Voerde. Die Voerder CDU will bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr den SPD-Bürgermeister ablösen. Kandidat oder Kandidatin wird wohl Anfang 2020 gekürt.

Die erste Kampfansage Richtung SPD gab es Anfang April, nun folgt die nächste: Die CDU will nicht nur, wie Frank Steenmanns im Frühjahr bei der Jahreshauptversammlung seiner Partei erneut als Losung ausgab, im Herbst 2020 bei der Kommunalwahl wieder stärkste Fraktion in Voerde werden, Ziel der Christdemokraten ist es auch, „den amtierenden Bürgermeister abzulösen“. Dies kündigte Steenmanns, der während jener Versammlung im April zum neuen Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes gemacht wurde, im Gespräch mit der NRZ an. Der CDU-Chef geht davon aus, dass der Kandidat oder die Kandidatin nicht mehr in diesem Jahr, sondern eher Anfang 2020 gekürt wird. Ob er selbst als Bewerber der Christdemokraten um den Chefposten im Rathaus antreten wird, den seit 2014 Dirk Haarmann (SPD) inne hat, dazu möchte Steenmanns im Moment noch nichts sagen. „Das muss die Partei entscheiden“, schob er hinterher.

Die Demokratie erfordere es, dass die CDU einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin für das Bürgermeisteramt stelle. Die Menschen müssten eine Auswahl haben – was bedeute, dass mindestens zwei Bewerber antreten müssten. Zudem fände der 52-Jährige es merkwürdig, wenn die „wichtigste Oppositionspartei“ im Voerder Rat keinen eigenen Kandidaten stellen und damit „indirekt“ den amtierenden SPD-Bürgermeister unterstützen würde.

CDU-Chef lehnt Zusammenarbeit mit SPD im Sinne einer Großen Koalition ab

Den großen Schulterschluss zwischen CDU und SPD, wie dieser in Voerde in der Vergangenheit bisweilen ausgeprägt praktiziert wurde, gebe es, sagt Steenmanns, schon lange nicht mehr. Aktuell liegen beide Fraktionen beim Thema „Klimanotstand“ im Clinch. Eine Zusammenarbeit im Sinne einer Großen Koalition lehne er ab, betont der CDU-Chef. Gleichwohl schließt er nicht aus, dass bei Sach- oder Personalfragen in Einzelfällen „kooperativ“ agiert werde. Ein Beispiel dafür aus der jüngeren Vergangenheit wäre die Wahl der Ersten und Technischen Beigeordneten Nicole Johann, auf die sich CDU, SPD sowie Grüne und FDP im Vorfeld verständigt hatten.