Dinslaken. 200 Mädchen und Jungen aus Dinslakener Kirchengemeinden machen bei Sternsingeraktion im Januar 2020 mit. Auch Flüchtlingskinder sind dabei.
Ausgestattet mit prächtigen Umhängen, Kronen, Schatztruhen und Kreide gehen in Dinslaken im Januar wieder Kinder von Haus zu Haus, um den Menschen Gottes Segen zu bringen und Spenden zu sammeln. Sie sind Teil der bundesweiten Aktion Dreikönigssingen des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘ und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Rund 200 Kinder aus Dinslakener Kirchengemeinden laufen bei der Aktion im Januar mit, sagt Pastoralreferentin Petra Roth. Wie in jedem Jahr sammeln die Mädchen und Jungen Geld für ein Hilfsprogramm für Kinder, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Das Motto 2020: „Frieden! Im Libanon und weltweit“.
Sternsinger sammeln für den Libanon
Im Libanon leben Menschen verschiedener Religionen und Nationalitäten. Seit im Nachbarland Syrien ein Krieg ausgebrochen ist, hat der Libanon rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. – Die anfängliche Hilfsbereitschaft der Libanesen schlage mittlerweile aber häufig in Ablehnung um, schreiben die Initiatoren. Vor allem den Kindern soll gezeigt werden, dass es neben Unterschieden in den Religionen und Kulturen auch viele Gemeinsamkeiten gibt. Die Spenden sollen deshalb Projekte unterstützen, die Kinder muslimischen und christlichen Glaubens zusammenbringen sollen. Die Kinder besuchen dann zum Beispiel gemeinsam die Hausaufgabenbetreuung, um sich gegenseitig im Alltag kennenzulernen, erklärt Petra Roth.
Zwei Gruppen geflüchteter Kinder laufen mit
Unterschiede in der Nationalität spielen bei den Sternsingern offensichtlich keine Rolle – bereits jetzt laufen zwei Gruppen geflüchteter Kinder in Dinslaken mit. Geleitet wird das Flüchtlingsprojekt von Reza Pezhman. „Das ist Integration auf die beste Art und Weise“, findet Pastoralreferent Franz-Josef Roth. Auf die Frage, warum die Kinder so gern mitmachen, fallen die Antworten sehr ähnlich aus: Armen Kindern müsse auch geholfen werden, meinen Fatme (8) und Narghes (9), zwei Mädchen des Flüchtlingsprojektes. Aylin (14) findet: „Es macht mir jedes Mal eine Freude, wie glücklich die Kinder dann sind.“
Petra Roth findet, dass bei den Sternsingern nicht nur Katholiken mitmachen können: „Auch evangelische oder muslimische Kinder können mitlaufen und egal, welcher Nationalität. Ich denke gerade bei diesem Projekt ist das sogar passend.“ Keiner solle denken, er dürfe bei den Sternsingern nicht mitmachen. Auch das Alter spiele keine Rolle. Mittlerweile seien die jüngsten Sternsinger erst fünf Jahre alt. Denn die Gemeinden kooperieren für die Sternsinger-Aktion immer enger mit den Kindergärten, um mehr Kinder für das Mitlaufen zu begeistern. In St. Johannes gibt es aber auch Erwachsenen-Gruppen, die beispielsweise neu Zugezogene begrüßen oder ältere Chormitglieder besuchen.
Es geht um die Botschaft
Die Aktion sei ein Geben und Nehmen, finden die Betreuer. Es gehe nicht nur darum, Geld zu sammeln und Süßigkeiten zu bekommen. Sondern auch darum, die Botschaft zu vermitteln: Es betrifft auch dich, auch dir soll es gut gehen.
Belohnt werden die Kinder nicht nur am Ende der Aktion, wenn die gesammelten Süßigkeiten unterein-ander aufgeteilt werden. Sondern auch durch die Reaktionen der Menschen, denen sie den Segen bringen. Einige fingen vor Freude an zu weinen, andere wollten nochmal stolz ihre Krippe präsentieren. Denn die Menschen, die sich eintragen, erwarteten das Kommen der Heiligen Drei Könige bereits mit großer Vorfreude, erzählt Marie Schrör, die die Sternsinger der Gemeinden St. Marien und St. Jakobus betreut. Das liege daran, dass sich die Leute aus organisatorischen Gründen zuvor in Listen eintragen müssten, um besucht zu werden. Das geschehe dann ganz bewusst.
Einfach melden - und mitmachen
Wer selbst noch gern mitlaufen möchte, kann sich telefonisch bei Franz-Josef Roth unter der Rufnummer 02064/829 359-202 anmelden. Er teilt Interessierte gern noch einer der Gruppen zu.