Hünxe. Leitgedanke heißt „Hünxe 13.600“. Das Gemeindeentwicklungskonzept Wohnen wurde der Politik vorgestellt. Hünxe soll attraktiver Standort bleiben.
„Ich danke Ihnen für das Vertrauen und hoffe auf eine gute Zusammenarbeit!“ Zu Beginn der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses der Gemeinde Hünxe stellte sich Gisela Lehmkuhl als neue gewählte Leiterin für den Geschäftsbereich Planen und Bauen in Nachfolge von Peter Strube vor.
Die Vorstellung des „Gemeindeentwicklungskonzepts Wohnen“ stand im Mittelpunkt der Sitzung. Wie schon am Tag zuvor in der Bürgerveranstaltung im Ratssaal mit Stellwänden informierte Joachim Sterl vom beauftragten Planungsbüro postwelters+Partner (Dortmund) zu Analysen, Prognosen, Szenarien und Handlungskonzepten für den Planungszeitraum bis 2035. Ziel sei es, „die Gemeinde Hünxe als attraktiven Wohnstandort zu erhalten und weiter zu entwickeln“.
Bewilligungsbescheid für Städtebaufördermittel erhalten
Hintergrund: Die Gemeinde Hünxe hat in 2018 ein Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept (IKEK) erarbeitet, um hierüber Zugang zu Städtebauförderungsmitteln zu erhalten, für die in einem ersten Schritt ein Bewilligungsbescheid erteilt wurde. Ein wichtiger Bestandteil ist genanntes Entwicklungskonzept als ein Instrument zur aktiven Steuerung der zukünftigen gemeindlichen Entwicklung. Das Planungsbüro erstellte das Konzept unter Einbeziehung der politischen Vertreter vor Ort in Form zweier Workshops.
Wie Joachim Sterl zusammenfasste, zeige die Analyse der Bevölkerungsentwicklung und des Wohnungsbestandes, dass in der Gemeinde Hünxe Handlungsbedarf in Bezug auf die zukünftige Wohnungspolitik bestehe. Während die Bevölkerungsstruktur zunehmende Alterungsprozesse aufzeige, bestehe der Wohnungsbestand überwiegend aus Eigenheimen, „die nicht nur den Anforderungen an altersgerechtes Wohnen nicht entsprechen, sondern häufig auch einer energetischen Sanierung bedürfen“. In der Konsequenz seien rückläufige Einwohnerzahlen zu erwarten, „da die durchschnittlichen Haushaltsgrößen in Hünxe weiter sinken werden“.
Gemeinde möchte Bevölkerungsstand in Zukunft stabil halten
Diesen Trend möchte die Gemeinde unterbinden und den Bevölkerungsstand in Zukunft stabil halten. Vor diesem Hintergrund sei der Leitgedanke „Hünxe 13.600“ für die planerischen Überlegungen entwickelt worden. Zur Erreichung der Zielsetzung wurden mehrere Handlungsfelder und -empfehlungen definiert.
Es gibt drei Leitlinien zur Innenentwicklung. Zur „Aktivierungsstrategie“ gehöre, Baulückenkataster zu initiieren, Aufstockung in Form von Dachausbauten zu ermöglichen, konsensfähige Hinterlandbebauung zu realisieren. „Gebäudegestaltung“ beinhalte bauleitplanerische Regelungen bei Baulücken, Beachtung einheitlicher Fassaden- und Dachgestaltung bei Aufstockung und geringerer Bauhöhe und -volumina bei Hinterlandbebauung. Zur „Freiraumgestaltung“ gehöre, (Vor-)Gartenflächen grün zu gestalten, Anzahl, Lage und Gestaltung von Stellplätzen zu regeln, Freiraumelemente zu erhalten oder neu zu pflanzen.
Im Spätsommer sollen Haupt- und Finanzausschuss sowie Rat das „Gemeindeentwicklungskonzept Wohnen“ verabschieden.