Dinslaken. Zum traditionellen Jahresempfang hatte die Dinslakener SPD ins Ledigenheim geladen. Dabei ging es auch um die Themen Wohnen und Bildung.

Zum traditionellen Jahresempfang mit dem Motto „So punktet Dinslaken“ hatten die Sozialdemokraten am Sonntag ins Ledigenheim geladen. Zahlreiche Mitglieder und Gäste waren dem Ruf gefolgt, darunter der Bundestagsabgeordnete Dirk Vöpel, der Landtagsabgeordnete Stefan Zimkeit sowie Vertreter anderer Parteien und einiger Institutionen. Geladen waren auch zwei Vertreter des Kinder- und Jugendparlaments, die für ihre Baumpflanzaktion warben.

Terror, Corona, drohende Flüchtlingskrise: Das Jahr fing nicht gut an

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Reinhard Wolf ließ in seiner Eingangsrede die ersten Monate des neuen Jahres Revue passieren und nannte dabei den Terroranschlag in Hanau, das Corona-Virus und die erneut drohende Flüchtlingskrise. „Es fängt nicht gut an, das Jahr“, bemerkte er, obgleich die Hamburg-Wahl für die SPD hervorragend ausgefallen sein und der Protest aller Demokraten in Thüringen zum Sieg geführt hätten. Besonders erfreue ihn, dass beim Bürgerbarometer der NRZ 91 Prozent aller Bürger angegeben hätten, gern in Dinslaken zu leben. Diese Zufriedenheit setze allerdings immerwährende harte Arbeit voraus, so Wolf.

Stadtverbandsvorsitzender Reinhard Wolf.
Stadtverbandsvorsitzender Reinhard Wolf. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Fragen zur Gleichstellung am Internationalen Frauentag

In einem Interview von Pauline Wende, Kreisvorstandsmitglied der Jusos, mit Bürgermeister Michael Heidinger ging es um Fragen zum Internationalen Frauentag und der Gleichberechtigung der Frauen, die Heidinger immer noch nicht so ganz erfüllt sah. Vor allem in der Bezahlung führte er Defizite an, gleichzeitig lobte er die ehrenamtliche Arbeit von Frauen, auch in der politischen Arbeit. Pauline Wende blieb hart. Was genau er in Dinslaken für die Gleichberechtigung tun wolle, fragte sie erneut. Die sei in der Verwaltung auf einem guten Weg, meinte Heidinger dazu. Stimmt das aber auch für die SPD? Eine kurze Nachfrage der NRZ bei den AsF-Frauen ergab: der Ortsverein Mitte hat die selbst auferlegte Quote von 50:50 für die kommende Kommunalwahl erfüllt, Hiesfeld kommt auf 40:60 Prozent, nur Dinslaken-Nord stellt bei neun Wahlbezirken nur eine Frau auf.

Blick in die Zukunft

Beim Thema Flüchtlinge stellte sich Heidinger klar zur Verantwortung: „Wir haben Flagge gezeigt und sind bereit, 50 Menschen, die aus Seenot gerettet wurden im Rahmen des ‘Sicheren Hafens’ aufzunehmen. Jetzt soll beschlossen werden, auch fünf alleinreisende minderjährige Kinder aufzunehmen.“ Zum Thema Stadtentwicklung führte er den Umbau der Trabrennbahn als zukunftsträchtiges Wohnquartier mit bezahlbarem Wohnraum als wichtigstes Projekt an. Im Bildungsbereich hätte Dinslaken schon viel erreicht und sei von der Kita bis zur Berufsausbildung gut aufgestellt. So sei auch die Sanierung der Schulen unerlässlich gewesen.

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Fürs unterhaltsame Rahmenprogramm sorgte Slammerin Eva-Lisa mit zwei munteren Beiträgen, aber allen voran Pianistin Julia Vaisberg, Naomi Winder (Violine) und Stella Louise Göke (Gesang). Vor allem Gökes Version eines lebenswerten Staates in dem die Gemeinwohlökonomie über dem Kapitalismus steht, in dem die Ärmsten nicht weiter sanktioniert würden, Minderheiten, Tiere und Natur geschützt würden, in dem Frauen gleichgestellt seien, es eine freie unabhängige Presse geben, kein Satiriker oder kritischer Journalist mit dem Tod bedroht würde, keine Intoleranz und keine Wahl von Populisten gebe, stimmte nachdenklich.