Dinslaken. Auf manche Ausschreibungen gab es keinen Bewerber. Prozent-Geschäftsführerin glaubt dennoch, dass die Stadthalle Ende 2020 eröffnet werden kann.
Noch braucht es eine gehörige Portion Fantasie, um sich vorstellen zu können, dass die Kathrin-Türks-Halle (KTH) schon ab dem kommenden Jahr wieder „die gute Stube“ Dinslakens werden soll. Doch Prozent-Geschäftsführerin Walburga Wüster gibt sich bei der Führung, die sie am Dienstagabend den Mitgliedern des Kulturausschusses im Anschluss an die Sitzung gab, zuversichtlich: Der Zeitrahmen (Fertigstellung bis Ende 2020) und auch die Kosten (bis zu 34,6 Millionen Euro) für die umfangreiche Sanierung der Stadthalle sollen eingehalten werden.
„Wenn uns denn kein Handwerker abspringt“, sagt die Architektin. Denn, dass es schwierig war und nach wie vor ist, überhaupt Bewerbungen auf die Ausschreibungen zu erhalten, das hat Wüster den Ausschussmitgliedern bereits während der Sitzung im Ratssaal erzählt. Neun Posten seien derzeit noch nicht vergeben – darunter beispielsweise die für Fliesen- oder Schlosserarbeiten, die für Feuerlöschtechnik oder den Brandschutzvorhang. „Auf manche Ausschreibungen hat sich einfach niemand gemeldet – obwohl ich uns bekannte Firmen sogar angeschrieben habe“, erzählt Wüster.
Wandabschnitt im Foyer lässt erahnen, wie der Raum gestaltet werden soll
Über den Nebeneingang hat die Geschäftsführerin die Gruppe in die Stadthalle geführt, vorbei an den künftigen Büros für die städtische Tochter Din-Event, vorbei an dem neu errichteten Fluchttreppenhaus und dem Fluchtausgang. Sie steht nun im künftigen Foyer, das mittels Baulampen ausgeleuchtet ist. Das Foyer mit seiner breiten Treppe soll künftig nicht nur nach oben geöffnet, sondern auch nach unten erweitert werden. Ein knapp zwei Meter breiter Wandabschnitt lässt hier schon erahnen, wie der Raum gestaltet werden soll: Mit hellen Leisten aus massiver Eiche, die auf einem schwarzen Untergrund befestigt werden.
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Eiche massiv wird auch im Veranstaltungssaal selbst verbaut werden, allerdings mit breiteren Leisten als im Foyer. An einer Stelle haben Arbeiter das Holz, das zuvor in einem speziellen Hallraum bereits unter akustischen Aspekten getestet worden ist, bereits aufgehängt – um sehen zu können, wie es sich in dem Mehrzweckraum denn machen wird.
Bei der Akustik musste ein „gesunder Kompromiss“ gefunden werden
Dass dieser künftig für verschiedenste Veranstaltungen – von Musik aller Richtung und bis hin zum Sprechtheater – genutzt werden soll, „hat das Ganze natürlich noch komplizierter gemacht“, sagt Walburga Wüster und verweist auf die Akustik, bei der man einen „gesunden Kompromiss“ für alle Belange, auch für die der Technik, habe finden müssen.
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„Denn die Technik weitet sich immer mehr aus – allein drei riesige Räume sind voll mit Belüftungstechnik“, sagt Wüster. Den Saal selbst füllen hingegen vor allem Baugerüste – auch in der Höhe. Die Decke wird noch abgehängt – auch aus akustischen Gründen.