Dinslaken. Samstag fiel der Startschuss für den Feuerwerksverkauf. Sogar aus Holland reisten die Kunden in den Kreis Wesel, um sich mit Raketen einzudecken.

Mit farbenfrohem Feuerwerk wird in der Silvesternacht lautstark das neue Jahr begrüßt, am Samstag begann der Verkauf von Raketen und Co. – und die Kunden, die in Dinslaken und Voerde ihr Feuerwerk einkauften, reisten sogar aus den Niederlanden an, weil die Feuerwerkskörper hier günstiger und sicherer seien, erzählten zwei junge Männer aus Utrecht, die sich in Voerde beim Discounter den Kofferraum vollpackten.

Neu: geräuscharmes Feuerwerk

Auch beim Baumarkt Stewes in Dinslaken seien die ersten drei Kunden, die sich den Wagen mit Raketen vollpackten, aus Holland gewesen, erzählt der stellvertretende Marktleiter Marcel Sommer. Am Samstagvormittag schlendern immer wieder mal Kunden um den Verkaufsstand mit Raketen, Böllern, Batterien und Fontänen namens Goldvulkan, die neben dem „Einhorn-Party Tischbomben-Sortiment“ stehen. Gegenüber haben Rauchmelder, Feuerlöscher und Feuerstoppspray ihren Platz neben den Wunschraketen gefunden. Neu sind in diesem Jahr die „Extreme Stars“, ein geräuscharmes Feuerwerk. Am besten gingen immer die Sortimente, in denen mit Raketen, Knallerbsen und Leuchtkreiseln alles drin sei, erklärt Marcel Sommer.

Frank, Dua, Nawal und Karin Bungert genügt ein Set zum Wachsgießen.
Frank, Dua, Nawal und Karin Bungert genügt ein Set zum Wachsgießen. © FUNKE Foto Services | Jochen Emde/Funke Foto Services

„Ein paar Raketen gehören dazu“

„Ein paar Raketen gehören dazu“, findet Philipp Gossen. Bis jetzt hat seine Freundin Janina Nodler zwar nur Wunderkerzen in der Hand, eine Packung Raketen werden die beiden aber auch noch mitnehmen. Viel wird es jedoch nicht werden, denn „wir knallen nur, was wir auch an dem Abend wieder aufräumen können“, erzählen die beiden. Spätestens am nächsten Tag wird der Besen gezückt.

Auch Sabrina und Tobias Sommer aus Hünxe haben nur ein paar Silvesterknaller gekauft und da sie im kommenden Jahr Nachwuchs erwarten, wollen sie das noch weiter reduzieren – wenn es dann noch erlaubt sein sollte, obwohl sie „noch nie so viel gemacht haben“.

„Atmen müssen wir morgen auch noch“

Karin und Frank Bungert hingegen knallen gar nicht mehr. „Wir kaufen nur so etwas“, erklärt Karin Bungert und hält eine Packung Wachsgießen hoch. Das machen die beiden an Silvester gemeinsam mit den Mädchen Dua und Nawal. Natürlich finden die Vier das Feuerwerk am Himmel schön, „aber wir halten uns zurück. Das ist ein Haufen Geld und atmen müssen wir morgen auch noch“, sagt Karin Bungert, es gebe viele Dinge, auf die man Rücksicht nehmen müsse.

Bei Thomas Phillips in Dinslaken war die Nachfrage ungebrochen.
Bei Thomas Phillips in Dinslaken war die Nachfrage ungebrochen. © FUNKE Foto Services | Jochen Emde/Funke Foto Services

Der Klimaschutz und der Müll, der durch das Feuerwerk entsteht, seien auch Aspekte, die in die Überlegungen miteinfließen, ob Stewes im kommenden Jahr noch Feuerwerkskörper anbieten wird, so Marcel Sommer.

Bei Philipps standen die Kunden morgens Schlange

Während die Nachfrage im Baumarkt in den letzten Jahren zurückgegangen ist, beobachtet Dirk Lewandowski, stellvertretender Filialleiter bei Thomas Philipps, die gleiche Resonanz wie in den vergangenen Jahren. Die ersten Kunden hätten schon um viertel nach sieben Uhr zur Öffnung des Geschäftes vor der Tür gestanden und zu Stoßzeiten sei die Warteschlange etwa 25 Meter lang gewesen. Auch mittags herrscht ein Kommen und Gehen, die Einhorn-Batterie ist bereits ausverkauft und von den Reibkopfknallern sind nur noch wenige Packungen da. Nach jetzigem Stand werde Thomas Philipps den Feuerwerksverkauf auch im nächsten Jahr wieder anbieten, berichtet Dirk Lewandowski. Vielleicht weist dann wieder das Plakat mit der Aufschrift „Großer Feuerwerksverkauf“ den Kunden den Weg.