Dinslaken. Konzerte und Kabarett an elf Tagen. Aber bei aller fantastischen Stimmung: So politisch wie 2019 war das Fantastival noch nie - ein Rückblick.

Seit 20 Jahren lockt das Fantastival Dinslaken mit einem Spartenmix aus Rock, Pop, Kabarett, Klassik und Musical. Am Dienstag nun gab sich Tom Jones die Ehre. Und Sir Tom, wie seine offizielle Anrede inzwischen lautet, bot dem Festival im Burgtheater Dinslaken, das in diesem Jahr auch schon von Joss Stone verzaubert und von Niedeckens BAP gerockt wurde, einen wahrlich würdigen Abschluss.

So schön war’s im Burgtheater

Tom Jones

Was war das für ein krönender Abschluss des Fantastivals: „Der Tiger“ war los im Burgtheater, Weltstar Tom Jones vor ausverkauften Rängen. Schöner hätte es sich die Freilicht AG zum 20. Geburtstag ihres Festivals nicht wünschen können.

Die Prinzen

Ein wichtiges Signal setzten die Zuschauer dabei auch an den Tagen, an denen das Wetter nicht mitspielte. Fantastivalgänger sind wasserfest und lassen sich zumindest die gute Stimmung nicht vermiesen. Das bestätigten ihnen „Die Prinzen“ sogar auf ihrer Facebookseite: „spitzenmäßig wetterfestes Publikum“.

Niedeckens BAP

Aber es gibt Wichtigeres als das Wetter, für das 2019 in Erinnerung bleiben wird. „Arsch huh, Zäng ussenander“ sangen die 2300 Gäste im Burgtheater gemeinsam mit Wolfgang Niedecken. Sie waren im Fantastival nicht allein. Selten zeigten sich die Stars so konsequent politisch wie in diesem Jahr.

Wladimir Kaminer

Wladimir Kaminer führte die deutschen „Kreuzfahrer“ in eine Welt, in der Flucht ein Thema ist, das alle betrifft.

Joss Stone

Einen Tag später sagte Joss Stone, die in diesem Jahr nicht nur in Dinslaken, sondern auch in Syrien und Nordkorea Konzerte gegeben hat, dass die aktuellen Krisen in der Welt daher rührten, dass die Menschen es immer weniger akzeptierten, wenn andere nicht ihrer Meinung seien.

Jochen Malmsheimer

Mangelnde Bildung - Wissen und Herzensbildung - führten zu dieser Intoleranz, erklärte Jochen Malmsheimer. Er warb fürs Lesen, für die Literatur, deren Helden für Werte stehen.

Sommernacht des Musicals

Aber es ist einem selbst überlassen, in dieser Welt Flagge zu zeigen. Serkan Kaya (re.) sang während der Sommernacht des Musicals das Lied „Stummer Schrei nach Liebe“.

Angelo Kelly

Mit seiner Familie auf der Bühne des Burgtheaters eröffnete Angelo Kelly das Fantastival 2019.

Herbert Knebels Affentheater

Herbert Knebel sang übers Älterwerden.

Sasha

Es goss wie aus Kübeln. Aber die Fans von Sasha ließen sich die Stimmung nicht verregnen.

Aris Streichquartett

Klassische Musik erklang im Burginnenhof beim Konzert des Aris Streichquartetts.

1/11

Aber auch das war das Fantastival 2019: Der Blick auf Menschen in Plastik-Regencapes während der klatschnassen Auftritte von Sasha und den Prinzen. Jochen Malmsheimers Blumenstrauß wohlgewählter Worte mit so manch dorniger Spitze. Wladimir Kaminer auf großer Fahrt. Knebels Affentheater und Angelo Kellys singende Familie.