Dinslaken hat sich zum „Sicheren Hafen“ für Flüchtlinge erklärt. Das macht mich stolz - in zweifacher Hinsicht.

Kommentare in der Zeitung stellen immer die persönliche Meinung des Autors dar. Dieser Kommentar ist ganz besonders persönlich, denn ich arbeite nicht nur in Dinslaken, sondern ich bin auch Bürgerin dieser Stadt.

Und als solche bin ich stolz auf Dinslaken. Ich bin stolz, in einer Stadt zu leben, die sich zum „Sicheren Hafen“ für Menschen in Not erklärt hat – und die darüber keine Finanzdiskussion geführt hat. Warum auch? Menschenleben lassen sich nicht aufrechnen.

Ich frage mich, bei welchem Gegenwert die Kritiker in den sozialen Medien einen Flüchtling ertrinken lassen würden – ein Jahr Straßenbahnlinie 903? Oder ein Freibad für Hiesfeld? Würden meine Mitbürger in Dinslaken in der Realität außerhalb von Facebook wirklich so handeln? Das kann und möchte ich mir nicht vorstellen.

Als Redakteurin bin ich froh, dass die große Mehrheit der Politiker, mit denen ich beruflich täglich zu tun habe, sich ohne populistische Diskussionen mit geflüchteten Menschen solidarisch erklärt hat – auch, wenn das bei der nahenden Kommunalwahl möglicherweise nicht unbedingt für Wählerzuspruch sorgt. Das ist anständig.

Legt man die Erfahrungen anderer Städte zugrunde, wirkt sich der Beschluss möglicherweise kaum aus. Aber die Haltung zählt. Und die hat Dinslaken bewiesen: Das ist eine Stadt, in der ich gerne lebe - und arbeite.