Dinslaken. Nach dem Aus für das Freibad Hiesfeld lädt der Freibadverein zur außerordentlichen Mitgliederversammlung. Das Gelände wird vorerst brach liegen.

Ein Freibadverein ohne Freibad? Eigentlich, so sagt Thomas Giezek, „müssten wir uns auflösen“ nachdem der Rat am Dienstag das Aus für das Hiesfelder Bad beschlossen hat. Der in der Vereinssatzung genannte Zweck, die „Förderung des Schwimmsports und der körperlichen Ertüchtigung“ sei so „nicht mehr nachweisbar“. Am 28. Juli lädt der Verein zur außerordentlichen Mitgliederversammlung. Um die Auflösung geht es dann aber nicht.

Freibadverein hofft nun aufs Verwaltungsgericht

„Besondere Umstände zwingen uns dazu, eine erneute außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen“, heißt es in der Einladung. Um in der Ratssitzung am Dienstag ihr Rede- und Stimmrecht als Ratsleute ausüben zu können, sind Thomas Giezek als Vereinsvorsitzender und Lilo Wallerich als Stellvertreterin vor der Sitzung zurückgetreten. Am 28. Juli stehen Neuwahlen an - beide würden wohl wieder antreten, wenn sie gefragt würden, sagt Thomas Giezek auf Nachfrage der NRZ. Außerdem geht es laut Tagesordnung um „Aktuelles zum Freibad“. Der Verein setzt nun darauf, dass das Verwaltungsgericht das Bürgerbegehren entgegen der Auffassung der Stadt Dinslaken für gültig erklärt.

Freizeitzentrum: „Wichtig, alle Bürger mitzunehmen“

Wie es mit dem Freibad-Gelände selbst weitergehen soll, ist weitgehend offen. Die Stadtverwaltung hat per Ratsbeschluss den Auftrag bekommen, gemeinsam mit den Stadtwerke sowie Vereinen und Bürgern die Entwicklung des Freibadgeländes zu einem „Freizeitpark Hiesfeld“ zu prüfen.

Der Auftrag soll, so Thomas Pieperhoff, Sprecher der Stadt Dinslaken, zügig umgesetzt werden. Noch in diesem Jahr wollen die Stadtwerke gemeinsam mit Bürgern und Vereinen Entwürfe erarbeiten und der Politik zur Diskussion stellen, so Stadtwerke-Geschäftsführer Josef Kremer. Wichtig sei, „alle Bürger mitzunehmen und einen Konsens zu erzielen“, betont Kremer. Gemeinsam wolle man eine attraktive Anlage für Familien zu schaffen.

Ideen: Wasserspiele, Adventure-Golf, Beach-Volleyball

Wie ein solcher Freizeitpark aussehen könnte, damit haben sich die Stadtwerke schon beschäftigt und sich entsprechende Entwürfe angesehen. In die Planung soll auch eine Fachfirma involviert werden. Gemeinsam will man den Bürgern und Vereinen Ideen vorstellen. „Was genau entstehen wird, ist noch offen“, betont Kremer. Er könnte sich etwa ein „Sommernachtskino“ vorstellen, Adventure-Golf wie im Freitzeitzentrum Xanten, Beach-Volleyball, Wasserspiele wie im Irrland, Gastronomie und das alles touristisch angebunden – an Radwanderweg oder Mühle.

Betreiber ist noch offen

Wer diesen Freizeitpark betreibt, hänge vom Konzept und den Kosten ab. Es müsse, so Thomas Pieperhoff, die „wirtschaftlich günstigste Möglichkeit zum Betreiben des Freizeitgeländes“ gesucht werden. Erst wenn das feststehe, stelle sich die Frage, ob das Gelände im Besitz der Stadtwerke bleibt, oder ob es wieder an die Stadt Dinslaken geht. Bei dieser Frage spielen auch steuerrechtliche Komponenten eine Rolle, so Thomas Pieperhoff. Eines ist auf jeden Falls ausgeschlossen, so Kremer: „Es werden keine Häuser gebaut.“

Stadtwerke sichern das Gelände und halten Umkleiden in Schuss

Bis feststeht, was mit dem Freibadgelände geschieht, bleibt dort alles, wie es ist. Die Stadtwerke kommen ihrer Verkehrssicherungspflicht nach und halten die Umkleiden weiter in Schuss.