Hünxe/Kreis Wesel. Nachdem bei Schäfer Kurt Opriel aus Hünxe zum zweiten Mal in einer Woche Tiere gerissen wurden, hat er einen Antrag zur Vertreibung gestellt.
Schäfer Kurt Opriel hat Dienstagvormittag per E-Mail bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel offiziell beantragt, die am Niederrhein heimisch gewordene Wölfin zu vergrämen, sprich zu vertreiben.
Nachdem bei dem Schafzüchter aus Hünxe in der Nacht zu Sonntag das zweite Mal innerhalb einer Woche Tiere gerissen worden waren – obwohl der Weidezaun den empfohlenen Herdenschutz (einen mindestens 1,20 Meter hohe Elektrozaun mit Untergrabeschutz und ohne Einsprunghilfen) vorwies und von Experten des Landesumweltamts (Lanuv) begutachtet und abgenommen worden war (die NRZ berichtete) – sehe er sich nun zu diesem Schritt gezwungen, erklärt der Schafzüchter.
So geht der Kreis Wesel nun mit dem Antrag um
Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Wesel muss nun über den Antrag zur Vertreibung des Wolfes entscheiden. „Wann die Prüfung starten kann und wann eine Entscheidung getroffen sein wird, ist derzeit reine Spekulation“, erklärt Eva Richard, stellvertretende Pressesprecherin des Kreises Wesel, auf NRZ-Nachfrage.
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Erst einmal müsse das Lanuv nun die beiden aktuellen Fälle in Abstimmung mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) prüfen und eine Bewertung zu den aktuellen Schafsrissen abgeben.
Nabu fördert größtmögliche Unterstützung für Schäfer
„Erst wenn ein wiederholtes Überwinden des empfohlenen Herdenschutzes in einem engen zeitlichen Zusammenhang bestätigt wird, wird die Untere Naturschutzbehörde die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung prüfen können“, erklärt Richard. In dem Fall erfolge dann „trotz ihrer originären Zuständigkeit angesichts der Tragweite des Themas eine enge Abstimmung mit den vorgesetzten Behörden sowie dem Lanuv“, so die Pressesprecherin.
Peter Malzbender, Vorsitzender des Nabu im Kreis Wesel, ist erleichtert, dass der Schäfer „nur“ eine Vergrämung des Wolfes und nicht direkt seinen Abschuss fordert. Die Schäfer müssen größtmöglich unterstützt werden, so Malzbender, damit die Schafe als Weidetiere am Niederrhein erhalten bleiben.