Voerde. Bei der Krimiwoche im Strandhaus Ahr vom 11. bis 19. Oktober lesen bekannte Autoren – und Sabine Friemond-Kund stellt ihren Krimi „Hochbahn“ vor.

Voerde hat wieder eine Krimiwoche. Vom 11. bis 19. Oktober gibt es im Strandhaus Ahr ganz besonderen Lese- und Hörgenuss. Bekannte Krimiautoren lesen – und dazu gibt es die passenden Leckereien und Getränke aus der jeweiligen Region. Am Ende der Woche dürfen sich die Krimifreunde auf einen Leckerbissen aus Voerde freuen: Sabine Friemond-Kund, die Inhaberin der Buchhandlung „Lesezeit!“, die die Krimiwoche organisiert, stellt ihr eigenes Buch „Hochbahn“ vor – einen Krimi, der in Voerde spielt.

Das sind die Autoren

Den Auftakt macht am Freitag, 11. Oktober, die mehrfach ausgezeichnete Mechthild Borrmann mit ihrem Bestseller „Grenzgänger – Die Geschichte einer verlorenen Kindheit“. Die Handlung spielt in der Nachkriegszeit, in einem kleinen Dorf an der belgischen Grenze – die Küche im Strandhaus Ahr bereitet passend dazu Eifeler Spezialitäten.

Gisa Pauly bei ihrer Lesung im vergangenen Jahr im Strandhaus Ahr.
Gisa Pauly bei ihrer Lesung im vergangenen Jahr im Strandhaus Ahr. © FFS FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Das Lokal mit seinen Strandkörben und dem Blick aufs Wasser – der Ort schlechthin für eine Lesung von Gisa Pauly. Ihre Krimis spielen auf Sylt. Star ist nicht etwa der Kommissar, sondern dessen italienische Schwiegermutter „Mama Carlota“, die sich mit Temperament und weiblicher Intuition auf die Fälle stürzt. In diesem Jahr ist der 13. Krimi der Reihe, „Sturmflut“, erschienen. Gisa Pauly liest daraus am Samstag, 12. Oktober – und „Mama Carlota“ zaubert dazu ein Buffet mit italienischen Leckereien. Schon bei der letzten Lesung hat Gisa Pauly den „Saal gerockt“, erinnert sich Sabine Friemond-Kund. Karten sollten also schnell reserviert werden.

Zum Glück wird das Essen zur Lesung von André Winkelmann am Mittwoch, 16. Oktober, nicht geliefert, sondern die Küche bereitet dazu Hamburger Hafen-Frühstück. Denn ein geliefertes Essen ist das letzte Lebenszeichen der Opfer in Winkelmanns Thriller „Die Lieferung“, aus dem er in Voerde liest. Winkelmann wird „als der neue Fitzek gehandelt“, schwärmt Sabine Friemond-Kund. „Die Lieferung“ steht aktuell auf Platz 11 der Spiegel-Bestsellerliste.

„Das müsste man eigentlich mal aufschreiben,“ sagten sich sechs Polizisten aus Düsseldorf vor einigen Jahren nach Dienstschluss – und machten genau das. „Goldrausch“ ist der sechste Krimi der (nunmehr fünf) Krimi-Cops – Kriminalhauptkommissar „Struller“ und Ex-Praktikant Jensen kümmern sich um eine nicht wirklich tote Leiche in Düsseldorf-Oberkassel, um Kunst und um einen erstochenen Flüchtling. Zur Lesung der fünf schreibenden Polizisten am Freitag, 18. Oktober, gibt es Brauhaus-Happen.

Der Krimi aus Voerde spielt an der Hochbahn

Die letzte Lesung ist eine Premiere. Sabine Friemond-Kunds Buch „Hochbahn“ ist so frisch, dass es am Tag der Lesung möglicherweise noch nicht einmal erhältlich ist. Eigentlich ist die Lesung aus der Not entstanden, sagt die Autorin, die lieber noch jemanden eingeladen hätte, sich aber von Lothar Luft vom Strandhaus hat überreden lassen.

Sabine Friemond-Kunds Krimi „Hochbahn“ spielt in Voerde.
Sabine Friemond-Kunds Krimi „Hochbahn“ spielt in Voerde. © NRZ | aha

Sabine Friemond-Kund ist in der Nähe der Hochbahn bei Spellen und Emmelsum aufgewachsen, hat dort als Kind gespielt. Die Heldin des Buches, Christin Erlenbeck, Ende dreißig, Pfarrerin, zieht aus Franken zurück nach Voerde auf eine frei werdende Stelle an der Grünstraße. „Pastor Lindemann geht in Rente“, so die Autorin. Am Tag ihrer Vorstellung am 18. Februar 2018 wütet Sturmtief Friederike und unter einem entwurzelten Baum an der Hochbahn taucht ein Skelett auf. Die Polizei stellt fest, dass die Knochen über 100 Jahre alt sind. Schon wegen der Frage der Beerdigung versucht Christin herauszufinden, was damals geschehen ist. Später geschieht beim Osterfeuer in Spellen ein Unglück – der „Stinkstiefel“ des Dorfes wird ermordet. Und eine Liebesgeschichte gibt es auch.

Das Buch trägt nicht zufällig einen ähnlichen Titel wie Heinrich Wuwers Recherche „Die Hochbahn“ über den Bau der Hochbahn. In einem Kapitel dort geht es um einen Betriebsunfall im Jahr 1911, beim Bau der Hochbahn. „Verletzt wurde niemand“ ist der letzte Satz des Abschnitts. „Da setzt der Krimi an“, so Sabine Friemond-Kund. Zur Lesung gibt es Grünkohl mit Mettwurst.

Tickets und Preise

Der Eintritt zu den Lesungen mit Essen und Getränken kostet 27 Euro (Gisa Pauly: 38 Euro). Einlass ist jeweils ab 17.30 Uhr. Wer für alle Abende Tickets bucht, erhält fünf Prozent Rabatt. Karten gibt es in der Buchhandlung „Lesezeit!“ (Bahnhofstr. 61, 02855/9698690 bzw. info@buchhandlung-lesezeit.eu) und im Strandhaus (Ahrstr. 2, strandhausahr@t-online.de).