Voerde. Im Voerder Jugendhilfeausschuss präsentieren sind drei Verbände, die die neue Kita in Spellen übernehmen möchten. Insgesamt gab es sechs Bewerber.

Die Entscheidung des Bistums Münster, keine neuen Trägerschaften für Kindertagesstätten zu übernehmen, hat sich auch auf die neue Kita in Spellen ausgewirkt. Denn die Caritas, die die Kita übernehmen wollte, schied nach der Entscheidung des Bistums aus. Die Verwaltung machte sich auf die Suche nach neuen Vereinen und Verbänden. Ende Januar lief die Bewerbungsfrist ab. Im Jugendhilfeausschuss, der am Mittwoch tagt, werden sich drei Interessenten vorstellen. Im September 2019 wurde beschlossen, für die Trägerschaft der neu zu errichtenden Kindertagesstätte in Spellen ein erweitertes Interessenbekundungsverfahren durchzuführen. Wie die Verwaltung in der Vorlage für den Jugendhilfeausschuss schreibt, haben sich sechs Kita-Träger gemeldet und ihr Interesse bekundet.

Wie es weiter heißt, erfüllen alle Träger die von der Stadt gestellten Anforderungen, alle Konzepte wären bezüglich einer Betriebserlaubnis genehmigungsfähig. Aus Sicht der Verwaltung sind drei der sechs Bewerbungen zu favorisieren, aufgrund der pädagogischen Konzeption sowie der Flexibilität der Öffnungs- und Schließzeiten und Randzeitenbetreuung. Von diesen Trägern würden bereits Erfordernisse aufgegriffen, die sich aus dem neuen Kibiz ergeben. „Hinzu kommen anteilige Übernahmen von Trägeranteilen sowie besondere Erfahrungen bei der Errichtung von Kindertageseinrichtungen.“

Öffnungszeiten und Mittagessen

In der Sitzung am Mittwoch werden Vertreter des CJD NRW Nord, der Kinderzentren Kunterbunt und Step Kids vor Ort sein. Der CJD betreibt bereits 14 Kitas in NRW, in den nächsten zwei Jahren sollen vier weitere, unter anderem in Neukirchen-Vluyn, hinzukommen. Zu den Öffnungszeiten hat der Träger angegeben, dass die Einrichtung in der Regel von 7 bis 16.30 Uhr öffne, eine Anpassung sei möglich. Ein warmes Mittagessen würde in der Kita frisch zubereitet. Als Besonderheit wird angeführt, dass Eltern konzeptionell in Betreuung und Betrieb einbezogen werden.

„Kinderzentren Kunterbunt“ existiert seit 2006 und betreibt zurzeit zirka 80 Kitas bundesweit. 30 davon befinden sich in Nordrhein-Westfalen. Der Träger begann als Elterninitiative und wurde gegründet, um Familie und Beruf vereinbaren zu können. Es gebe flexible und ganzjährige Öffnungszeiten, je nach Bedarf auch längere Öffnungszeiten. In der Regel haben Kunterbunt-Kitas von 7 bis 16.30 Uhr geöffnet. Geschlossen sei der Kindergarten nur zwischen Weihnachten und Neujahr. Zum Mittagessen heißt es, dass eine Beikochküche benötigt werde und man sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) orientiere.

Bistum versagte Caritas Übernahme

Den Träger „Step Kids“ gibt es seit 1998. Er betreibt in drei Bundesländern 16 Kitas und gehört zur Acade-Media-Gruppe. Wie die Stadt mitteilt, handelt es sich um den größten unabhängigen Bildungsträger Nordeuropas. Zu den Öffnungszeiten hat der Träger angegeben, dass „bedarfsgerechte, flexible Zeiten“ angeboten werden. Von montags bis freitags in einzeln Kitas maximal elf Stunden, Randzeiten- und Ferienbetreuung sei möglich. Das Mittagessen werde nach den Empfehlungen der DGE gekocht.

Im vergangenen Jahr hatte der Caritasverband Dinslaken-Wesel gegenüber der Stadt Interesse an einer Übernahme der Trägerschaft für die neue Kita in Spellen geäußert, aber auch deutlich gemacht, dass der Verband sich dafür beim Bistum grünes Licht holen müsse. Das gab es nicht. Im November wurde bekannt, dass das Bistum seine Zustimmung versagt habe. Die Caritas schied damit als Träger für die neue Kita im Ortsteil Spellen aus.

Die Sitzung des Jugendhilfeausschusses beginnt am morgigen Mittwoch, 5. März, um 17 Uhr im Rathaus, Rathausplatz 20, im Raum 137.