Voerde. Das Gebäude der Evangelischen Kirche wurde 1961 erbaut. Am „Tag des offenen Denkmals“ gab es hier Orgelmusik, Führungen und auch Kuchen.
„Die Evangelische Kirche in Möllen ist recht modern, aber aufgrund ihrer besonderen Architektur ein schützenswertes Denkmal“, sagte Jürgen Oldenburg, zweiter Vorsitzender des Fördervereins. Zahlreiche Besucher nutzten gestern den „Tag des offenen Denkmals“, um bei einer Führung oder bei einem Stück Kuchen mehr über die 1961 erbaute Kirche zu erfahren.
Und so erzählte Jürgen Oldenburg unter anderem, wie sich in den Fünfzigern die Bevölkerungszahl der ehemaligen Bauernsiedlung Möllen durch den Ausbau als Wohngebiet für Beschäftigte der Bergwerksgesellschaft Walsum vermehrte – und in der Folge die notwendige Infrastruktur und der Neubau der Evangelischen Kirche entstanden.
Entworfen wurde das Gotteshaus von Duisburger Architekten
Entworfen wurde das Gotteshaus von den Duisburger Architekten Stumpf und Voigtländer. Der achsensymmetrische sechseckige Grundriss, die beigen Außenfassaden, die querrechteckigen Fensteröffnungen und das flach geneigte Satteldach, machen die Kirche einzigartig. „Deswegen wurde sie 1997 als Baudenkmal eingetragen“, erklärte Hans-Peter Dieckmann, der die Teilnehmer der Denk-mal-Tour vom ADFC Dinslaken-Voerde durch die Räume führte.
Dabei gab es einiges zu entdecken, wie das Gemeindehaus unterhalb der Kirche. Dieses sei erst ein paar Jahre nach dem Bau der Kirche fertiggestellt worden. „Die Trennwände vom Gemeindehaus wurden zuvor in der ehemaligen Duisburger Mercatorhalle eingesetzt, als Königin Elisabeth dort empfangen wurde“, erzählte Dieckmann den Tourteilnehmern. Danach seien die Wände angepasst und in Möllen verbaut worden. Alle wichtigen Momente der vergangenen Jahrzehnte wurden fotografisch festgehalten und bei einer Diashow im Kirchenraum präsentiert. Neben Fotos von der Erbauung, wurden auch Gruppenfotos der Konfirmanden gezeigt. Dazu lockte fröhliche Orgelmusik Neugierige in die Kirche.
Schräger Zusammenlauf des Kirchenraums optimiert die Akustik
Der Niederländer Piet Bron spielte Werke von Bach und Telemann auf der Orgel. Dabei wurde er von seiner Schwester Janneke Bron auf der Flöte begleitet. „Der schräge Zusammenlauf des Kirchenraums gefällt mir sehr, dadurch ist die Akustik hervorragend“, erzählte Piet Bron begeistert.
Obwohl die Kirche in Möllen einiges zu bieten hat, findet sie in den vergangenen Jahren immer weniger Zulauf. So finden Gottesdienste beispielsweise nur noch zu besonderen Anlässen statt. Der Förderverein habe aber weiterhin die Hoffnung die Kirche am Leben zu halten, sagt Jürgen Oldenburg. Das wünscht sich auch Besucherin Hannelore Manolfi: „Ich hoffe sehr, dass uns die Kirche noch lange erhalten bleibt und die Jugend für noch mehr Leben sorgt.“