Dinslaken. In den vergangenen zwei Jahren hatte der Din-Service jede Menge Arbeit mit dem Eichenprozessionsspinner. Viele Bäume waren befallen.

Für den Eichenprozessionsspinner (EPS) waren die trockenen und warmen Sommer der vergangenen Jahre förderlich. Und so traten die kleinen Raupen an vielen Bäumen zutage, hielten Mitarbeiter des Din-Service mächtig auf Trab.

Wie Michael Fischer vom Fachdienst Grünflächen am Montag im Betriebsausschuss berichtete, seien deswegen in den Jahren 2018 und 2019 die Kosten für die Bekämpfung „explosionsartig in die Höhe“ gestiegen. Hatte die Stadt in den Jahren zwischen 2013 und 2017 fast gar keinen Befall registriert, also auch kaum Ausgaben, schlug die Bekämpfung im vergangenen Jahr mit 40.000 Euro zu Buche, in diesem Jahr lagen die Ausgaben bei über 50.000 Euro.

Larven überwintern in der Baumrinde

Und für das nächste Jahr sei eine Massenvermehrung zu befürchten, so Fischer mit Blick auf das Wetter. Die Raupe lässt sich auf einzelstehenden Bäumen nieder, ist aber auch an Waldrändern zu finden. Ab März ist der Eichenprozessionsspinner, dessen Larven in der Baumrinde überwintern, zu sehen. Ein frostiger Winter macht den Larven nichts aus, Temperaturen bis minus 30 Grad halten sie aus. Schlechter ist es für die Larven, wenn der Winter mild und feucht ist. Die gefährliche Phase sei ab April/Mai, wenn sich die Brennhaare bilden. Im Juli und August schlüpfen dann die Falter.

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Aber auch weit in den Herbst können die Brennhaare noch gefährlich werden, sie seien lange aktiv. Wie Fischer berichtete, können sie sich im Laub befinden. Werde es im Herbst zusammengefegt, können sie aufgewirbelt werden.

Mechanische oder thermische Bekämpfung

Zur Bekämpfung der Raupe stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Der Din-Service setze auf eine thermische oder mechanische Bekämpfung. Im Frühjahr können die befallenen Bäume abgesaugt oder die Nester des Eichenprozessionsspinners mit einem Brenner zerstört werden. In der Stadt bringe eine flächendeckende Bekämpfung mit einem Giftstoff nichts.

Hier gibt es mehr Artikel aus Dinslaken, Hünxe und VoerdeNicht nur Menschen oder Tiere, die mit den Brennhaaren in Berührung kommen, leiden unter dem Eichenprozessionsspinner. Die Bäume werden über Jahre geschwächt, haben Schädlingen nichts entgegen zu setzen, die dann ein leichtes Spiel haben, in den Baum einzudringen.

643 befallene Bäume

Der Eichenprozessionsspinner ist eine heimische Raupenart, die seit vielen Jahrzehnten vorkommt. Auf Anfrage, die die NRZ vor einigen Monaten gestellt hatte, teilte die Stadt mit, dass in diesem Jahr die Mitarbeiter des Din-Service über 760 Stunden mit der EPS-Bekämpfung verbracht hätten. Im vergangenen Jahr waren es fast 570 Stunden.

Vergleicht man diese Angaben mit der Einsatzzeit in 2017, damals fielen gerade einmal sieben Arbeitsstunden an, dann sehe man, dass die Belastung durch den EPS sprunghaft und massiv angestiegen sei. In 2019 sind 643 Bäume als befallen registriert worden. Im vergangenen Jahr waren es 368.