Dinslaken. Kinder- und Jugendchor „Die Schiefen Spieler 1989 Dinslaken“ feierte 30-jähriges Bestehen im Dachstudio. Auszug aus Musical „Das kleine Gespenst“.

Im Dachstudio ist einiges los. Auf der Bühne wird eine Truhe geöffnet und das kleine Gespenst aus dem gleichnamigen Musical, das die „Schiefen Spieler“ gerade proben (dargestellt von Jamie-Lynn Englisch), springt aus der Truhe und verschwindet von der Bühne. Unter den zwei Kindern, die Zeuge dieses schnellen Auftritts wurden, und ihren Lehrern entbrennt ein musikalischer Streit darüber, ob es nun ein Gespenst oder eine Fledermaus war, die sie dort gesehen haben. Der kleine Auszug aus dem Musical, den Theatergruppe und Chor der Schiefen Spieler präsentieren, ist aber nur einer der Programmpunkte, die sich der Kinder- und Jugendchor für die Feier seines 30. Geburtstags überlegt hat.

Natürlich steht Birgit Uhlig, die Gründerin der „Schiefen Spieler“ und Leiterin des Kinderchors, auf der Bühne. Sie erzählt aus den Anfangstagen des Chors. „In meiner Abiturzeit, 1989, hatten zehn Kinder Lust, mit mir einmal pro Woche zu musizieren“, erzählt die Chorleiterin. Am Anfang wurde mit Blockflöten musiziert und hin und wieder auch ziemlich schief gespielt. „Die Kinder hatten Spaß daran, sich ‘Schiefe Spieler’ zu nennen“, erklärt Birgit Uhlig. Und so war der Name des Chores geboren. Aus einer Chorfreizeit entwickelte sich ein Weihnachtskonzert und über die Presseberichterstattung erhielten die „Schiefen Spieler“ weiteren Zulauf. Der Chor wurde ins Kulturförderprogramm der Stadt Dinslaken aufgenommen, sicherte sich den ersten Platz der Instrumentalgruppen beim Wettbewerb „Jugend singt“ und entwickelte sich immer weiter. „Es war einfach wunderbar, was in dieser Zeit passierte“, sagt Birgit Uhlig.

Zu Spitzenzeiten vereinten die „Schiefen Spieler“ gut 200 Mitglieder in vier unterschiedlichen Chören unter ihrem Dach. Mittlerweile hat Birgit Uhlig einen Teil der Chorarbeit mit der musikalischen Früherziehung ausgegliedert. „Die ‘Schiefen Spieler’ sind zwar keine 200 mehr, aber dafür sind jetzt 500 Kinder im Hintergrund“, sagt Birgit Uhlig.

Junger Teil der Kulturlandschaft

So entwickelte sich aus der kleinen Gruppe musikbegeisterter Kinder und ihrer jugendlichen Chorleiterin ein Ensemble, das die Kulturlandschaft in Dinslaken entscheidend mitprägte. Das betonte auch Bürgermeister Michael Heidinger in seiner Rede zum 30-jährigen Bestehen. „Die Hauptpersonen sind die jungen Menschen, die die ‘Schiefen Spieler’ zum Klingen bringen“, erklärte der erste Bürger der Stadt. Für ihn zählen die „Schiefen Spieler“ zum jungen Teil der Dinslakener Kulturlandschaft, die maßgeblich dazu beiträgt, „dass Dinslaken eine Stadt bleibt, die kulturelle Impulse setzt und lebenswert ist“.

Natürlich wurde zur Geburtstagsfeier des Chors auch gesungen. So stimmte der Jugendchor unter Leitung von Birgit Uhligs Sohn Robin Uhlig Stücke wie „Africa“ von Toto, „Bridge over troubled water“ von Simon and Garfunkel an und brachte mit „I will follow him“ und „Hey Jude“ das Publikum im Dachstudio zum Mitsingen und Mitklatschen. Dazu gibt es einige Einblicke in die Vergangenheit der Schiefen Spieler.

Jürgen Kühn hat Eindrücke und Lieder aus den vergangenen Musical-Aufführungen der Schiefen Spieler zu einem Film zusammengetragen. Man sieht Peter Pan und Kapitän Hook singend über die Bühne laufen, Ronja Räubertochter auf ihrer Abenteuerreise und blickt in die Welt des Zauberers von Oz. Diese Kombination aus Musik, Schauspiel und Fantasie ist mittlerweile ein Markenzeichen der Schiefen Spieler geworden und wird das wohl auch nach 30 Jahren Chorgeschichte weiterhin bleiben.

Die Schiefen Spieler haben in ihrem Jubiläumsjahr noch einiges zu tun. Am Mittwoch, 31. Oktober, treten sie beim Geburtstagskonzert der Dinslakener Band „Imagine“ auf, die ebenfalls ihr 30-jähriges Bestehen feiert.

Am 30. November (14.30 Uhr und 17 Uhr) und 2. Dezember (9 Uhr und 11 Uhr) stehen dann die normalen Aufführungen und Schulaufführungen des neuen Musicals „Das kleine Gespenst“ an.