Hünxe. Chordirektor ADC Hans Dieter Rohde aus Hünxe feiert am 2. Februar sein goldenes Dirigats-Jubiläum - mit einem Festkonzert mit seinen Chören.

Auf dem Programm stehen Namen wie Mozart, Mendelssohn, Gounod und Elgar, die Titel heißen „Dank sei dir Herr“, „Lobt den Herrn der Welt“ oder „Klänge der Freude“. Hans Dieter Rohde hat die Chorstücke ebenso wie das Motto des Konzerts am Sonntag, 2. Februar, um 18 Uhr in der Pfarrkirche St. Albertus Magnus in Hünxe-Bruckhausen mit Bedacht gewählt: „Dank sei dir, Herr – 50 Jahre dankbare Erfüllung“. Rohde feiert sein goldenes Chorleiterjubiläum. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich das erleben würde. Aber ich erlebe es in tiefer Dankbarkeit vor meinem Schöpfer, der mir diese Gabe geschenkt hat“, so der studierte Chorleiter, der sich als „gläubigen Menschen und überzeugten Romantiker“ bezeichnet. Eine Charakterisierung, die nicht nur den Menschen, sondern auch die Musik, der er sein ganzes Wirken verschrieben hat, beschreibt.

„Bevor du den Mund aufmachst und den ersten Ton singst, mach dein Herz auf – sonst halt das Maul!“

Mit neun Jahren bekam Hans Dieter Rohde von seinem Vater Unterricht am Harmonium, mit zwölf Jahren sang er erstmals im Chor. Dass die Musik auch sein Beruf werden würde, zeichnete sich aber erst ab, als er mit 21 Jahren parallel zu seiner Berufstätigkeit sich für den am Duisburger Konservatorium neu angebotenen Studiengang „Chorleitung“ einschrieb. Während des Studiums brachte ihn einer seiner Dozenten dazu, auch noch Gesang bei Milly Fickenscher-Willach zu studieren. Sie half Rohde nicht nur, seine Tenorstimme zu entwickeln. Von ihren Sprüchen wie „Bevor du den Mund aufmachst und den ersten Ton singst, mach dein Herz auf – sonst halt das Maul!“ profitierte er.

Rohde lernte also selbst zu singen, selbst in Opern und Operetten auf der Bühne zu stehen. Und er erlernte das Dirigieren bei dem Chordirektor der Wiener Staatsoper und der Deutschen Oper am Rhein, Hanns Franck. Und Rohde übernahm am 1. Oktober 1969 bestens ausgebildet und gerüstet die Chorleitung des Kirchenchors in Hünxe-Bruckhausen.

1984 wurde er zum Chordirektor ADC ernannt

Alles weitere ist Teil der Chorgeschichte in Dinslaken--Voerde-Hünxe und darüber hinaus. 1984 wurde er unter anderem für ein Konzert mit dem Gemischten Chor Bucholtwelmen zum Chordirektor ADC ernannt. Auf dem Programm stand Schubert, ein Komponist. Wer sonst, liegt Rohde doch die Romantik neben der geistlichen Chormusik besonders am Herzen. Und so nennt er auch als besonderen Höhepunkt in seinen 50 Jahren Chorleitertätigkeit das Abschiedskonzert für die Dinslakener Christuskirche mit dem Quartettverein Hiesfeld und dem Collegium cantorum, gefolgt vom „Zauberwerk“, dem Schubert- und Mendelssohn-Konzert in der Werkhalle von Steinhoff Kaltwalzen, und dem Chorkonzert auf Schloss Gartrop, beide im Rahmen von Ruhr.2010.

Das sieht er kritisch

Als Chorleiter versteht sich Rohde als „Primus inter Pares“. Aber er weiß auch ganz genau, worauf es ankommt. Stimmbildung heißt das Zauberwort, hinter dem sich harte Arbeit verbirgt: „Chorarbeit ist Detailarbeit“, dieser Satz bringt Rohdes Arbeit in den Proberäumen auf den Punkt. Da geht es um die richtige Atmung und um die Formung der Vokale, damit sie gesungen am besten tragen: „Die deutsche Sprache klingt bei Chören am schönsten, wenn alle Stimmen die gleiche Vokalbildung haben.“ Und da geht es um den Ausdruck, die Interpretation, die Komponisten den Sängerinnen und Sängern in den Noten so herrlich vorgeben und die dennoch von Laiensängern nicht intuitiv erfasst werden.

Kritisch sieht Hans Dieter Rohde Tendenzen, in denen die Performance eines Chores fast höher bewertet wird als die gesangliche Leistung. „Gehampel“ nennt es Rohde ungewohnt deutlich, wo doch „der Chorgesang die Ohren streicheln“ soll. Fürs Rudelsingen bräuchte man zudem keine ausgebildeten Chorleiter. Und so sieht der Jubilar den klassischen Chorgesang, „wie wir ihn seit 150 Jahren gepflegt haben, nur noch in klassischen Kantoreien“.

Für sich selber bedauert er, nie ein Oratorium aufgeführt zu haben. Doch wird auch im Jubiläumskonzert Gounods Messe brève zu hören sein.

>>Das Jubiläumskonzert

Im Jubiläumskonzert singen unter der Leitung von Hans Dieter Rohde das Ensemble Sorelle bel canto, der Frauenchor Drevenack, der Gemischte Chor Bucholtwelmen, der MGV „Eintracht“ Voerde und der MGV „Quartettverein Dinslaken-Hiesfeld“.

An der Orgel und am Klavier agiert Hans Dieter Rohdes Sohn Marco, der als vielbeschäftigter Chorleiter in die Fußstapfen seines Vaters getreten ist.

Ebenfalls spielt Dr. Thomas Harnarth Orgel, die Leitung des Streichseptetts hat Elke Lindner.

Der Beginn des Konzertes am Sonntag, 2. Februar, in St. Albertus Magnus ist um 18 Uhr, Einlass um 17.30 Uhr. Der Eintritt kostet 18 Euro.