauche ich bis zur Haltestelle Bussardstraße, nach zwölf Minuten erreicht der Bus den Bahnhof, dann noch ein paar Schritte. Deutlich vor 9 Uhr erreiche ich mein Ziel. Hätte ich den Bus um 8.47 Uhr genommen, wäre ich nach 9 Uhr angekommen. Auch in Richtung Hiesfeld gibt es zwei Verbindungen pro Stunde, aber nur bis 20 Uhr, dann fährt die 17 nur einmal pro Stunde.

Das sagen Experten

Experten sagen, eine bessere Taktung hilft, damit Leute das Auto stehen lassen. Sie sagen auch, dass, wenn lange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen, sich viele entschließen, erst gar nicht einzusteigen. Das ist ebenfalls zu bedenken: Stimmt das Angebot, fahren mehr Leute Bus, muss auch die Flotte angepasst werden. Denn überfüllte Busse schrecken wieder ab.