Dinslaken. In Dinslaken soll es am Sonntag nach Weihnachten 2020 wieder ein After-Christmas-Shopping geben. 2019 war der Rat dagegen. Das sind die Gründe.
Im kommenden Jahr soll es in Dinslaken wieder einen verkaufsoffenen Sonntag zum After-Christmas-Shopping geben. Das jedenfalls schlägt die Stadtverwaltung vor. Auch 2019 sollte es einen solchen verkaufsoffenen Sonntag nach Weihnachten geben – das hatte der Stadtrat aber abgelehnt.
Das ist geplant
Heiligabend fällt im kommenden Jahr auf einen Donnerstag. Freitag und Samstag sind demnach die Geschäfte geschlossen. Am Sonntag nach den Weihnachtsfeiertagen, 27. Dezember, sollen die Geschäfte in der Innenstadt Dinslaken dann zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet sein. An diesem Sonntag soll „die Weihnachtsmarktsaison verabschiedet werden“, so die Stadtverwaltung in der Vorlage für die Politik. Im Rahmen des Weihnachtsmarktes auf dem Neutorplatz trete an diesem Tag traditionell ein bekannter „Überraschungsgast“ auf, der im ersten Veranstaltungsjahr 2017 viele Besucher nach Dinslaken gezogen habe – die, die vor und nach dem Auftritt durch die Innenstadt gebummelt seien.
Nachfragen der Kunden und Händler bedient
Dreimal habe das „After Christmas Shopping“ bereits in Dinslaken stattgefunden – „mit großem Erfolg“, so die Stadtverwaltung. Erstmals gab es 2014 einen solchen verkaufsoffenen Sonntag nach Weihnachten, dann 2015 und 2018.
Dinslaken sei die erste Stadt in der Region gewesen, die am Sonntag nach Weihnachten die Geschäfte geöffnet hatte. Damit sei man der Nachfrage der Kunden und den Interessen der Händler entgegen gekommen. Viele Menschen hätten nach den Weihnachtstagen „die Möglichkeit für einen entspannten Einkaufsbummel“ genutzt, Geldgeschenke und Gutscheine eingelöst oder hätten sich mit Freunden in der Innenstadt getroffen. Für die Händler sei dieser Sonntag der „frequenz- und umsatzstärksten Termin“ im Jahr gewesen.
Darum war der Rat für 2019 gegen das After-Christmas-Shopping
Auch in diesem Jahr, 2019 also, hatte die Stadtverwaltung ein After-Christmas-Shopping am Sonntag, 29. Dezember, vorgesehen, scheiterte damit aber am Stadtrat. Die SPD-Mehrheit votierte mit Rücksicht auf die betroffenen Arbeitnehmer gegen den Termin, weil dies nach dem 15. Dezember der zweite verkaufsoffene Sonntag im Dezember gewesen wäre, begründet SPD-Stadtverbandsvorsitzender Reinhard Wolf. Im Jahr 2015 war die Situation ähnlich: Heiligabend war donnerstags, am Sonntag darauf waren die Geschäfte in der Innenstadt geöffnet – wie auch schon am zweiten Adventssonntag sowie am dritten Adventssonntag in Hiesfeld.
Die Stadtverwaltung strich daraufhin in Absprache mit den Beteiligten den verkaufsoffenen Sonntag vor Weihnachten, so Stadtsprecher Marcel Sturm. Damit ist das After-Christmas-Shopping auch für die SPD, die größte Ratsfraktion in Dinslaken, zustimmungsfähig, so Reinhard Wolf. Die Sonntage vor Weihnachten seien für Familien wichtiger als der danach, vermutet Wolf, der Handel habe zudem nochmals gebeten, das After-Christmas-Shopping zu ermöglichen. Die SPD werde dem Vorschlag zustimmen.
>> Verkaufsoffene Sonntage 2020
Die Stadtverwaltung sieht 2020 fünf von maximal acht erlaubten verkaufsoffenen Sonntagen in der Innenstadt vor: 5. April (4. Dinslakener Fahrradfrühling), 17. Mai (Street Food Circus), 30. August (Din-Tage), 4. Oktober (Apfelfest, Craft-Beer-Festival) und 27. Dezember (Weihnachtsmarktabschluss). In Hiesfeld soll am 27. September (Food Street Music Market) geöffnet sein.
Die Interessenverbände wurden um Stellungnahmen gebeten. Die evangelische Kirche hat sich schon geäußert: Sie habe keine Bedenken. Am Donnerstag, 14. November, 17 Uhr (Rathaus), diskutiert der Ausschuss für öffentliche Sicherheit, Ordnung und Verkehr das Thema.