Dinslaken. Die Freilicht AG suchte Helfer, um die Zechenwerkstatt in Lohberg fitzumachen und viele kamen – auch zum geselligen Austausch und Miteinander.

In der großen Halle der Zechenwerkstatt wird gesägt, gehämmert und geschweißt. Die Freilicht AG Dinslaken hatte sich am Wochenende das Ziel gesetzt, die ehemalige Werkstatt auf dem Zechengelände Lohberg zu verschönern, notwendige Baumaßnahmen durchzuführen sowie eine Zechenbude zu bauen und lud Interessierte zum geselligen Austausch und Mithelfen ein.

Vor drei Jahren hatte Lea Eickhoff, Geschäftsführerin der Freilicht-AG, die Idee, dieser „Perle“ neues Leben einhauchen und die Zechenwerk-statt von der RAG Montan Immobilen als Zwischennutzung anzumieten. Das ehrenamtliche Team rund um Eickhoff brachte die Werkstatt auf Vordermann, vermietete die Halle für verschiedene Nutzungen und regte schließlich an, das Gebäude zu kaufen und mit Fördergeldern zu sanieren.

„Es soll keine zweite Stadthalle werden“

„Es soll keine zweite Stadthalle werden, sondern gemeinnützig genutzt werden“, so Lea Eickhoff. Strom und Wasser musste organisiert werden, ein Brandschutz- und Sicherheitskonzept erstellt werden und auch Toiletten fehlten. Für einen im Internet ersteigerten Toilettenwagen fuhr Lea Eickhoff eigens nach Bönen, um diesen dann mit sechs km/h über sechs Stunden nach Lohberg zu transportieren. Die Freilicht-AG hofft, dass durch diesen ersten Aufruf die Leute mit Ideen an sie herantreten und sieht sich als Partner für das Organisatorische.

Viele der ehrenamtlichen Helfer identifizieren sich mit dem Zechengelände und dem Bergbau. „Ich bin 300 Meter von hier groß geworden und habe schon als Kind die Sirene zum Schichtwechsel gehört“, erzählt Michael Schürmann. Zusammen mit Anja Graumann baut er aus einer Baustahlmatte, Holzbalken und langen Kabeln samt Glühbirnen eine Lampe. Diese soll später über der Theke hängen. Seit zwei Jahren sind sie dabei und kümmern sich ehrenamtlich um den Planungs- und Bauprozess im großen Maßstab. Für Anja Graumann ist es eine Herzensangelegenheit, beide Großväter waren Bergleute.

Mobile Außentheke für den Weihnachtsmarkt

Das zweite große Projekt an diesem Wochenende ist der Bau der Zechenbude. Die fahrbare Hütte soll als mobile Außentheke für den Weihnachtsmarkt dienen, als Kasse oder für Street Foods genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit, sie zum Pop-Up- Store umzufunktionieren. Holger Gosch, Vorsitzender der IGBCE-Ortsgruppe Lohberg/Feldmark, versucht zusammen mit Ingolf Wardenger, den Entwurf der Freilicht AG umzusetzen. Die beiden Lohberger Ex-Bergleute helfen gern mit, ihr „Zuhause wieder frisch zu machen“.