Hünxe. Die Gemeinschaft für Luftsport an der Schwarzen Heide feierte 50-jähriges Bestehen. Zur Jubiläumsfeier baute sie ein Flugzeug im Festsaal auf.

Man schreibt das Jahr 1969. Zum ersten Mal betritt ein Mensch die Oberfläche des Mondes, das Woodstock-Festival findet statt und der Berliner Fernsehturm wird eröffnet. Und auf dem Flugplatz Schwarze Heide gründet sich die Gemeinschaft für Luftsport (GfL), die heute noch immer dort ansässig ist und ihr 50-jähriges Bestehen feiert.

Start mit 35 Mitgliedern

„Der Verein ging damals mit 35 Mitgliedern an den Start, wurde aber schnell größer“, erzählt Horst Schmitter, der Vorsitzende des Vereins. Binnen weniger Monate wuchs die Mitgliederzahl auf 70 Personen an.

Heute zählt der Verein 140 Mitglieder, die allesamt Piloten sind. „Das ist auch unsere Grenze bei den Mitgliedern. Wenn wir noch größer werden würden, käme keiner mehr zum Fliegen oder wir müssten uns ein weiteres Flugzeug anschaffen“, sagt der Vereinsvorsitzende. Dabei will die GfL ihren Mitgliedern vor allem das Fliegen ermöglichen, ohne sich groß um das drumherum zu kümmern.

„Im Verein gibt es acht Funktionsträger, die alle Entscheidungen fällen“, erklärt Horst Schmitter. Es wird also nicht alles auf Mitgliederversammlung entschieden. „Natürlich hören wir auf die Mitglieder und die können sich auch einbringen“, erklärt Horst Schmitter. Aber um die Vereinsarbeit kümmert sich vor allem der Vorstand. Das gibt den Mitgliedern die Freiheit, sich ganz aufs Fliegen zu konzentrieren.

Die Mitglieder der Gemeinschaft für Luftsport freuten sich in diesem Jahr über die Anschaffung eines neuen Flugzeugs.
Die Mitglieder der Gemeinschaft für Luftsport freuten sich in diesem Jahr über die Anschaffung eines neuen Flugzeugs. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Gesetzesänderung verbot die Ausbildung auf Motorseglern

Für dieses Hobby hält der Verein zwei Motorsegler und zwei Motorflugzeuge vor. „Ursprünglich waren wir ein reiner Motorsegelverein“, erklärt Horst Schmitter. Durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2005, welche das Ausbilden auf Motorseglern verbot, wurde der Verein dazu gezwungen, sich zwei Motorflugzeuge anzuschaffen.

„Im Nachhinein war das eine gute Entscheidung“, sagt Horst Schmitter. Denn die neuen Maschinen sorgten dafür, dass vermehrt junge Menschen Interesse am Verein fanden. Mit den Flugzeugen sind die Vereinsmitglieder dabei nicht nur in Deutschland unterwegs, sondern bewegen sich auch gerne durchs europäische Ausland. „Mit einem Flugzeug schafft man es in gut anderthalb Stunden nach Norderney“, erklärt Horst Schmitter um die Vorteile der Luftreisen zu verdeutlich.

Strikte Regularien

Für gewöhnlich hat ein Flugzeug genug Treibstoff für vier Stunden an Bord, ermöglicht also durchaus weitere Flugreisen. Sich um die Wartung der vier Maschinen zu kümmern ist auch eine der Hauptaufgaben des Vereins. „So ein Flugzeug muss jedes Jahr zum TÜV“, erklärt Horst Schmitter. Und alle Teile des Flugzeugs werden nach vorher festgelegten Zeiten ausgetauscht. So läuft ein Motor maximal 2000 Stunden, bevor er ausgetauscht wird und selbst die Anschnallgurte müssen nach spätestens fünf Jahren ersetzt werden. „Wir haben im Frühjahr ein Flugzeug von 1994 verkauft, das im Grunde im Neuzustand war“, kommentiert Horst Schmitter diese strikten Regularien, die sicherlich auch dazu beitragen, dass Fliegen weiterhin eine der sichersten Reisemethoden ist.

Ihr Jubiläum feierten die GfL-Mitglieder mit einem gemütlichen Beisammensein. Mit einer Besonderheit: Sie bauten eines ihrer Flugzeuge im Saal der Feierlichkeiten auf. „So etwas hat wohl noch niemand jemand vorher gesehen“, kommentiert Horst Schmitter. So blieben die Flieger aus Hünxe auch zur ihrer Jubiläumsfeier ganz nah an ihrem Hobby.

Hintergrund

Die Gemeinschaft für Luftsport Schwarze Heide ist Mitglied des Deutschen Aeroclubs, Landesverband Nordrhein-Westfalen, und integriert in die Gemeinschaft der Luftsportvereine am Flugplatz Dinslaken Schwarze Heide.

Weitere Informationen zum Verein, Mitglieds- und Flugminutenpreisen sowie zur vereinseigenen Flotte gibt es auf gfl-dinslaken.de .