Voerde. Mandolinenorchester „Harmonie“ Barmingholten hat in die ev. Kirche in Voerde-Möllen eingeladen. Das Motto „Querbeet“überzeugte die Zuhörer.

In die evangelische Kirche in Möllen hatte der Mandolinenverein „Harmonie“ Barmingholten zu einem Konzert eingeladen. „Querbeet“ war der Titel des Programms, mit dem die Musiker ihr Publikum auf eine musikalische Weltreise entführten.

Unter der Leitung von Michael Jakob nahmen die Orchestermitglieder die Zuhörer in der Kirche zuerst mit auf eine Reise in Richtung Irland.

Typisch irische Klänge

Mit „Planxty O’Carolan“ von Bruno Szordikowski widmeten sich die Musiker der musikalischen Gattung der Planxtys, kleinen Dankesliedern, die der im 17. Jahrhundert lebende Harfenspieler Turlough O’Carolan für Menschen schrieb, die ihn gut bewirtet hatten, um diese musikalisch zu verewigen.

Das Publikum bekommt hier zum einen wunderschöne, getragene Melodien zu hören, aber auch fröhliche Klänge, die wohl auch mit Flöte und Fiedel sehr schön geklungen hätten – typisch irisch eben.

Bekannte Melodien

Mit Theodor Ritters „Wolgaklängen“ lassen die Musiker des Mandolinenvereins das Publikum an einigen der bekanntesten russischen Melodien teilhaben. Von „Karobeiniki“, vielen auch als Melodie aus dem Spiel „Tetris“ bekannt bis hin zum „Ey Ukhnem“, dem „Lied der Wolgaschiffer“ ist hier einiges an bekannten Tonfolgen zu hören. Die gibt es auch beim Stück, das mit „Bella Italia“ auf dem Programmzettel steht, auch wenn es hier eher Richtung Mittelmeer geht. Bei Melodien wie „Funiculi, Funicula“ oder „Que sera, sera“ bewegen sich Oberkörper und Köpfe im Publikum im Takt und hier und da kann man auch leisen Gesang hören, wenn einer der Zuschauer die bekannten Melodien mit den passenden Worten begleitet.

„Bravo“-Rufe und Applaus gibt es dafür für die Mitglieder des Mandolinenorchesters. Die bleiben mit „The Godfather“ und einigen bekannten Melodien aus dem Film „Der Pate“ zumindest teilweise diesem italienischen Thema treu. Mit dem Stück „Black Rain“ von Goshi Yoshida haben sich die Musiker ein besonderes Stück ausgesucht. „Gefallener Engel“, lautet dessen alternativer Name, erklärt Orchesterleiter Michael Jakob. „Und genau so schön ist es auch“, ergänzt er. Nach einer relativ lautstarken Einleitung entspinnt sich hier eine filigrane, helle Melodie, die das Publikum gefangen nimmt, bis sie am Ende leise verklingt.

Etwas Kontrastprogramm gibt es mit „The Song of Japanese Autumn“ von Yasuo Kuwahara. Hier kann man in der Musik den japanischen Herbst förmlich spüren. Die Musiker setzen hier den leise fallenden Regen ebenso musikalisch um, wie einen Herbststurm, der mit lauten Klängen durch die Kirche zu fegen scheint. Auch hier verklingt die Melodie leise.

Jazz ohne Blechbläser

Dann steht für die Musiker noch etwas Jazz auf dem Programm. „Genau wie Jazzmusiker keine Klassik spielen können, können klassische Musiker keinen Jazz spielen. Wir machen es trotzdem“, kündigt Michael Jakob an. Mit „Take Five“ von Paul Desmond haben sich die Mitglieder des Mandolinenvereins direkt eine der bekanntesten Jazzmelodien ausgesucht und meistern diese – auch ganz ohne Blechblasinstrumente – mit Bravour. Ebenso ohne Blechbläser kommen die Orchestermusiker mit ihrer Interpretation von Glenn-Miller-Stücken aus. Saitenklänge statt Big-Band-Bläser sind angesagt und das klingt mindestens genau so gut.

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Am Ende des Konzertes gibt es langanhaltenden Applaus vom Publikum, für den sich die Musiker mit einer Zugabe bedanken.

>> DER VEREIN

  • Das Mandolinenorchester Harmonie zählt zu den größten Zupforchestern in Deutschland.
  • Das Stammorchester besteht aus etwa 30 Musikern. 2006 übernahm Michael Jakob die Orchesterleitung. Das Orchester hat schon mit Iwan Rebroff, Günter Wevel, Gunther Emmerlich und den Don Kosaken gespielt und acht Tonträger produziert. Der nächste Auftritt: 17. November, Volkstrauertag, Friedhof Aldenrade.
  • Weitere Informationen gibt es auf www.mvh-dinslaken.de.