Hünxe. Polizei hat am Donnerstag ein Auto mit Sprengstoffsätzen gestoppt und einen Mann verhaftet. Er wird noch am Freitag dem Haftrichter vorgeführt.
Zwei Sprengstoffsätze und mehrere Einbruchswerkzeuge hat die Polizei am Donnerstagabend bei einer Verkehrskontrolle auf der Raststätte an der A3 bei Hünxe in dem Auto eines 25-jährigen Niederländers gefunden.
Der Mann, der ohne festen Wohnsitz ist, wurde vorläufig festgenommen. Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat noch am Freitagmittag einen Antrag auf den Erlass eines Haftbefehls gestellt – der 25-Jährige sollte dem Haftrichter noch am selben Tag vorgeführt werden. Die Kreispolizei Wesel und die Staatsanwaltschaft Duisburg gehen aktuell davon aus, dass die Sprengstoffsätze zur Sprengung von Geldautomaten eingesetzt werden sollten.
Raststätte Hünxe: Mann hat sich bei Kontrolle auffällig verhalten
Der Niederländer ist am Donnerstag gegen 23.05 Uhr auf der A3 in Richtung Oberhausen unterwegs gewesen, als die Polizisten ihn für eine allgemeine Verkehrskontrolle angehalten hätten. Schon da habe der Mann sich auffällig verhalten. „Er schien auf jeden Fall nervös zu sein“, sagt Wandel.
Auch deshalb hätten die Polizisten das Fahrzeug des Niederländers näher unter die Lupe genommen: In dem dunklen VW Golf GTI fanden sie schlussendlich zwei Sprengstoffsätze, Einbruchswerkzeuge und weitere Dinge, „die den Schluss zulassen, dass hiermit Geldautomaten gesprengt werden sollten“, so Wandel.
Sprengstoff an Raststätte Hünxe-West gefunden – Mann festgenommen
Die Polizei forderte daraufhin auch Sprengstoff-Spezialisten des Landeskriminalamtes (LKA) aus Düsseldorf an. Während des Polizeieinsatzes waren die A3 und die Raststätte Hünxe-West aus Sicherheitsgründen in beide Fahrtrichtungen bis etwa 3.30 Uhr gesperrt. Zu größeren Verkehrsbeeinträchtigungen kam es hierdurch nicht.
Das LKA entschärfte das Material und stellte die Gegenstände sicher.
>> 2020 bereits zwölf Geldautomatensprengungen in NRW
- Im noch jungen Jahr 2020 hat es in Nordrhein-Westfalen bisher zwölf Geldautomatensprengungen gegeben, neun davon blieben allerdings im Versuch stecken. Das teilte das Landeskriminalamt auf NRZ-Nachfrage mit.
- Der jüngste Fall hatte sich in der Nacht zu Donnerstag (30. Januar 2020) ereignet, als Unbekannte einen Automaten in einem Neusser Einkaufszentrum in die Luft jagten.
- Zum Vergleich: 2019 zählte die Polizei in NRW insgesamt 105 Geldautomatensprengungen (davon 55 Versuche). 33 Taten konnten geklärt werden. (mit dum)