Dinslaken. Er organisierte, debattierte und stimmte im Jugendlandtag ab: THG-Schüler Mirkan Alpaslan (17) übernahm Abgeordnetensitz von Stefan Zimkeit (SPD),

„Die Arbeit war anstrengend, interessant und hat viel Spaß gemacht. Als gewählter Schriftführer hatte ich die Möglichkeit, realitätsnah hinter die Kulissen einer Plenarsitzung zu schauen, ich durfte Ausschussarbeit machen, organisieren, debattieren und abstimmen.“ Mirkan Alpaslan erzählt begeistert. Der 17-jährige Schüler am Theodor-Heuss-Gymnasium nahm für drei Tage den Abgeordnetensitz von Stefan Zimkeit (SPD) ein, als der Jugendlandtag in Düsseldorf tagte.

Einmal im Jahr findet dieses dreitägige Planspiel statt

Einmal im Jahr findet kurz vor den Sommerferien dieses Planspiel statt, „um 16- bis 18-jährigen Politikinteressierten zu zeigen, wie der Landtag und die tägliche Arbeit dort funktionieren“, so Zimkeit, Abgeordneter für Dinslaken und Sterkrade. Wie er auf die Wahl von Mirkan kam? Früher sei die Auswahl auch aus den Jugendparlamenten erfolgt. Diesmal sei das Angebot an die Schule gegangen, zwei Bewerber hätten sich gemeldet. Bei der ersten Demo von „Fridays for Future“ in Dinslaken habe er Mirkan kennengelernt und für die Teilnahme ausgesucht.

Dieser berichtet von seiner Zeit in Düsseldorf. Für die Debatte seien zwei Themen ausgesucht worden: „Impfpflicht an Kitas“ und „den ÖPNV attraktiver machen“. Die Impfpflicht lehne er persönlich ab. „Wir haben alle Argumente ausgetauscht, konnten uns in der SPD aber am Ende nicht gegen die Mehrheit von CDU, FDP und AfD durchsetzen“, blickt Mirkan zurück. Von den insgesamt 199 Landtagsabgeordneten stellt die SPD 69. Auch beim zweiten Punkt positioniert sich der THG-Schüler als Mitglied im Verkehrsausschuss: „Von einem besseren ÖPNV-Angebot, vor allem in ländlichen Gebieten, würden alle Jugendlichen profitieren. Außerdem bin ich für einen einheitlichen Tarif im Verkehrsverbund.“

Betreuungsteam beim parlamentarischen Abend

Stefan Zimkeit, der selbst nicht vor Ort war, aber auf das Betreuungsteam ehemaliger Abgeordneter beim parlamentarischen Abend verweist, ist mit Mirkan zufrieden: „Die gemachten Empfehlungen vom Jugendlandtag sind zwar nicht bindend, die Beschlüsse werden aber in unseren Ausschüssen debattiert und eventuell berücksichtigt. Sie verschwinden nicht in der Schublade.“ Als jüngsten SPD-Antrag nennt er die Vorbereitung zur Einführung eines kostenlosen ÖPNV-Tickets für Jugendliche ab 14 Jahren mit späteren Ausdehnung auf 18-Jährige.

Mirkan, der sich am THG in der Q1 in den Leistungskursen Sozialwissenschaft und Englisch sowie in Biologie und Deutsch auf das Abitur vorbereitet, nennt als Studienwunsch Politik und Recht (Uni Münster) oder Politik und Verwaltungswissenschaft (Konstanz). In der Gewerkschaftsarbeit ist er engagiert, auch Medien interessieren ihn. Und am morgigen Donnerstag unterstützt Mirkan die „Fridays-for-Future“-Demo in Wesel.