Dinslaken/Voerde. Die Feuerwehren in Dinslaken und Voerde wurden im Jahr 2019 auch zu allerlei kuriosen Einsätzen gerufen. Hier sind die Schrägsten.

Katzen auf Bäumen gehören bei der Feuerwehr fast zum Tagesgeschäft. Aber Rehe in der City?! Das war für die Feuerwehr in Dinslaken eine neue Lage. Im Sommer haben sich drei bis vier Tiere wohl aus dem Wohnungswald über den Rotbach in die Dinslakener Altstadt verlaufen. Vielleicht weil das Gras auf der anderen Seite des Rotbachs einfach grüner ist?

Die Rehe spazierten am ND-Heim entlang und mampften sich durch die Vorgärten. Zweimal riefen Anwohner die Feuerwehr – als diese eintraf, waren die Rehe aber jedesmal wieder abgetaucht. Nicht der einzige kuriose Einsatz, wie Christoph Jonkmanns von der Feuerwehr Dinslaken und Detlef Berlin von der Feuerwehr Voerde berichten.

Beim Gasablesen im Keller eingesperrt

Im März etwa wurden die Dinslakener Wehrleute zu einer brennenden Propangasflasche beordert, die sich wie durch Zauberhand beim Flaschenwechsel selbst entzündet hatte. Bei einer Verkehrskontrolle fand sich im Sommer eine 2,7 Liter Lachgasflasche im Kofferraum eines Autos, die dann entleert werden musste. Immer wieder musste die Feuerwehr Bürger aus Zwangslagen befreien.

Ungewöhnlich war eine Personenbefreiung aus einem Keller: Die Person hatte sich beim Ablesen der Gaszähler im Keller eingeschlossen. Trotz eines Schlüssels konnte sie sich nicht selbstständig befreien, da leider von innen keine Türklinke montiert war. Befreit werden musste auch ein neunjähriger Junge, der mit seinem Fuß in den Vorderradspeichen seines Fahrrades eingeklemmt war.

Wenn die Heizdecke viel zu heiß ist

Im November rückte die Feuerwehr zu einer bereits gelöschten Heizdecke aus, die sich nach Gebrauch selbst entzündet hatte. Im Dezember hatte eine Frau ihre Spüle in Brand gesetzt. Sie hatte ein Feuerzeug mit Benzin gefüllt. Bei der anschließenden Kontrolle hat sich das übergelaufene Benzin in der Spüle entzündet.

Mit dem Bügeleisen die Tapeten gelöst

In Voerde wurde die Feuerwehr zu einem Seniorenheim gerufen. Eine Brandmeldeanlage hatte in einem Appartement Rauchentwicklung festgestellt. Die Feuerwehreinheiten staunten dann nicht schlecht, als sie an der Türe des Apartments anklopften und die Mieter öffneten: Man war mitten in Renovierungsarbeiten und hatte mit einem Dampfbügeleisen versucht, die Tapeten abzulösen. Der Dampf hatte den Brandmelder ausgelöst.

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© FUNKE Foto Services | Heiko Kempken

Alarm aus dem eigenen Gerätehaus Spellen

Vor ein paar Wochen bekam die Feuerwehr Voerde einen Alarm aus dem eigenen Gerätehausin Spellen: Die Rauchmelder hatten ausgelöst. Das Ganze hat sich dann als eine „aus den Fugen“ geratene Übung der Jugendfeuerwehr herausgestellt, die die Fahrzeughalle aus Übungszwecken vernebelt hatte.

Wenn der Kaugummiautomat an der Hand hängt

Etwas länger zurück liegt schon dieser Feuerwehreinsatz in Voerde: Ein 14-Jähriger versuchte, mit seiner Hand aus einem Kaugummiautomaten eine Kaugummikugel zu stibitzen. Leider verklemmte sich seine Hand so in dem Gerät, dass er sich nicht mehr befreien konnte. Auch Notarzt samt Rettungswagenbesatzung sahen sich nicht in der Lage, den jungen Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien. Daraufhin wurde die Feuerwehr alarmiert. Die Einsatzkräfte werden nie den Blick des Jugendlichen vergessen, als die große Flex in Stellung gebracht wurde um den Kasten von der Halterung abzutrennen. Zusammen mit dem Kaugummiautomaten wurde dann der Junge in den Rettungswagen gebracht, wo es dann dem Arzt gelang, die Finger zu befreien.

Aus Spaß wurde Ernst

Zu einem außerplanmäßigen Dienst am Sonntagmorgen hatten sich einige Wehrleute verabredet: Nach einem gemeinsamen Frühstück sollte es mit dem Boot aufs Wasser gehen, um den Umgang damit zu üben. Schon vor dem Frühstück wurde aber ein Einsatz mit dem Stichwort „Havarie“ gemeldet – „so sind wir dann ohne Frühstück aber mit echtem Einsatzauftrag mit dem Boot raus um dem havarierten Binnenschiffer zu helfen“, so Detlef Berlin. Die Übung mit dem Boot fiel natürlich ins Wasser – dafür gab’s Einsatzerfahrung.

Pizza, fast gerettet

Nicht mehr helfen konnte die Feuerwehr einer Pizza, die ein junger Mann sich nach der Arbeit in den Ofen geschoben hatte. Um die Wartezeit zu überbrücken brachte er den Müll heraus. Leider sorgte ein Windstoß dafür, dass die Haustür zufiel. Der junge Mann hatte jetzt zwar den Müll ordnungsgemäß entsorgt, kam aber auch nicht mehr in seine Wohnung herein, in welcher immer noch die Pizza im heißen Ofen lag. In seiner Not rief er die Feuerwehr, die zwar in Windeseile die Tür gewaltlos öffnen konnte, allerdings kam für die Pizza dennoch jede Hilfe zu spät: Sie war im Ofen verbrannt. Durch das beherzte Eingreifen des jungen Mannes und seine richtige Entscheidung in dieser Situation die Feuerwehr zu rufen, hat er aber ziemlich sicher einen ausgedehnten Zimmerbrand verhindert