In einer Gesellschaft, in der es leider nicht mehr selbstverständlich ist, Menschen zu retten und Schwächeren zu helfen, zeigt Dinslaken Stärke.
„Wir schaffen das.“ Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel angesichts der Flüchtlingskrise im Jahr 2015 und hat sich damit nicht nur Freunde gemacht. Der Satz, ein Synonym der Willkommenskultur, wird von Rechten vor allem in sozialen Medien zur pauschalen Hetze gegen Ausländer missbraucht und instrumentalisiert.
Der Beschluss, Dinslaken zum „Sicheren Hafen“ für Flüchtlinge zu erklären, hat ebenfalls nicht bei allen Bürgern der Stadt Zustimmung gefunden. Die Hasskommentare in den sozialen Medien schienen kein Ende zu nehmen.
Dass die Stadtverwaltung sich davon nicht beeindrucken lässt, sondern nun minderjährigen Flüchtlingen, die noch dazu ohne Eltern in den überfüllten griechischen Lagern eingepfercht sind, eine Zuflucht anbieten möchte, ist konsequent – und ein starkes Signal in einer Gesellschaft, in der es leider nicht mehr selbstverständlich ist, Menschenleben zu retten und Schwächeren zu helfen. „Wir kriegen das hin“ - das ist die Dinslakener Variante von „Wir schaffen das.“
Angela Merkel hat sich von ihrem Satz übrigens später angesichts schwacher Wahlergebnisse für die CDU distanziert. Die Dinslakener Politik, die mit großer Mehrheit den Beschluss zum „Sicheren Hafen“ gefällt hat, wird hoffentlich auch im Jahr der Kommunalwahl stark bleiben. Humanität ist schließlich auch ein Wahlargument.