Dinslaken. Der Ulcus ist geschlossen, die Facebookseite vom Netz. Laut Besitzer ist der Vertrag mit dem Pächter der Dinslakener Szene-Kneipe gekündigt.

Alte Bierdeckel liegen im Eingang, auf einem Tisch wartet eine angebrochene Limoflasche, die Tür ist verschlossen, die Stühle hochgestellt, alles dunkel - der „Ulcus 3.0“ am Samstagabend: Die Dinslakener Kult-Kneipe ist geschlossen. Auch die Facebookseite ist nicht mehr erreichbar.

Die Versteigerung war erfolglos

Am 21. August sollten die Gebäude zwangsversteigert werden. Geschätzter Wert: 550.000 Euro. Die Versteigerung verlief ergebnislos, der einzige Interessent hat zuwenig geboten: 275.000 Euro. Der Pächter der Kneipe verbreitete im Gespräch mit der NRZ Anfang August, rund drei Wochen vor der Versteigerung, noch Optimismus: Er ging davon aus, dass er auch nach der Versteigerung den Betrieb fortsetzen werde. Er habe einen Pachtvertrag, der noch einige Jahre laufe. Die Zukunft der Kneipe sei alles andere als ungewiss, betonte er. Für eine aktuelle Stellungnahme war der Pächter bis jetzt nicht zu erreichen.

So geht es weiter

Dafür aber der Besitzer der Immobilie, Kristian Knauff. Der Pachtvertrag sei zum Zeitpunkt des NRZ-Gesprächs mit dem Pächter schon gekündigt gewesen, sagt er. Das Amtsgericht werde einen weiteren Versteigerungstermin für den Verkauf der Gebäude anberaumen. Weil dieser aber wohl frühestens Ende des Jahres angesetzt werde, hat Kristian Knauff nun etwas Luft, sich nach einem Käufer oder Pächter umzusehen. „Alles ist möglich,“ sagt er.

Der Ulcus hat in den vergangenen Jahren mehrmals Pächter und Namen gewechselt. 2003 wurde die Kneipe umgebaut, 2005 bis 2016 übernahm Kristian Knauff den Betrieb des Ulcus. Kurzzeitig hieß der Ulcus dann „Club“ – und eröffnete mit neuem Pächter 2017 als „Ulcus 3.0“ wieder.

Gutachten hält eine Vielzahl von Nutzungen für möglich

Das Versteigerungsgutachten hält für das teils denkmalgeschützte Gebäudeensemble eine Vielzahl von Nutzungen für möglich - von Gaststätte bis Werkstatt.