Dinslaken/Duisburg. 425 Cannabis-Pflanzen beschlagnahmte die Polizei im März 2018 im Keller eines Hauses in Dinslaken. Ein 55-Jähriger steht jetzt vor Gericht.
425 Cannabis-Pflanzen beschlagnahmte die Polizei am 1. März 2018 bei einer Hausdurchsuchung an der Willy-Brandt-Straße in Dinslaken. Im Keller des Hauses soll ein 55-Jähriger die Pflanzen gezüchtet und eine größere Menge Marihuana geerntet haben. Seit gestern steht er dafür vor dem Landgericht Duisburg.
Der immense Stromverbrauch hatte auf die Plantage aufmerksam gemacht. Die Energie für Wärmelampen, Lüfter und Filter soll der Mann illegal abgezweigt haben, indem er vom Stromverteiler vor dem Zählerkasten eine Leitung in den Keller legte. Ein privater Stromanbieter blieb auf einer Rechnung von 15.000 Euro sitzen. Zu spät waren die Ermittler auf die kriminellen Aktivitäten aufmerksam geworden. Als die Polizei zugriff, war die in zwei Kellerräumen betriebene Plantage bereits einmal abgeerntet worden. Mindestens elf Kilo Marihuana soll der Angeklagte verkauft haben. In seiner Wohnung fanden sich außerdem ein kleiner Revolver, eine Kleinkaliber-Pistole und eine Druckluftwaffe nebst passender Munition.
Polizei fand ein Handbuch für Amateur-Züchter
Darauf, dass der Angeklagte vielleicht nicht der größte Profi in Sachen Drogenanbau sein könnte, weist ein weiterer Fund hin: Im Nachttisch fand die Polizei ein Handbuch für Amateur-Züchter. Der 55-Jährige, der in Walsum aufwuchs, zunächst den Beruf des Fernmeldemechanikers erlernte, eine Umschulung zum Schweißer machte und aufgrund diverser gesundheitlicher Probleme für die Frühverrentung ansteht, machte zu Prozessbeginn nur Angaben zu seiner Person. Zu den Vorwürfen wollte sich der Familienvater nicht äußern. Für das Verfahren sind bis Mitte des Monats zwei weitere Verhandlungstage geplant.